03.12.2007, 11:13
Zitat:War es nicht so, dass Superbenzin einen geringeren "Flammpunkt" (ich nenne das einfach mal so) hat und der niedrig verdichtete Normalbenzin-Motor mit Super dann quasi immer auf "Frühzündung" fährt? Was letztlich nicht gut für Motor und Spritverbrauch sein kann. Modernere Motoren sollen ja so etwas wie eine "automatische" Spritqualitätsserkennung haben. Steht zumindest in der Bedienungsanleitung meines E39, der auch problemlos mit Normalbenzin betrieben werden könnte.
Viele Grüße
Martin
Hallo,
Der Oktan- bzw. Cetanwert des Kraftstoffs bezieht sich auf die Klopffestigkeit des Benzins oder Diesels. Je höher der Wert ist, desto mehr Klopffestiger ist der Kraftstoff. Klopffestigkeit ist der Punkt, ab den die Detonationen auftreten - dh der Kraftstoff entzündet sich von allein, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht hat (um genau zu sein zündet der kontrollierte Funke auch kurz vor den oberen Totpunkt ). Der Kolben ist noch auf den Weg nach oben um das Gemisch zu verdichten, aber auf halben Weg findet eine Zündung statt – eine Detonation oder auch Vorzeitige Zündung.
Je Klopffestiger der Kraftstoff ist, desto mehr kann man den Zündzeitpunkt vorrücken und desto mehr kann man es verdichten, bevor es sich selbst entzündet.
Moderne Autos haben einen sogenannten Klopfsensor – dieser “lauscht” nach Fehlzündungen und gibt diese an das Steuergerät als Fehler weiter. Das Steuergerät stellt dann den Zündzeitpunkt zurück. Die Motorelektronik schiebt den Funken immer weiter vor, bis sich Detonationen melden, dann stellt es den Zeitpunkt auf der letzten Position, in der es keine Fehlzündung gab. Und es ist ein ständiges vor und zurück. Deshalb kann man guten vom schlechten Kraftstoff sehr gut unterscheiden, weil man es an der Leistung merkt.
Früher wurde Blei der Klopffestigkeit wegen ins Benzin gemischt, heute verwendet man andere, schonende für die Umwelt Additive.
PS – in Bulgarien haben wir seit Jahren kein 92 mehr, mindestens sind 95 Oktan.
Gruss,
Ati