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Das AUS für E30 - Schnäppchen?
#10
In den Jahren 1996-97 und bis ins erste Quartal 1998 bekam der Käufer eines Neufahrzeuges eine "Altwagenprämie" in Höhe von 3.000.-D-Mark auf den LISTENPREIS angerechnet. Als "Entsorgungsnachweis" musste man den, von der Zulassungsstelle mit dem Vermerk: "Fahrzeug stillgelegt", entwerteten KFZ-Brief vorlegen. 1.000 DM davon wurden dem Händler vom Hersteller erstattet. Die restlichen 2.000.-DM musste der Händler tragen. Ihr glaubt garnicht, was man da so alles an echten Rentnerschätzchen in Zahlung genommen und anschließend entsorgt hat. Entsorgt wurden sie aber vor allem aus einem Grund: Sie waren alle nur mit einem U-KAT oder eben mit gar keinem Katalysator ausgerüstet. Eben das, was damals, auf dem Höhepunkt der G-KAT Hysterie (erinnert Ihre Euch noch an die orangefarbene "Ozon-Plakette"??) schlicht und ergreifend UNVERKÄUFLICH war. Es war damals leider so, das man eben für einen 85er Opel Rekord oder einen frühen Ford Sierra, und war er auch noch so gepflegt, einfach keine 2.000.-DM mehr bekommen hat. Zum einen, weil er eben, bedingt durch den fehlenden KAT, wesentlich mehr Steuern gekostet hat, zum anderen, weil diese Modelle eben gegenüber solch progressiv anmutetenden Modellen, wie Omega A und VW Passat wirklich alt aussahen. Wer damals schon kein Geld hatte, wollte partout keinen Rekord mehr fahren. (Die ersten E 28 mit G-KAT wurden damals schon ab 3.500.-DM angeboten) Auch die Russen gaben für solche Modelle einfach nix mehr her. Zumindest nicht so viel, das es denn kaufmännisch gereicht hätte, die Fahrzeuge ohne Inanspruchnahme der Altwagenprämie direkt weiterzugeben.
Aber: Die Prämie gab es AUSSCHLIESSLICH für Fahrzeuge ohne G-KAT. Hatte das Fahrzeug einen G-KAT, gab es von Opel eben keine Prämie.

Fahrzeuge mit G-KAT, angeboten bis 5.000.-DM, gingen zu der Zeit, wenn es nicht grade ein dreitüriger Ford Sierra oder Ascona C mit Automatik war, in der Regel binnen weniger Tage wieder vom Hof. Die hat sicher niemand entsorgt. Entsorgt wurde in der Praxis meist garnichts, denn die Verwerter verkauften die Fahrzeuge meist komplett an Aufkäufer aus Osteuropa. Zu diesen Zeiten war das Thema Katalysator dort eben keines. Deshalb wurden richtige TOP Exemplare von Modellen, wie Rekord und Co. zwar verschrottet, gleichzeitig wurde der katlose, ausgeleierte W 123 und runtergerittene 5er BMW (E 28) von den Russen mit Handkuss für 2.500.-DM, (trotz abgeschnittenem KFZ-Brief) auf den Transporter geschoben. Auch die Russen wollten schon keine eben "alten" Modelle mehr fahren.

Das war damals!

Ich denke mal, das die im Raum stehenden Abwrackprämie von 2.500.-€ jede Menge Fahrzeuge der Mittelklasse der Mittneunziger Jahre betreffen wird. Aber seid Euch sicher: Einfach SO wandern die nicht in die Presse. Denn der Automobilhersteller wird diesen Betrag damit ausgleichen, das die Fahrzeuge direkt in ihren Besitz übergehen und dann direkt in die Märkte der Schwellenländer/Dritte Welt-Länder verkauft werden. Ein halbwegs passabler Mondeo Benziner als Limousine um Baujahr 1995/96 erzielt derzeit mit Müh und Not grade mal 1.000.-€. Entsprechend diesem Preisniveau der kompletten Fahrzeuge sind heute Ersatzteile dieser Modelle in großer Zahl am Markt. Ein Verwerter gibt da kaum mehr als den reinen Metallwert. Deshalb gehen diese Modelle höchstens noch nach Afrika.

Dennoch: Die Zahl derer Kunden, welcher spontan dann einfach einen Neuwagen bestellt, weil er 2.500.-€ für seinen 89er Vectra A bekommen würde, ist doch sehr gering. Auch die Banken geben einem normalen Privatmenschen längst nicht mehr so schnell einen Verbraucherkredit. Im Gegensatz zu den 90er Jahren, ist einfach zu wenig Kaufkraft vorhanden.

In der Klasse bis 15.000.-€ wird eine Abwrackprämie sicher Ihre Wirkung zeigen. Viele Golf III/Ventos und Vectra B /Omega B werden die Gabelung nach links in Richtung "Kopfprämie mit anschließender Verschiffung nach Kenia" verlassen.
Da aber heutzutage selbst ein neuer, schmal ausgestatteter MB C180 oder ein 316i ganz schnell die 35.000.-€ Hürde überspringt, ( Premiummarken wie BMW und MB würden dieses Maketinginstrument schon aus Prestigegründen niemals einsetzen) wird es in der Praxis eher selten vorkommen, das Opa Erwin deshalb spontan so einen Betrag locker machen würde, nur weil sein MB oder e36 etwas in die Jahre gekommen ist. Im Gegensatz zu seinem Enkel Kevin und seiner Tiffany kann er nämlich durchaus noch logisch denken und rechnen und weis: Ich verkauf mein Schätzchen selbst und lege beim Händler Bargeld hin. 2.500.-€ Nachlass bekomme ich auch so. Dazu muss ich dem Händler mein Auto sicher nicht für Umme dalassen.
"Man muss die Tatsache kennen, bevor man sie verdrehen kann" (Mark Twain)
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RE: Das AUS für E30 - Schnäppchen? - von Ralf - 13.01.2009, 12:04
RE: Das AUS für E30 - Schnäppchen? - von punkrentner - 13.01.2009, 15:58
RE: Das AUS für E30 - Schnäppchen? - von Ralf - 13.01.2009, 16:10
RE: Das AUS für E30 - Schnäppchen? - von Lutz - 13.01.2009, 23:36
RE: Das AUS für E30 - Schnäppchen? - von Lutz - 14.01.2009, 00:22
RE: Das AUS für E30 - Schnäppchen? - von Rolf - 14.01.2009, 23:47



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