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Ach man, es könnte so schön sein...
#1
...ich habe nun meinem Touring endlich wieder das originale BMW C Business spendiert.

Gott-Sei-Dank wurden keine Kabel zerschnitten und alles fein säuberlich mit Adaptersteckern verbunden.

Also altes Radio raus, originales BMW Radio wieder rein. So, soweit so gut.


Jetzt sind mir jedoch mehrere Dinge aufgefallen, die mir so gar nicht gefallen...

1. Das Radio braucht nach dem Einschalten eine gewisse "Gedenksekunde" bis es angeht.

Ist das normal? Von "neueren" BMW Radios der E36 Generation kenne ich dies so nicht.


2. Der Radioempfang lässt sehr zu wünschen übrig.

Im normalen Suchlauf findet das Radio fast gar keine (!) Sender. Im feinen Suchlauf durch doppeltes Drücken der Suchlauftaste lassen sich alle bekannten Sender finden, allerdings in unmöglicher Qualität.

Wíe kann man hier Abhilfe schaffen?


3. Die Frequenzanzeige stimmt hinten und vorne nicht überein mit der Senderkennung.

Berliner Rundfunk 91,4 wird z.B. bei 102,2 gefunden.

Was ist da los? Hängt das mit der alten ARI Datenbank im Radio zusammen?


4. Wenn das Radio eingeschaltet wird, wird dieses durch ein 'Knacken' der Lautsprecher deutlich.

Ich kenne dies von schmutzigen Potis von HiFi-Anlagen.

Stimmt meine Vermutung? Was schafft hier Abhilfe?


Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen!

Robert
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#2
Punkt 1 halte ich für nicht zwingend problematisch.

Bei Empfangsproblemen hilft es oft, sich einmal die Antenne genau anzusehen und ob der Antennenfuß genug Massekontakt hat.

Die alten non RDS Radios reagieren darauf sehr sensibel.

Zum Rest melden sich ggf. hoffentlich noch andere ...
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#3
(17.08.2013, 19:24)Baur Stuttgart schrieb: 1. Das Radio braucht nach dem Einschalten eine gewisse "Gedenksekunde" bis es angeht.

Ist das normal?
Ja.

(17.08.2013, 19:24)Baur Stuttgart schrieb: 2. Der Radioempfang lässt sehr zu wünschen übrig.

Im normalen Suchlauf findet das Radio fast gar keine (!) Sender. Im feinen Suchlauf durch doppeltes Drücken der Suchlauftaste lassen sich alle bekannten Sender finden, allerdings in unmöglicher Qualität.

Wíe kann man hier Abhilfe schaffen?
Neben dem bereits erwähnten Masseproblem gibt es noch eine zweite Möglichkeit: Kann es sein, dass Radio und werksseitig montierte Antenne unterschiedliche Antennenstecker haben? Es gibt Antennenadapter, die so grottenschlecht sind, dass es einem graust. Bei einem E34 hatte nich nach Rückrüstung auf Originalradio mal das Problem, keinen Empfang zu haben. Der Grund: Der Vorbesitzer hatte fürs japanische CD-Radio ein Adapterkabel montiert und ich habe es für's Antennenkabel gehalten und einen weiteren Adapter dran angeschlossen. Nachdem ich die Adapter rausgeschmissen hatte, war der Empfng bestens.

(17.08.2013, 19:24)Baur Stuttgart schrieb: 3. Die Frequenzanzeige stimmt hinten und vorne nicht überein mit der Senderkennung.

Berliner Rundfunk 91,4 wird z.B. bei 102,2 gefunden.
Was ist da los? Hängt das mit der alten ARI Datenbank im Radio zusammen?
PCI funktionierte nur einwandfrei, wenn man regelmäßig Updates eingespielt hat - die gibt es aber schon seit knapp 20 Jahren nicht mehr. Ohne eine komplette und vollständige Senderliste kann PCI nur Mist anzeigen.

(17.08.2013, 19:24)Baur Stuttgart schrieb: 4. Wenn das Radio eingeschaltet wird, wird dieses durch ein 'Knacken' der Lautsprecher deutlich.
Kann durch lange Nichtbenutzung passieren - einfach eine Weile benutzen, dann wird's besser.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#4
Vielen Dank ihr Beiden!

Dann bin ich erst einmal beruhigt, dass ein Defekt am Gerät selbst nicht vorliegt.

Die Antenne wird kommende Woche gecheckt. Es ist gut möglich, dass eventuell noch ein Antennenadapter verbaut wurde, da die anderen Anschlüsse ebenfalls durch Adapterstecker "angepasst" wurden.

Ich melde mich, sobald ich am Wagen war und den Übeltäter gefunden habe. Smile

Und noch einmal zum PCI. Was bedeutet diese Abkürzung? Dass es dafür keine Updates mehr gibt, hat mit der Umstellung auf RDS zu tun, richtig?


Vielen Dank und ein schönes Wochenende!
Robert
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#5
(18.08.2013, 06:25)Baur Stuttgart schrieb: Vielen Dank ihr Beiden!
Dann bin ich erst einmal beruhigt, dass ein Defekt am Gerät selbst nicht vorliegt.
Natürlich kann auch das Radio defekt sein, scheint mir aber bei diesem Schadenbild eher unwahrscheinlich zu sein (mal abgesehen von absoluten Bagatellfehlern wie z.B. eine gebrochene Lötstelle an der Antennenbuchse, das kann auch immer mal passieren).

(18.08.2013, 06:25)Baur Stuttgart schrieb: Und noch einmal zum PCI. Was bedeutet diese Abkürzung? Dass es dafür keine Updates mehr gibt, hat mit der Umstellung auf RDS zu tun, richtig?

PCI steht für Program Comparison and Identification.

Damals strahlten Rundfunksender keine digitalen Zusatzinformationen aus, das hat mit der Einführung von RDS erstmals begonnen.

PCI war extrem selten, so weit ich weiss auch nur bei Blaupunkt eingesetzt und funktionierte folgendermaßen:

In der Bundesrepubik wurden in der Regel alle Programme für dieselbe Region von demselben Standort ausgestrahlt. In der DDR war's ähnlich, nur dass es ein viel dünnmaschigeres UKW-Sendernetz gab. In wieweit diese Sender in PCI erfasst waren, kann ich nirgends finden. PCI ist jedenfalls 1989 eingestellt worden. Ob spätere Updates (soll es noch bis ca. 2000 gegeben haben) dann für ganz Deutschland erschienen sind, weiss ich nicht.

Beispiel, ca. 1980:

Damals gab es vom Standort Venusberg (Bonn) folgende Programme:

WDR 1: 88,0 MHz
WDR 2: 90,7 MHz (ARI-Kennung C)
WDR 3: 93,1 MHz
WDR 4: 100,4 MHz
BFBS: 97,8 MHz

Der Sender Grünten an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg strahlte aus:

BR 1: 90,7 MHz
BR 2: 88,7 MHz
BR 3: 95,8 MHz (ARI-Kennung: D)
SWF 1: 98,7 MHz
SWF 3: 103,0 MHz (ARI-Kennung: E)

In den PCI-Geräten war nun eine Liste der pro Standort zusammengehörenden Frequenzen / ARI-Kennungen und der je Standort den Frequenzen zugeordneten Sendernamen gespeichert. Wenn man bedenkt, was Arbeitsspeicher vor gut 30 Jahren gekostet hat, ein teurer Spaß.

Zum Vergleich: Arbeitsspeicher kostete im Jahr 1981 beispielsweise die Kleinigkeit von 20.000 DM pro Megabyte. Da ist sind bereits die 8 kB RAM (zumal sie die Form extrateurer EEPROMs hatten) im Vergleich zum Preis eines Autoradios recht teuer.

Angenommen, das Radio war auf 90,7 MHz eingestellt: Dann hat es die anderen Sender desselben Standortes gesucht. Fand es 88,7 MHz, 95,8 MHz, 98,7 MHz und 103 MHz, und fehlte das ARI-Signal, wusste es, dass die 90,7 MHz vom Sender Grünten stammen und zu BR1 gehören. Fand es das ARI-Signal "C" sowie 88 MHz, 93,1 MHz, 97,8 MHz und 100,4 MHz wusste es, dass es in Bonn war und WDR 2 empfängt. Und da kommen nun die Probleme: WDR2 und WDR4 haben zum Beispiel in den 80ern die Frequenzen getauscht, WDR5 kam hinzu und verdrängte WDR1 (das in 1live umbenannt wurde) auf 102,4 MHz, es kamen weitere neue Radioprogramme hinzu.

Also passt die Senderliste im Radio nicht mehr zum Programmangebot - ein Update ist fällig. Und weil es weder Standard-Schnittstellen noch Standard-Protokolle noch überhaupt Computer in den Werkstätten gab, war auch das Aufspielen der Updates ein skurriles Unterfangen: Man hat die Bitmuster mit etwa 300 Bit pro Sekunde auf Compact Cassette gespeichert, die man dann kanz normal im Kopierwerk vervielfältigen konnte und so im Handel vertreiben konnte. Man legte die Update-Cassette ein, wartete ein paar Minuten - fertig.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#6
Ralf, vielen Dank für die Erklärung, jetzt weiß ich zumindest wie das Prinzip funktionierte und jetzt ist mir auch klar, weshalb die Frequenzen gar nicht mehr passen (können!). Sehr gut beschrieben, top!

Ich muss ganz ehrlich zugeben, bei dem letzten Abschnitt teils köstlich gelacht zu haben...

Zitat:Also passt die Senderliste im Radio nicht mehr zum Programmangebot - ein Update ist fällig. Und weil es weder Standard-Schnittstellen noch Standard-Protokolle noch überhaupt Computer in den Werkstätten gab, war auch das Aufspielen der Updates ein skurriles Unterfangen: Man hat die Bitmuster mit etwa 300 Bit pro Sekunde auf Compact Cassette gespeichert, die man dann kanz normal im Kopierwerk vervielfältigen konnte und so im Handel vertreiben konnte. Man legte die Update-Cassette ein, wartete ein paar Minuten - fertig.

Kaum vorstellbar, wie das damals alles von statten ging und dass die Computertechnik freilich noch keine Selbstverständlichkeit wahr.

Interessant finde ich aber auch wiederrum, dass solche Updates doch tatsächlich über eine Cassette aufgespielt wurden.

So ein Blick in die Vergangeheit ist doch immer wieder recht amüsant! Smile

Sobald ich die Antenne überprüft habe, gebe ich ein Feedback.
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#7
Und das ganze ist zwar aus dem letzten Jahrtausend, aber trotzdem erst 30 Jahre her!

Jetzt verstehe ich warum meine Tochter sich wundert, dass man ein Auto ohne Klimaanlage, el. Fensterheber, etc, toll finden kann.
Sie weigert sich strikt den E21 zu fahren, beim E30 drückt sie mal ein Auge zu. Der hat wenigstens schon eine Servolenkung.

Kann es sein, dass wir heutzutage vom Radioempfang etwas verwöhnt sind?
Im E21 habe ich ein Becker Grand Prix und im E30 ein BMW ?? Verbaut. Bei beiden ist der Empfang nicht mit den Alltagsautos zu vergleichen.

Grüsse

Klaus
Wenn zwei Menschen immer die gleiche Meinung haben, taugen beide nichts.
Konrad Adenauer
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#8
Da muss man die alten Autoradios etwas in Schutz nehmen - sie sind für andere technische Rahmenbedingungen entwickelt worden.
Damals haben die Grundnetzsender in der Regel mit 50 - 100 kW (europäisches Ausland wie z.B. Niederlande: bis zu 200 kW, USA: bis zu 500 kW) Strahlungsleistung gearbeitet, um ohne dauernde Frequenzwechsel in einem großen Umkreis einwandfrei empfangbar zu sein.
Die hohen Strompreise und die Furcht vor Elektrosmog haben dazu geführt, dass die Strahlungsleistungen der Sender in Deutschland massiv heruntergefahren wurden - Grundnetzsender haben heute meist nur noch zwischen 10 und 30 kW, das Ganze wird dann mit kleinen Sendern aufgefüllt (RDS sei Dank merkt man von der dauernden Umschalterei nichts), die häufig nur ein paar hundert Watt haben.
Manche Senderketten (z.B. Radio NRW) arbeiten vollständig mit Sendern von ein paar hundert Watt.
Sowas gab es zur Zeit unserer Autos (abgesehen vielleicht zur Versorgung kleiner abgeschatteter Dörfchen in Tälern) nicht, enstprechend konnten die Radios auf diese Infrastruktur nicht ausgelegt werden. Da gab es ganz andere Probleme (z.B. Trennschärfeprobleme bei wetterbedingten Überreichweiten), die heutzutage egal sind.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#9
So ist es. Wenn ich von Hamburg nach Braunschweig fahre habe ich mit meinem Bavaria Business C zwei Stationen mit 2 Frequenzen belegt die ich ab Dorfmark wechsele um so zum Beispiel NDR Info durchgehend hören zu können.

Mit RDS etc. alles kein Thema.

Rausschmeißen will ich es auch nicht da original ab Werk dabei. Fettes Grinsen
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