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Ade BMW ...
#1
... zumindest aus der Formel 1. Ab 2010 ist BMW nicht mehr dabei:

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/682401

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich "Schade drum" schreiben soll oder nicht. In den Anfangsjahren hab ich ja noch mitgefiebert und mich über einzelne Punkte gefreut, aber mittlerweile läuft man in der Formel 1 ja auch nur noch unter "ferner liefen".

Was jetzt aus dem "Rennstall" wird? Machen die den Laden (in der Schweiz?) einfach dicht, oder wird man versuchen ihn zu verkaufen?
Cheers
Christian

3er E30 - mehr Auto braucht man nicht.
Höchstens mehrere.
:)
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#2
Aber natürlich ist das alles ganz anders.
Man steigt schließlich nicht wegen des Geldes aus oder wegen des sportlichen Mißerfolges. Nein, nein: Man steigt aus, weil die Formel 1 das grüne Image von BMW ramponiert ...
Hat irgendwie etwas vom Fuchs und den sauren Trauben. Zwinker

Hier das kurze und knappe Original-Rede von Norbert Reithofer:

Zitat:Meine Damen und Herren,
vielen Dank, dass Sie so kurzfristig zu uns gekommen sind.
Wir haben gestern im Vorstand entschieden:
• Wir richten unser Motorsport-Engagement neu aus.
• Die BMW Group wird ihr Engagement in der Formel 1 mit Ablauf der Saison 2009 beenden.
• Wir werden uns weiterhin aktiv im Motorsport engagieren und konzentrieren uns dabei auf den seriennahen Motorsport und die Nachwuchsförderung.
• Wir bündeln unsere fachlichen und finanziellen Ressourcen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Entwicklung neuer Technologien.

Mit der Strategie Number ONE haben wir 2007 die Weichen für eine strategische Neuausrichtung der BMW Group gestellt. Jetzt setzen wir diese Strategie konsequent um. Dazu haben wir auch intern einen Veränderungsprozess eingeleitet, der mit einem neuen Mindset und einem entsprechenden Verhalten aller Mitarbeiter verbunden ist.
Alle Maßnahmen und Aktivitäten dienen einem Ziel: Der Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Auf dieses Ziel fokussieren wir unsere Mittel und Kapazitäten und passen sie immer wieder an neue Anforderungen an.
Die BMW Group ist der weltweit führende Premiumhersteller in der Automobilbranche. Aus unserer Sicht erwächst daraus eine besondere Verantwortung
• für unsere Produkte
• für uns als Unternehmen
• für unser gesellschaftliches Engagement
• sowie auch für das Geschäftsmodell Premium.

Wir sind der Meinung: Premium hat eine Vorbildfunktion.
Mit unserem Technologiepaket Efficient Dynamics haben wir frühzeitig begonnen, den Verbrauch und die Emissionen unserer Fahrzeuge deutlich zu senken. Heute verbraucht unsere BMW und MINI Flotte in Deutschland im Durchschnitt nur noch 5,9 Liter Kraftstoff. Das ist weniger als der Durchschnitt der größten deutschen Volumenmarke.

Sportlichkeit und Dynamik bleiben Kerneigenschaften aller BMW Modelle – aber gepaart mit Verantwortung. Auf der IAA werden wir mit einem „CO2-Champion“ und einem Concept Car zeigen, was noch alles möglich ist, um Effizienz und Leistungsfähigkeit zu vereinen.

Im Rahmen der Strategie Number ONE stellen wir alle Projekte unter den Aspekten Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit auf den Prüfstand. Das haben wir von Anfang an deutlich gemacht. Und dazu zählt selbstverständlich auch der Motorsport.
Und ich habe immer klar gesagt, dass ich auch vor harten Maßnahmen nicht halt mache, wenn sie dem langfristigen Erfolg der BMW Group dienen.
Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Ausrichtung des gesamten Unternehmens entspricht unser Engagement in der Formel 1 nicht mehr unserer Hauptzielrichtung.
Natürlich ist uns diese Grundsatzentscheidung sehr schwer gefallen – auch mir persönlich. Im Namen des gesamten Vorstands möchte ich Mario Theissen für seinen Einsatz und die errungenen Erfolge ausdrücklich danken.
Jeder weiß, dass BMW eine sportliche Premiummarke ist. Sportlichkeit und fairer Wettstreit stecken tief in unseren Genen.
Darum bleiben wir dem Motorsport weiterhin treu – allerdings in Serien, die für uns einen direkteren Technologie-Transfer und weitere Synergien ermöglichen und zudem unsere Markenwerte stärken. Das ist im Sinne unserer Kunden.
Als Unternehmen vollziehen wir einen Paradigmenwechsel auf der Basis unserer Strategie Number ONE. In einem sich verändernden Umfeld setzen wir neue Schwerpunkte.
Es geht um eine konsequent nachhaltige Entwicklung der BMW Group in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.

Wir haben eine Vision: Wir wollen der weltweit führende Anbieter von Premium-Produkten und Premium-Dienstleistungen rund um individuelle Mobilität werden. Diese Vision werden wir konsequent verfolgen.

Vielen Dank.

Mein Lieblingssatz: "Dazu haben wir auch intern einen Veränderungsprozess eingeleitet, der mit einem neuen Mindset und einem entsprechenden Verhalten aller Mitarbeiter verbunden ist."

   
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#3
Der Entwicklungsvorstand Klaus Draeger hat inzwischen auch die Motive des Ausstieges aus der Formel 1 kurz und knapp dargelegt:

Zitat:Meine Damen und Herren,

BMW und der Motorsport – das sind zwei Dinge, die eine lange Tradition haben und einfach zusammengehören. Mit Motorrädern, Tourenwagen und Sportwagen, bei Rallyes, in der Formel 1 und der Formel 2 – überall sammelte BMW rund um den Globus Erfolge.

Dabei haben wir die Talentförderung stets groß geschrieben. 1991 startete im Formelsport eine gemeinsame Talentförderung von BMW und ADAC. Formel-1-Piloten wie Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Timo Glock, Adrian Sutil, Ralf Schumacher oder Christian Klien lernten dort das Formel-ABC.

BMW ist die mit Abstand erfolgreichste Marke beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.

1980 gab BMW das erste Engagement des Unternehmens als Motorenlieferant in der Formel 1 bekannt. Bis 1986 dauerte diese Partnerschaft.

Ab der Saison 2000 ging BMW dann zusammen mit WilliamsF1 an den Start. Damals war Gerhard Berger BMW Motorsport Direktor.
Mario Theissen wurde wenig später an seine Seite berufen. Mit dem BMW WilliamsF1 Team haben wir 10 Siege errungen.

Mitte 2005 übernahm BMW das Schweizer Team Sauber und ging ab 2006 in Eigenregie an den Start.
Das neue BMW Sauber F1 Team unter Leitung von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen etablierte sich 2008 als eines der drei Top Teams. Zudem gelang Robert Kubica in Montreal der erste Sieg.

Das sind nur einige Beispiele aus der Motorsport Historie von BMW. Sie verdeutlicht, dass uns die Entscheidung über einen Ausstieg aus der Formel 1 alles andere als leicht gefallen ist.

Die Formel 1 war für BMW stets die ideale Plattform, um wichtige Markenwerte zu demonstrieren. Das haben wir jahrelang betrieben und, was den Technologie-Transfer von der Formel 1 in die Serie angeht, so konsequent umgesetzt wie kein anderer Hersteller. Die jüngsten Erkenntnisse, die von der Formel 1 in die Serie wandern, wird das Knowhow zu KERS sein.

Doch im Zuge der geplanten Kostenreduzierung nehmen Standardisierung und Homologation von Komponenten zu. Die Kreativität der Ingenieure wird dadurch eingeschränkt. Das entspricht nicht unbedingt unseren Idealvorstellungen. In einer Zeit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen müssen wir handlungsfähig und flexibel bleiben. Dieser Tatsache haben wir nun Rechnung getragen.

Zehn Jahre Formel-1-Erfahrung waren prägend für unsere Entwicklungsingenieure. Dem Rennsport haben wir zahlreiche technische Innovationen zu verdanken, die heute in unseren Serienfahrzeugen sind.

Ausschlaggebend für diese Grundsatzentscheidung waren nicht die aktuelle Performance in der Formel 1 und nicht die allgemeine wirtschaftliche Situation, sondern allein die strategische Neuausrichtung des Unternehmens.

Die Entscheidung über den Ausstieg aus der Formel 1 hat natürlich auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter. Da wir diese Entscheidung erst gestern getroffen haben, bitte ich um Verständnis, dass ich Ihnen dazu noch nichts Genaueres sagen kann.
Wir werden verschiedene Szenarien erarbeiten, bewerten und uns bemühen für die Mitarbeiter am Standort Hinwil und die ins Formel-1-Projekt eingebundenen Beschäftigten in München und Landshut Lösungen zu finden. Entscheidend ist: Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden die Mitarbeiter informieren, sobald wir Klarheit haben.

Im Jahre 2010 werden wir auch weiterhin im Tourenwagensport und in der Formel BMW starten. Hinzu kommen unsere Engagements in der ALMS, bei Langstrecken-Rennen und verstärkt im seriennahen Kundensport.

Alle diese Aktivitäten werden auch in Zukunft von Mario Theissen verantwortet werden.

Unserem Motorsport Direktor Mario Theissen möchte auch ich persönlich meinen Dank für sein Engagement und die erzielten Erfolge aussprechen.

Außerdem engagieren wir uns natürlich weiterhin im internationalen Motorradrennsport mit dem Schwerpunkt Superbike-WM.

Ich möchte bekräftigen, was Herr Reithofer gerade gesagt hat:

Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Als verantwortungsvoller Premiumhersteller wollen wir uns dieses Themas noch umfassender als bisher annehmen.

Für unsere Produkte bedeutet das:

Sie werden über alle Entwicklungsstufen hinweg unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit entwickelt und gebaut werden. Technologische Innovationen werden noch stärker vorangetrieben, um unsere Fahrzeuge immer effizienter zu machen.

Ein Ergebnis im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung werden Sie in wenigen Wochen als Konzeptfahrzeug auf der IAA in Frankfurt sehen. Der BMW Vision EfficentDynamics wird zeigen, wie effizient ein Sportwagen fahren kann. Er wird zugleich zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur den Antrieb betrifft, sondern auch das Design und die verwendeten Materialien.

Wer dieses Konzeptfahrzeug genauer unter die Lupe nimmt, wird verstehen, in welche Richtung wir unsere Technologie entwickeln. Und es wird klar, dass wir für solche Entwicklungen mehr personelle und finanzielle Mittel einsetzen müssen.

Meine Damen und Herren,

BMW war immer im Motorsport engagiert und das wird auch so bleiben. Die große Tradition im Tourenwagensport und der Formel BMW werden wir langfristig fortsetzen. Wir werden eintreten für Rahmenbedingungen, die den Motorsport als Speerspitze von Innovationen etablieren, die künftige Serienfahrzeuge befruchten. Neue Antriebskonzepte sind hier nur ein Beispiel. BMW wird auch in Zukunft die Freude am Fahren auf der Rennstrecke demonstrieren.

Vielen Dank.

   
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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