24.04.2010, 10:21
Dazu fällt mir ein vorgestern veröffentlichtes Interview ein, bei dem Dr. Andreas Braun (BMW Museum) Dr. Bernhard Knöchlein (BMW-Sammler) interviewt hat. Herr Braun stellt Fragen mit einem Unterton, der sicherlich heute gesellschaftlicher Mainstream ist, aber für einen Mitarbeiter eines Automuseums etwas verwundert:
AB: Verraten Sie etwas über Ihre Fahrzeugsammlung?
BK: Nun, mit meiner Sammlung möchte ich ungern hausieren gehen. Ich besitze heute unter anderem zwei BMW 328, aber auch eine BMW Isetta und BMW Motorräder. Aber ich besitze diese Fahrzeuge nicht nur, ich bewege sie auch und arbeite an ihnen. Das kommt daher, weil ich in meiner Studienzeit nebenher Geld verdient habe, indem ich viel in Werkstätten mitgearbeitet habe. Und so habe ich einige mechanische Fertigkeiten erworben, für die ich heute im Umgang mit meinen Fahrzeugen sehr dankbar bin.
AB: Nun ist jeder Oldtimer nicht nur ein Liebhaberstück, sondern ab einer bestimmten Zeit auch von einem gewissen Wert. Sitzen Sie manchmal abends allein mitten zwischen Ihren Schätzen und addieren in Gedanken?
BK: Überhaupt nicht! Ich finde im Gegenteil: Klassische Automobile nur als Spekulationsobjekte zu betrachten nimmt ihnen ihre Faszination. Ich denke überhaupt nicht daran, einen Wagen aus meiner Sammlung in absehbarer Zeit verkaufen zu wollen.
AB: Was ist es dann? Oldtimer brauchen viel Pflege, sie sind teurer im Verbrauch als Neufahrzeuge, ständig ist etwas zu reparieren. Sie verlieren gern Öl, machen hin und wieder schlapp und besitzen kein eingebautes Navigationsgerät, geschweige denn eine Sitzheizung …
BK: Ich freue mich manchmal wie ein Kind, mit einem BMW 328 ins Blaue zu fahren; manchmal sind es nur kurze Strecken über Land, kleine Ausfahrten, die nicht mehr als 30–40 Minuten dauern. Ich liebe auch Reisen mit meinen Oldtimern: z. B. nach England oder über Alpenpässe. Gerade der BMW 328 bietet ein angenehmes Fahren: Man sitzt in ihm ganz nah an der
Straße. Alles ringsum ist offen. Man spürt, der 328 ist eigentlich ein kleines Boot, eben ein ganz ursprünglicher Roadster. Alles an ihm ist reduziert auf das Notwendige. Es gibt zum Beispiel keine Fensterchen an der Seite.
AB: So ganz nehme ich Ihnen das nicht ab … Was machen Sie,
wenn’s plötzlich mal regnet?
BK: Das ist in der Tat ein Problem! Das Verdeck ist kein
idealer Regenschutz. Ein Grund, warum meine Frau mich auf
diesen Ausfahrten nicht immer begleitet. Ich selbst bin nach
manchem plötzlichen Schauer schon pitschnass aus dem
Wagen ausgestiegen. Wenn sich die Wolken zuziehen, sitze ich
im 328 wie auf einem Motorrad: mit wetterfester Kleidung und
sogar mit Helm!
AB: Und wie sieht es mit dem BMW Slogan „Freude am Fahren“ aus? Ist das Fahren eines 328 nicht enorme körperliche Arbeit?
BK: Überhaupt nicht: Ich kann diesen Wagen leicht mit 4 Fingern fahren. Er wiegt ja nur 800 kg. Ein solches Fahrgefühl muss damals sehr modern gewesen sein. Wenn Sie am Steuer dieses Wagens sitzen, spüren Sie Wind, Luft, Wärme, Kälte. Sie lernen, was unmittelbare Dynamik bei einem Fahrzeug bedeuten kann. Heute würde man sagen: ein richtiges Gokart-Feeling. Agil und leichtfüßig.
AB: Verraten Sie etwas über Ihre Fahrzeugsammlung?
BK: Nun, mit meiner Sammlung möchte ich ungern hausieren gehen. Ich besitze heute unter anderem zwei BMW 328, aber auch eine BMW Isetta und BMW Motorräder. Aber ich besitze diese Fahrzeuge nicht nur, ich bewege sie auch und arbeite an ihnen. Das kommt daher, weil ich in meiner Studienzeit nebenher Geld verdient habe, indem ich viel in Werkstätten mitgearbeitet habe. Und so habe ich einige mechanische Fertigkeiten erworben, für die ich heute im Umgang mit meinen Fahrzeugen sehr dankbar bin.
AB: Nun ist jeder Oldtimer nicht nur ein Liebhaberstück, sondern ab einer bestimmten Zeit auch von einem gewissen Wert. Sitzen Sie manchmal abends allein mitten zwischen Ihren Schätzen und addieren in Gedanken?
BK: Überhaupt nicht! Ich finde im Gegenteil: Klassische Automobile nur als Spekulationsobjekte zu betrachten nimmt ihnen ihre Faszination. Ich denke überhaupt nicht daran, einen Wagen aus meiner Sammlung in absehbarer Zeit verkaufen zu wollen.
AB: Was ist es dann? Oldtimer brauchen viel Pflege, sie sind teurer im Verbrauch als Neufahrzeuge, ständig ist etwas zu reparieren. Sie verlieren gern Öl, machen hin und wieder schlapp und besitzen kein eingebautes Navigationsgerät, geschweige denn eine Sitzheizung …
BK: Ich freue mich manchmal wie ein Kind, mit einem BMW 328 ins Blaue zu fahren; manchmal sind es nur kurze Strecken über Land, kleine Ausfahrten, die nicht mehr als 30–40 Minuten dauern. Ich liebe auch Reisen mit meinen Oldtimern: z. B. nach England oder über Alpenpässe. Gerade der BMW 328 bietet ein angenehmes Fahren: Man sitzt in ihm ganz nah an der
Straße. Alles ringsum ist offen. Man spürt, der 328 ist eigentlich ein kleines Boot, eben ein ganz ursprünglicher Roadster. Alles an ihm ist reduziert auf das Notwendige. Es gibt zum Beispiel keine Fensterchen an der Seite.
AB: So ganz nehme ich Ihnen das nicht ab … Was machen Sie,
wenn’s plötzlich mal regnet?
BK: Das ist in der Tat ein Problem! Das Verdeck ist kein
idealer Regenschutz. Ein Grund, warum meine Frau mich auf
diesen Ausfahrten nicht immer begleitet. Ich selbst bin nach
manchem plötzlichen Schauer schon pitschnass aus dem
Wagen ausgestiegen. Wenn sich die Wolken zuziehen, sitze ich
im 328 wie auf einem Motorrad: mit wetterfester Kleidung und
sogar mit Helm!
AB: Und wie sieht es mit dem BMW Slogan „Freude am Fahren“ aus? Ist das Fahren eines 328 nicht enorme körperliche Arbeit?
BK: Überhaupt nicht: Ich kann diesen Wagen leicht mit 4 Fingern fahren. Er wiegt ja nur 800 kg. Ein solches Fahrgefühl muss damals sehr modern gewesen sein. Wenn Sie am Steuer dieses Wagens sitzen, spüren Sie Wind, Luft, Wärme, Kälte. Sie lernen, was unmittelbare Dynamik bei einem Fahrzeug bedeuten kann. Heute würde man sagen: ein richtiges Gokart-Feeling. Agil und leichtfüßig.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)