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Wachstum???
#1
Hallo,

ich hab mal ne richtige Off Topic Frage. Nichts im Bezug auf Biologie, wobei... .

Irgendwie soll es überall Wachstum geben. Also jede Firma soll wachsen, es soll jedes Jahr ein Wirtschaftswachstum geben.

Ich finde das ziemlich unlogisch. Wie weit soll das denn gehen? Wiso ist es nicht gut, wenn eine Firma gut läuft und ein Wachstum von genau 0% hat. (Also alles bezahlen kann, aber sich nicht vergößert, oder verkleinert, auch nicht Personal abbaut, oder einstellt.)

Ich meine wiso freut man sich überhaupt über Wachstum? Mir fällt fast gar nichts gutes ein. Einzig das Argument Arbeitsplätze könnte man heranziehen?

Man beklagt sich doch über Umweltverschmutzung... und ich meine wenn alles mit Fabriken und so weiter zupepflastert wird (wegen dem tollen Wachstum) ist das doch totall kontraproduktiv.

Also ich weiß, ich habe keine große Ahnung von Wirtschaft. Klar Menschen wollen immer mehr, mehr, mehr, sonst kann man sich nicht erklären, warum Millionäre Steuern hinterziehen würden, der Sozialhilfeempfänger wiederrum wundert sich, dass ein ganz gut verdienender Nachbar seine Wohnzimmer "schwarz" tapezieren lässt... Ist das alles nur relativ?

Oder wiso geht Nokia trotz 64 mio €? Gewinn? aus Deutschland weg? Also wenn ich Nokia wäre... ich wäre viel zu faul. Vielleicht haben die Verantwortlichen zu weig Bewegung und es entwickelt sich ein biologisch ungewollter Aktionismus?
Ich meine irgendwie haben die Verantwortlichen kein Problem damit gen Osten zu ziehen, die Mitarbeiter schon.

Naja, das ist jetzt ja nur ein Beispielfall, vielleicht ist das auch durch Subventionen ein selbst erschaffenes Phänomen.

Mir gehts eigentlich generell um die Frage... also wenn jemand hier selbstständig ist, kann er das ja vielleicht mal versuchen zu erklären!? Also ich verstehe es ja, dass man weiter kommen will, aber andererseits denke ich, dass dies kein Weg ist. Wohin führt das, selbst wenn es klappt? Denken die Leute da nicht weit genug? Oder denke ich ganz falsch?

Naja, mal gucken, viel mir gerade so ein...

Gruß

Christian
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#2
Der Chef will natürlich, dass seine Firma wächst. Mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr in meiner Tasche. Und Konzerne wie Nokia etc. stehen unter Druck, weil die Aktionäre natürlich mehr haben wollen, als 0% Zinsen für ihr investiertes Geld. Und 0% Wachstum bringt nix, wenn die Inflationsrate bei 2% liegt, also muss man pro Jahr mind. 2% wachsen bzw. 2% mehr Gewinn machen, weil das eingenommene Geld ja jedes Jahr 2% an Wert verliert.
Der mit ohne E30
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#3
Hallo,
Wachstum alleine sagt nicht allzuviel aus. Für die Bewertung eines Unternehmes
spielt die sogenannte Umsatzredite eine entscheidende Rolle.

Umsatzrendite = Gewinn ./. Umsatz

Sonne Gruß Uwe
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#4
Stillstand bei Umsatz / Gewinn bedeutet Rückschritt, da die Kosten ständig steigen (siehe Inflationsrate oder die um ca. 30-50% gestiegenen Energiekosten in den letzten 3 Jahren).

Grüße - Manfred
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#5
Jo,

ok, dann eben so 3% Wachstum. Wobei, wenn ich jetzt an sonen 6 Man Betrieb denke, die holen steigende Energie und Lohnkosten durch höheren Arbeitslohn wieder raus und gut ist.

Ich meine wenn es praktisch so bliebe... also eben nur so viel, dass die steigenden energiekosten usw. gedeckt werden.

Zumdem, wiso steigen die ganzen Kosten immer weiter? Nur wegen den nicht unendlichen Rohstoffen?

Gruß

Christian
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#6
Wohl eher wegen der unendlichen Gier der Menschen... Traurig
"Mit den Menschen ist es wie mit den Autos... Laster sind schwer zu bremsen." (Heinz Erhardt)
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#7
Da zählen nur noch zweistellige Zuwächse, um die Aktionäre zu befriedigen . . . Sauer Sauer
Pessimisten stehen im Regen - Optimisten duschen unter den Wolken















Eine Erältung hätte auch gereicht.
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#8
Nun, das ist leider nichts neues, wie dieser sehenswerte kleine Film von 1975 beweist...:

http://www.youtube.com/watch?v=GHWvMhct0Ts

Ähnlichkeiten mit noch existierenden oder bereits liquidierten Unternehmen sind selbstverständlich rein zufällig... Fettes Grinsen
"Mit den Menschen ist es wie mit den Autos... Laster sind schwer zu bremsen." (Heinz Erhardt)
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#9
Fettes Grinsen wie die Faust aufs Auge.

Also irgendwie wundert mich das, weil ich glaube es sind nicht alle Menschen so, nur vielleicht gelangt man erst in die Position sowas zu entscheiden, wenn man sowas "im kleinen" schon zig male gemacht hat???

Ergo: "vernünftige", gelassene, besonnene, verantwortungsvolle, ausgeglichene, zufriedene Menschen würde doch nicht auf die Idee kommen ein sich rentierendes Werk zu schließen, oder immer extremen Gewinn anzustreben?

Also doch Kommunismus? Fettes Grinsen Nein, das kans auch nicht sein. Vielleicht muss es erst eine riesen Krise geben? Naja, die gabs ja schon?

Irgendwie eine seltsame Entwicklung. klar, das mag noch 50ig Jahre so weiter gehen... aber wie es nach so 100 Jahren aussehen wird? (Ok, auch egal... Fettes Grinsen) aber interessant ist es schon? Wird dann der Stundenlohn eines Raumpflegers bei 150€ liegen, ein Glas Wasser 10 € kosten, oder wie? Also wenn man 200 mal 2,5% rechnet... Verwirrt

Also, ich gebe zu, es sind seltsame Gedankengänge... vielleicht liegt es an den Medikamenten (Erkältung und in 7 Tagen erste Klausur...) aber etwas interessiert es mich schon. Zumindest wies sich so die nächsten 20-30 Jahre verhält, denn die hoffe ich noch erleben zu können.

Gruß

Christian
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#10
Das ist die Welle, die bereits seit Jahren aus den Staaten zu uns herüberschwappt.

Die Zeiten sind längst vorbei, als ein Unternehmer noch Verantwortung für sein Unternehmen UND seine Mitarbeiter empfand. Heute zählen nur Renditen. Mehr Umsatz, mehr Geld, mehr Umsatz, mehr Geld...

Und wenn das nicht mehr richtig funktioniert: Kosten senken, aber zuerst am Personal, weil das im ersten Moment effektiver ist! Wobei die Betonung auf "im ersten Moment" liegt. Daß durch Personalreduzierung das Arbeitsvolumen verdichtet wird, ist zweitrangig! Das interessiert den Vorstand nicht! Dann muß der Mitarbeiter halt mehr arbeiten - egal!

Und ansonsten werden Kosten reduziert, indem das Personal entlassen und die Produktion ins billigere Ausland verlagert wird. Daß dann hier, auf lange Sicht gesehen, niemand mehr das Geld hat, die Produkte zu kaufen, interessiert widerum niemanden.

Siehe N O K I A !... Gulp
Pessimisten stehen im Regen - Optimisten duschen unter den Wolken















Eine Erältung hätte auch gereicht.
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#11
... wenn erst mal die ersten Mitarbeiter von McKinsey & Company oder ähnlichen "Beraterfirmen" in ihren schlecht sitzenden Anzügen über die Firmengänge schleichen, dann ist sowieso alles zu spät...

Dann wird pro forma ein bisschen in den Unterlagen des Unternehmens herumgestöbert, um schließlich gebetsmühlenartig das ewige Mantra vom "Personalkosten senken" anzustimmen... Was anderes haben diese Herren mit ihren amerikanischen Hilfsabschlüssen (Bachelor of irgendwas...) wohl nicht drauf...

... und wo das hinführt, sehen wir ja aktuell...

Die Betriebe werden solange "verschlankt" (ist es nicht faszinierend, wie diese Herren positiv klingende Bezeichungen für negative Sachverhalte finden?), bis die traurige Reste von irgendeiner Heuschrecke aufgekauft, zerlegt und profitabel "abgewickelt" werden können...

Um die zigtausenden von Arbeitslosen kümmert sich ja dann der Staat - und das ist dann schon "Volkswirtschaft" und kratzt diese "Betriebsoptimierer" nicht weiter...

Und wenn dieser Staat dann zur Finanzierung der Misere die Steuern anheben muss, werden die Betriebe eben flugs in den Ural oder sonstwohin verlegt, weil es hier in Deutschland nicht mehr "rentabel" sei, die Produktion aufrecht zu erhalten...

Sauer Sauer Sauer
"Mit den Menschen ist es wie mit den Autos... Laster sind schwer zu bremsen." (Heinz Erhardt)
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#12
Wachstum auf einzelne Unternehmen beschränkt zu sehen trifft nicht den Kern der Sache. Auf Wachstum ist das ganze weltweite Wirtschaftssystem aufgebaut. Was meint ihr wohl woher der ganze Scheiß mit "One World", "Europäische Gemeinschaft" usw kommt. Das ist einzig und allein das Bestreben der internationalen Finanzwelt damit weitere Märkte erschlossen werden können. Solange alles über Kredite finanziert wird ist die Welt für die Finanzmafia in Ordnung. Wenn kein Staat und kein einzelner Mensch sich mehr verschulden würde, würde das uns bekannte System schnellstens zusammenbrechen. Einen kleinen Vorgeschmack bekommen wir ja immer schon wenn z.B. Amerika hustet, hat der Rest der Welt auch Schnupfen.

Nur was passiert, wenn dieser schöne Planet vollständig, in finanztechnischer Hinsicht, abgegrast ist? Wenn Asien, Afrika und alle anderen "unterentwickelten" Länder auch industrialisiert sind? Dann ist das System endgültig am Ende und man braucht einen Krieg oder die Eroberung des Weltraums.

Gute Nacht, Hartmut
Anglizismen benutzt der Ungebildete falsch,
der Eingebildete ständig,
der Gebildete gar nicht.
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#13
Ja, das ist ein interessante Gedanke, wobei mich bekommt ja fast nix ausm Norden Deutschalnds weg, selbst wenns aufm Mond Autobahnen und Benztin kostenlos gäbe... Fettes Grinsen

Nein, aber ist dieses Ende nicht schon recht bald in Sicht? Ich meine Indien und China wachsen enorm (schnell) und ich denke mal so in 20ig Jahren kann viel passieren?

Vielleicht haben wir hier bis dahin was gefunden?

Also, wenn man nun ne Insel hätte, die ganz autonom währe und man müsste dort Menschen ansiedeln und die sollten möglichst viele Generationen leben, wie würde man das aufbauen?
Also die Idee mit Jobs und jeder macht, was er gut kann, ist schonmal ganz gut.
Wenns dann eben Unternehmen auf der Insel gäbe, wie müssten die handeln um möglichst lange zu "leben"? Kann man so vielleicht sowas ewig am Leben erhalten? (Also das is schon alles sehr theoretisch und man beachtet viele Faktoren nicht.... aber irgendwer hat sich das ja mal ausgedacht und die können nicht so viel schlauer sein als wir, es funktioniert ja nichtmal richtig, also kanns auch nicht so gut sein.)

Also, wenn ich mal überlege, ich hätte nen Betrieb, 6 Angestellte, jeden Monat 2500 €... was würde man dann machen...? Also klar, ein M3 kostet Geld und wer will ihn nicht? Fettes Grinsen Oder muss man nicht ganz andere Prioritäten setzen? Ist man nur ein guter Geschäftsmann, wenn man nach 5 Jahren dann 5000€ bekommt und dafür nur noch 3 Leute arbeiten. Dann träumt man nicht vom M3, sondern vom 911er... . Aber das ist jetzt zu klein gedacht, vermute ich, weil solche Betriebe gibts sowiso kaum noch.

Naja, das wird sicher spannend. Viele Leute sagten ja schon ewigkeiten einen 3ten Weltkrieg vorraus, wegen Nahrung, Wasser, oder sowas... auch Öl... . Irgendwie hängt das ja alles damit zusammen, denn unsere "Modelle" werden ja derzeit in China und Indien aufgegriffen. Sogar gewollt, weil dann untereinander der Handel leichter fällt!?



Gruß

Christian Haare zu Berge: Haare zu Berge: Haare zu Berge:
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#14

Wachstumsstreben ist eine Sache,
aber wenn das Werk Bochum bei NOKIA global 6% der Handyproduktion einerseits, aber 23% der Personalkosten andererseits ausmacht, wer wollte den Entscheidern verdenken über eine Verbesserung nachzudenken?

Ich finde das nachvollziehbar - wenn ich es auch gleichzeitig bedaure.

Ansonsten ist im Homo Sapiens das Wachstumsstreben evolutionär angelegt - wie auch in allen anderen Lebensformen des Planeten.

Der Mensch ist halt nur enorm schnell und erfolgreich damit.
Dass ungebremstes Wachstum allerdings auch den Untergang mit sich bringen kann, sieht man am Krebs..

By the way -
Treffen sich zwei Planeten.
Fragt der eine: "Na, wie geht´s?"
Der Zweite antwortet: "Frag nicht, mir geht´s beschissen - ich hab Menschen!"
Darauf der Erste: "Ach, mach Dir nichts draus - hatte ich auch mal - das geht vorbei!"

Fettes Grinsen
"I don´t want to belong to any Club that will accept me as a member" - GROUCHO MARX
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#15
Haben wir vielleicht einen diplomierten Volkswirten hier im Forum, der zu den eingangs gestellten Fragen sich fachkundig äußern kann?

Ich hatte das zwar auch alles vor Jaaaaahren mal im Studium (Makroökonomie?) - aber wenn man sich mit der Materie danach nicht mehr befasst hat.....
Feinstaub aus Leidenschaft
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