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Überholung Bremsanlage E21
#1
Die meisten hier kennen bereits meinen Beitrag zur Bremsenüberholung am E30 http://3er-foren.de/showthread.php?tid=16571
Warum noch mal ein Fred zur Bremsenüberholung am E21? Ganz einfach: Speziell die vorderen Bremssättel am E21 halten eine kleine Finesse bereit, für die man ein spezielles Werkzeug braucht, nämlich eine Bremskolbenlehre. Was es hierbei zu beachten gibt, möchte ich Euch hier zeigen.
Und zweitens habe ich bei der Reinigung der Sättel mal etwas neues ausprobiert. Das wiederholt abwechselnde Baden in Hammerit Rostlöser und Schrubben mit der Drahtbürste funktioniert zwar im Endeffekt sehr gut, ist aber doch viel Arbeit. Es geht auch einfacher und schneller, wie Ihr gleich seht. Zudem habe ich das Hauptaugenmerk diesmal auf das Wechseln der Dichtsätze („Bremsmanschetten“) gelegt, was im E30-Beitrag etwas zu kurz kam. Im Gegenzug habe ich auf Dinge verzichtet, die dort schon genügend abgehandelt wurden.

Alle Arbeiten sind hier anhand der „großen“ Bremsanlage des 323i dargestellt. Die vorderen Sättel sind bis auf die Verbreiterungen identisch. Somit gelten alle Arbeitsschritte eins zu eins auch für die „kleine“ Bremsanlage an der Vorderachse.

Tip: Die Modelle mit der „kleinen“ Bremsanlage lassen sich problemlos auf die innenbelüftete Bremsscheibe mit den dazugehörigen Bremssätteln vom 320i / 323i umrüsten. Es müssen lediglich die Scheiben und die Sättel getauscht werden. Die innenbelüftete Scheibe ist wesentlich Fading-resistenter!
Die Umrüstung der Hinterachse auf die Scheibenbremsen des 323i bedarf eines größeren Aufwandes: Es erfordert die Achsschwingen (Schräglenker) vom 323i, welche über die erforderlichen Halter für die entsprechenden 323i –Bremsschläuche und –Leitungen verfügen. Natürlich muss man sich auch diese Schläuche und Leitungen beschaffen. Logischerweise benötigt man auch die Sättel, die Scheiben sowie deren Schutzbleche, die innenliegende Teile der Trommelbremse für die Handbremse und die Handbremsleitungen. Der Hauptbremszylinder sowie der Bremsdruckregler ab 09/1979 sind bei allen Typen identisch, egal ob 4- oder 6-Zylinder, Trommel- oder Scheibenbremsen hinten. Der Umrüstaufwand hält sich diesbezüglich also in Grenzen.

Ansonsten gilt für den E21 alleine aufgrund des Alters erst Recht, dass solch eine Bremsanlage einfach mal komplett gemacht gehört, und zwar über das übliche Wechseln von Scheiben und Belägen hinaus. Das Material der Bremsschläuche altert und führt zu einer Verminderung der inneren Querschnitte, so dass nicht mehr die volle Leistung an den Sätteln ankommt. In den Sätteln bildet sich eine geleeartige Masse aus alter Bremsflüssigkeit und Korrosions- sowie Abriebsrückständen (Gummidichtung). Erst Recht, wenn die Bremsflüssigkeit nicht penibel alle zwei Jahre gewechselt wurde.
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#2
Schritt 1: Entrostung der Bremssättel:

Am Besten, Ihr besorgt Euch einen zweiten Satz Bremssättel. Beim guten alten Schrotti ist der E21 inzwischen ausgestorben, aber über die bekannte elektronische Auktionsplattform lassen sich problemlos „neue“ Bremssättel beschaffen. Sie müssen ja nicht super-schön sein. Schön machen wir sie selber wieder Zwinker
Hinweis am Rande: Der Bremssattel hinten links ist beim Freundlichen nicht mehr als Neu- oder Austauschteil lieferbar! Der Bremssattel hinten rechts ist nicht mehr als Austauschteil und nur noch als Neuteil für ca. 490,- Teuro zu haben (plus Umsatzsteuer)!

Das Zerlegen der Sättel ist kein Hexenwerk: Dichtungsmanschetten runterpfriemeln und mit Druckluft die Kolben herauspressen. VORSICHT: Erst tut sich meistens lange nix, und dann schießt der Kolben mit lautem Knall und ungeheurer Wucht raus! Verletzungsgefahr! Griffel weg, Schutzbrille auf die Nase (auch wegen Bremsflüssigkeitsspritzer) und als Sicherung den Kolben mit einem Stück Holz kontern, damit er nicht durch die Werkstatt schießt.
Problem bei den vorderen Bremssätteln: zwei Kolben, je einer links und einer rechts! Einer kommt „geschossen“, ab dann macht die Druckluft nur noch „pffffft“, während sich der zweite Kolben nicht mehr rührt. Lösung: Vorher im Baumarkt einen konischen Stopfen aus Silikon oder Kork beschaffen und in die freigewordene Kolbenaufnahme drücken. Mit einer großen Zange festhalten und jetzt mit der Pressluft den anderen Kolben herausschießen. Ganz einfach Zwinker
Kleine, oberflächliche Anrostungen auf der Kolbenlauffläche sind gerade noch hinnehmbar und werden durch das Hammerit Entrosterbad beseitigt. Vernarbter Rost auf der Kolbenlauffläche ist dagegen das Todesurteil für den Bremssattel!
Beschädigte Bremskolben (z.B. Riefen) sind unbedingt durch Neuteile zu ersetzen! Neue Bremskolben gibt es allerdings nicht beim Freundlichen, sondern z.B. beim Teilespezi Eures Vertrauens von BUDWEG oder bei Walloth & Nesch.
Bremskolben vorne: BUDWEG 234.809 für ca. 16,- € pro Stück
Bremskolben hinten bis 08/1979: BUDWEG 232.704 für ca. 16,- € pro Stück
Bremskolben hinten ab 08/1979: BUDWEG 233.303 für ca. 15,50 € pro Stück

Dieses Mal habe ich die Bremssättel nicht per Hand gebürstet und im Hammerit-Tauchbad behandelt. Ich war, ehrlich gesagt, zu faul für diese doch recht anstrengende Arbeit. Ich habe sie zum Glasstrahlen gegeben. Glas, nicht Sand! Ihr findet bestimmt in Eurer Nähe einen Betrieb, der das gegen kleines Geld macht. Ein guter Sandstrahlbetrieb hat auch passende Silikonstopfen, mit denen er die Aufnahmen der Bremskolben verschließt. Die Entlüftungsschraube sowie ein kleines Stück vom Bremsschlauch, den Ihr mit einer kleinen Schraube verschließt, lasst Ihr natürlich dran, damit kein Glasstaub in die Sättel dringen kann!

Das hier ist das Ergebnis – die vorderen Bremssättel:

[Bild: B10_Bremssaettel-vorne_glasgestrahlt.jpg]

[Bild: B11_Bremssattel-vorne-Kolbenaufnahme.jpg]

Und hier die hinteren:

[Bild: B12_Bremssaettel-hinten_glasgestrahlt.jpg]

[Bild: B13_Bremssattel-hinten-Kolbenaufnahme.jpg]

[Bild: B14_Bremstraeger-hinten_glasgestrahlt.jpg]
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#3
Schritt 2: Lackierung der Bremssättel:

Zum Lackieren kommt wieder nur der gute 2-Komponenten-Lack von Folia-Tec, speziell für Bremssättel, in Frage. Es gibt ihn in mehreren Farben. Für unser rotes Baur-Cabrio entschieden wir uns für das dazu passende Rot. Die Farbe hat mit ca. 25,- Euro zwar ihren Preis, ist es aber wert.

[Bild: B15_Bremssattel_beim-Lackieren.jpg]

Als nächstes nehme man sich ein paar Stunden Zeit und lackiere in mindestens zwei Schichten. Natürlich ist darauf zu achten, dass die Oberflächen, auf denen eine mechanische Bewegung erfolgt wie z.B. die Lauffläche der Bremsbeläge, nicht mit dem dicken Bremssattellack bepinselt werden. Wie man auf den folgenden Bildern sehen kann, habe ich zur Oberflächenkonservierung einen silbernen hitzefesten Lack für Motorteile aus der Sprühdose draufgepinselt. Sprühdosenlack deshalb, weil er dank Unmengen von Lösungsmitteln schön dünn ist. Mittels geduldigem Warten findet man wunderbar zur richtigen Konsistenz.

Hier hängen die fertigen lackierten Bremssättel beim Trocknen. Gebt dem Lack bitte gut eine Woche (!) zum Austrocknen, bevor Ihr weiterarbeitet!

[Bild: B16_Bremssaettel_fertig-lackiert.jpg]

Natürlich gilt wieder, auf keinen Fall die Kolbenlauffläche mitzulackieren!

Und in meinem Falle waren die Bremskolben sogar noch sehr gut, ohne Riefen und Kanten an den Außenseiten. Den Rost in der Bohrung (die „Außenseite“) entfernte ich so gut als möglich mit Hilfe eines Dremels, und behandelte die Oberfläche mit Rostumwandler, bevor ich sie mit silbernen Motorlack überzog. Diese Flächen sind in Bezug auf Funktion und Technik irrelevant. Man muss nur darauf achten, dass nichts auf die Kolbenlauffläche gelangt. Das ganze sieht dann so aus:

[Bild: B17_Bremskolben-E21-vorne_aufbereitet.jpg]
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#4
Schritt 3: Komplettierung Bremssättel vorne:

Zum Zusammenbau der Bremssättel kauft man am besten alle Kleinteile neu. Auch wenn sie teilweise richtig ins Geld gehen können.

Selbstverständlich neue Befestigungsschrauben inkl. Unterlegscheiben (beim Freundlichen, ca. 1,25 € + 0,12 € pro Stück)

[Bild: B20_Bremssattel-vorne-Befestigungsschrauben.jpg]

Neue Entlüftungsschrauben (beim Freundlichen, ca. 5,20 €) sind ebenso selbstverständlich wie neue Staubkappen (beim Freundlichen, ca. 3,65 €)

[Bild: B21_Bremssattel-vorne-Entlueftungsschrauben.jpg]

Ohne neue Dichtungssätze, entweder BMW 34 11 1 116 618 (ca. 19,75 €) oder ATE 13.0441-4825.2 für ca. 16,- €, wird aus der ganzen Sache nix:

[Bild: B18_Bremssattel-Reparatursatz-vorne.jpg]

Dann machen wir uns mal an die Arbeit und setzen die Kolben mit den Manschetten ein. Dazu reibe man sowohl Bremskolbenschacht als auch die Lauffläche mit ATE Bremszylinder-Paste ein.
Beim Dichtungssatz für vorne ist jedes Bauteil doppelt, weil wir ja auch zwei Kolben unterbringen müssen. Oben rechts seht Ihr die ATE Kolbenlehre liegen (ATE 03.9314-0900.1; ca. 10,- €):

[Bild: B35_Bremssattel-vorne+Reparatursatz.jpg]

Beim 2-Kolben-System haben die Bremskolben im oberen Randbereich eine Aussparung, die in einem Winkel von 20° zur Drehrichtung der Bremsscheibe liegen muss, um ein furchtbares Bremsenquietschen zu vermeiden. Beim Einkolbensystem, wie es im E30 vorne verbaut ist, haben wir mit dieser Problematik nicht zu kämpfen. Dort müssen wir keine besondere Bremskolbenstellung berücksichtigen.
Nach dem Einpfriemeln der Dichtringe in die entsprechende Nut im Gehäuse (Vorsicht: nicht in sich verdrehen, zum Abschluß noch mal mit einer kleinen hellen Lampe noch mal hineinleuchten und kontrollieren!), setzen wir die beiden Bremskolben an. Noch nicht reindrücken! Gleichzeitig nutzen wir die Kolbenlehre, um die Bremskolben korrekt auszurichten: 20° entgegen der Drehrichtung der Bremsscheibe. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: man nehme einen Bremssattel und halte ihn mal kurz an die Vorlage am Auto, um den linken und den rechten Bremssattel eindeutig zu identifizieren. Im E21 sind die Bremssättel vor der Radnabe verbaut, also dreht die Bremsscheibe in Fahrtrichtung „von oben nach unten“ durch den Sattel hindurch. Man kann sich ja auch mit Filzstift eine entsprechende kleine Markierung auf den Sattel malen und später wieder abwischen. Natürlich kann man sich auch einen Pfeil aus einem bunten Klebeband schneiden und vorübergehend auf den Sattel kleben. Die lange Seite der Kolbenlehre muss nun parallel zur Kante stehen, die der Bremsbelagschacht vorgibt. Die 20°-Stellung der Bremskolben ergibt sich dann von ganz alleine und die Absätze des oberen Randbereiches liegen an der Kolbenlehre an.
Da der (rechte) Bremssattel im folgenden Bild seitlich auf der Werkbank liegt, ist der obere Rand des Bremssattels folglich links zu sehen:

[Bild: B36_Kontrolle-beim-Einsetzen-Bremskolben.jpg]

Anmerkung: Durch das Foto ist die Perspektive leicht verzerrt. Glaubt mir: die Kolbenlehre liegt genau parallel zum Schachtrand. Das durchsichtige, quaddelige Zeug auf den Bremskolben ist die Bremszylinder-Paste.

So, beide Bremskolben sind nun sauber ausgerichtet:

[Bild: B37_Kolben-eingesetzt.jpg]

Als nächstes setzen wir die Gummimanschetten sorgfältig auf. Darauf achten, dass die Verstärkung am oberen Rand sauber in der Nut des Bremskolbens liegt, sie „dreht“ sich dort nämlich gerne rein. In diesem Falle die Manschette noch mal abziehen und neu einsetzen. Nach zwei, drei Versuchen hat man es spätestens drauf. Nun bleibt nur noch, den Sicherungsring um die Manschette unten am Schacht zu ziehen. Wenn wir damit fertig sind, sieht es so aus:

[Bild: B39_Manschette+Sicherungsring.jpg]

Zur Sicherheit überprüfen wir die Kolbenstellung noch mal mit unserer Kolbenlehre:

[Bild: B41_Endkontrolle-Kolbenstellung.jpg]

Wenn’s nicht passt, den Sicherungsring und eventuell die Manschette noch mal abnehmen und den Kolben entsprechend verdrehen.
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#5
Erst wenn alles passt, drücken wir die Kolben ganz in die Sättel. Ganz gleichmäßig und ohne Verkanten funktioniert das am besten mit einem Rücksetzgerät für Bremskolben, das man als passionierter Hobbyschrauber ohnehin in seinem Fundus haben sollte. Es muss ja kein teures Profigerät von ATE sein, sondern eines aus dem Werkstattzubehör (meist so ca. 20,- bis 35,- €) tut es genauso gut:

[Bild: B42_Einpressen-Bremskolben.jpg]

Beide Kolben sind jetzt in Ihrer Ausgangsstellung:

[Bild: B43_Kolben-zurueckgesetzt.jpg]

Jetzt nur noch die übrigen Anbauteile montiert (Entlüftungsschraube samt Staubschutz) und unsere überholten Bremssättel sind wieder einsatzbereit:

[Bild: B44_Bremssaettel-vorne_fertig.jpg]


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#6
Schritt 4: Komplettierung Bremssättel hinten:

Auch hier gilt: alle Kleinteile neu.

Selbstverständlich neue Befestigungsschrauben inklusive Unterlegscheiben. Allerdings sind die Befestigungsschrauben beim Freundlichen nicht mehr neu lieferbar. Es handelt sich um Innensechskantschrauben M10x24

[Bild: B30_Bremssattel-hinten-Befestigungsschrauben.jpg]

Neue Entlüftungsschrauben (beim Freundlichen, ca. 4,20 €) sind ebenso selbstverständlich wie neue Staubkappen (beim Freundlichen, ca. 3,65 €).

[Bild: B31_Bremssattel-hinten-Entlueftungsschrauben.jpg]

Bei den Dichtungssätzen hinten gibt es ein kleines Problem: ab 08/1979 haben die Bremssättel hinten Bremskolben mit einem Durchmesser von 33 mm. Die Dichtsätze sind beim Freundlichen noch problemlos verfügbar: BMW 34 21 1 150 158 für 13,50 €, bzw. BUDWEG 203.303 (ca. 17,- €). Von ATE ist dieser Dichtungssatz anscheinend nicht mehr lieferbar.
Für die Bremssättel älteren Fertigungsdatums liefert BMW keine Dichtsätze mehr. Der Durchmesser der Bremskolben betrug bei diesen 27 mm. Hier springt entweder BUDWEG mit dem Satz 202.703 für ca. 16,- € oder Walloth & Nesch für 12,- € in die Bresche:

[Bild: B29_Bremssattel-Reparatursatz-hinten_W+N.jpg]

Nun bauen wir die Dichtsätze an den hinteren Bremssätteln ein. Dies ist wesentlich unkomplizierter als an den vorderen Sätteln. Hier die fertig lackierten Exemplare:

[Bild: B45_Bremssaettel-hinten_fertig-lackiert.jpg]

Wie bei den vorderen Bremssätteln setzt Ihr den Dichtring in die Nut des Kolbenschachtes ein. Dann bestreicht Ihr sowohl den Schacht als auch den Kolben mit der Bremszylinder-Paste, setzt den Kolben an und montiert dann die Manschette mit dem Sicherungsring. Ein Ausrichten des Kolbens entfällt. Wenn man alles beachtet, was ich oben schon ausgeführt habe, kann eigentlich gar nichts schief gehen. Hier noch mal alle Einzelteile:

[Bild: B46_Bremssattel-hinten+Reparatursatz.jpg]

Nun sind auch die hinteren Bremssättel wieder fit fürs zweite Leben:

[Bild: B47_Bremssaettel-hinten_komplettiert.jpg]

Die hinteren Bremsschläuche am Sattel werden mittels Hohlschrauben montiert (je ca. 2,- € plus Dichtringe à ca. 0,05 €):

[Bild: B34_Bremsleitungen-hinten-Hohlschrauben.jpg]

Hinweis: Wer seinen E21 mit einer Scheibenbremsanlage hinten nachrüstet, für den spielt es keine Rolle, welche Variante (ob nun mit größerem oder kleinerem Bremskolbendurchmesser) er verwendet. Die Außenabmessungen der hinteren Sättel sind auch identisch. Natürlich sollte man aufpassen, dass man links und rechts die gleiche Variante verbaut!
Eines ist hierbei allerdings zu beachten: Verwendet man die hinteren Bremssättel mit kleinerem Kolbendurchmesser bis 08/1979, so ist ein eventuell am Fahrzeug vorhandener Bremsdruckregler durch das Leitungszwischenstück mit der BMW-Teilenummer 34 32 1 160 021 zu ersetzen. Auch inklusive des Halteblechs und der Haltefeder nur ein kleiner Betrag. Der Bremsdruckregler entfällt bei der 323i-Anlage bis 08/1979 ersatzlos.
Bei Einbau der Bremsanlage hinten mit größerem Bremskolbendurchmesser ab 08/1979 ist der Bremsdruckregler mit der Teilenummer 34 34 1 151 640 zu verwenden, wie er bei allen Typen vom 315 bis zum 323i ab 08/1979 zum Einsatz kam.

So sieht besagter Bremsdruckregler aus:

[Bild: Bremsdruckverteiler.jpg]


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#7
Schritt 5: Bremsschläuche

Bei einer solchen Aktion sollten die Bremsschläuche unbedingt mit erneuert werden. Ersatz gibt es teilweise von ATE:
83.6204-0290.3 für die Vorderachse (ca. 22,50 € pro Stück)
83.7704-0200.3 für die Hinterachse am Achsträger links (ca. 15,- € pro Stück)
83.6204-0200.3 für die Hinterachse am Achsträger rechts (ca. 20,- € pro Stück)
Die beiden Bremsschläche an den Bremssätteln hinten sind nur noch (wie lange noch?!!!) beim Freundlichen zu beziehen:
BMW 34 32 1 120 013 (ca. 58,- € pro Stück!)

Alles weitere zu den Bremsschläuchen, auch zur Umrüstung auf Stahlflexbremsschläuche, habe ich schon in meinem Beitrag zum E30 genannt. Die Stahlflexbremsschläuche sind z.B. bei Walloth & Nesch lieferbar, z.B. 169,- € für den 323i. Speziell im Falle des E21 ist mittlerweile eine Umrüstung auf Stahlflexbremsschläuche sogar günstiger, als sich die originalen einzeln zu kaufen!

Schritt 6: Bremsscheiben

Auch zu den Bremsscheiben habe ich schon alles in meinem Beitrag zum E30 genannt. Mit Bremsscheiben original vom Freundlichen oder den Ident-Teilen von Textar oder ATE ist man immer auf der sicheren Seite.

Wer sportlichere Bremsscheiben (zusätzlich gelocht und geschlitzt) bevorzugt, der findet bei Walloth & Nesch die passenden Scheiben für seinen Wagen (77,50 € pro Stück für vorne, 34,- € pro Stück für hinten).
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#8
Schritt 7: Bremsbeläge

Passende Bremsbeläge sind überall noch problemlos erhältlich. Entweder direkt beim Freundlichen oder die entsprechenden Ident-Teile von Textar. Die Beläge von ATE sind natürlich auch gut.

Wer allerdings Sportbremsbeläge mit einer etwas weicheren Mischung und entsprechend besserem Ansprechverhalten sucht, dem bieten sich nicht mehr allzu viele Alternativen. Für die Vorderachse sind noch die FERODO DS2500 lieferbar oder die EBC green DP2197. Für die Hinterachse gibt es in dieser Hinsicht leider gar nichts mehr.

Hier eine weitere Möglichkeit für „old-style“-Fanatiker, die klassischen FERODO für vorne:

[Bild: B24_Bremsbelaege-vorne_FERODO-116M.jpg]

mit Einbausatz ATE 13.460-0916.2 (ca. 12,- €):

[Bild: B26_Bremsbelag-Befestigungssatz-vorne_al...on-ATE.jpg]

und für hinten

[Bild: B32_Bremsbelaege-hinten_FERODO-FDB210A.jpg]

mit Einbausatz ATE 13.0460-0121.2 (ca. 13,- €):

[Bild: B33_Bremsbelag-Befestigungssatz-hinten.jpg]

Das hier sind die „Antiquetschbleche“ für die Bremsbeläge vorne, von denen hier im Forum schon häufig die Rede war (beim Freundlichen, ca. 3,35 € pro Stück):

[Bild: B25_Bremsbelag-vorne-Antiquietschblech.jpg]

Neue Bremsbeläge erfordern auch neue Bremsbelagfühler (für vorne und – modelljahrabhängig – auch hinten):

Beim Freundlichen, für ca. 7,60 €:

[Bild: B28_Verschleissfuehler-vorne.jpg]



Schritt 8: Handbremse

Die hinteren Bremsscheiben und deren Innenleben, die Trommelbremse der Handbremse, sind mit den Teilen aus dem E30 identisch. Somit ist schon alles gesagt. Infos daher wieder unter http://3er-foren.de/showthread.php?tid=16571


Ich hoffe, meine kleinen Ausführungen haben Euch wieder Spaß gemacht. Vielleicht ist jetzt ja der ein oder andere ermutigt, seiner Bremsanlage nicht nur technisch, sondern auch optisch den letzten Schliff zu geben. Ich bin mal gespannt, was ich diesbezüglich auf den nächsten Clubtreffen zu sehen bekomme Zwinker


Ende
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