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M20-Motor: Revision, Optimierung, 2,7-Liter-Umbau: Dokumentation mit vielen Bildern
(17.02.2014, 15:45)Robert schrieb: Saubere Arbeit! Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! [Bild: applaus.gif]

Jetzt fehlt nur noch ein vernünftiges Soundfile und ein Leistungsdiagramm auf der Rolle Zwinker

Abwarten. Teilweise schon umgesetzt. Aber alles zu seiner Zeit ... Zwinker

Alles für den 3er - alles für den Club!
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Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass die Kraft des Motors auch übertragen werden kann. Das Schaltarmlager hatte zuvor ebenfalls eine Kur im Zinkbad über sich ergehen lassen müssen.

[Bild: 362_Schaltarmlager.jpg]

Zusammen mit einer frisch blauverzinkten Schaltstange und neuen Buchsen sowie Distanzscheiben überträgt das Schaltgestänge die Schaltvorgänge wieder so exakt wie seinerzeit bei Auslieferung:

[Bild: 364_Schaltgestaenge.jpg]

Nun kann die Kardanwelle montiert werden. Da ich das Mittellager bereits 50 Tsd. Kilometer vorher schon gewechselt hatte, konnte ich es wiederverwenden. Auf jeden Fall sollte man es genau überprüfen, im Zweifel gleich ein Neues verbauen. So gut kommt man so schnell nicht wieder ran.

[Bild: 365_Gelenkwelle_montiert.jpg]

Da ich den Kupplungsgeberzylinder von der Zuleitung abgebaut hatte (wäre unnötig gewesen: einfacher ist es, den Zylinder vom Getriebe zu entfernen und am Hydraulikkreislauf dran zu lassen), musste ich die Luft aus dem System entfernen. Recht einfach gelingt dies mit einer großen Spritze aus der Apotheke und einem Stück Waschwasserschlauch, um die Hydraulikflüssigkeit über den Entlüftungsnippel von unten nach oben zu drücken:

[Bild: 375_Befuellung-Kupplungsgeberzylinder.jpg]
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Moin zusammen,

ich hab mich ehrlich gesagt hier nur angemeldet, um mich mal für die tolle Story zu bedanken.
Es gibt ja viele derartige Dokumentationen, aber keine hat mir bisher so gut gefallen.
Daumen hoch dafür!

Mir steht das gleiche bevor, wenn ich die Zeit aufbringen kann.
Motor hab ich bereits:
(E28 520i Edition mit Motorschaden)
http://www.bmw-syndikat.de/bmwsyndikatfo...delle.html

Also bitte weiter machen, ich bleib dran ;-)

Gruß Sven
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@slide

Sehr schönen Wagen hast Du da. Ein E28, ganz klassisch im späten Yuppie-Look, also "schwatt, schwatt, schwatt" - schwarz innen, schwarz außen, und schwarzes Shadow-Line, das sieht auch heutzutage nicht alt aus.
Was hast du in Punkto Motor vor? Wenn Du auch einen gepimpten 2,7er verbauen willst: nur zu! Die Maschine passt hervorragend. Als üppige Limousine verlangt der E28 nach standesgemäßem Drehmoment. Im Falle M20 also den eta oder die "entdrosselte" Variante davon.
Ich hatte mal das Glück, einen E28 ein Wochenende lang als M535i mit 218-PS M30 fahren zu dürfen. Geil! Da ging was ... Fettes Grinsen
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Danke für die Blumen.
Vom "Look" her wollte ich ihn genau so haben.

Hab mir auch lange Gedanken gemacht zwecks Motorisierung, aber M30 hatte dann letztendlich verloren.
- zu schwer
- passt nicht zu der Motor-Charakteristik die ich erwarte.

Pro M20b25
+ dieser heisere Sound (M20b20 vielleicht noch bissel besser als M20b25)
+ Gewicht
+ kein großer Umbauaufwand von M20b20 auf M20B25 (27)
+ Mein Alltagswagen ist ein Diesel. Da hab ich Drehmoment von unten raus, schaltfaules Fahren. Ich liebe es auch mal mit etwas leistungsstärkeren Benzinern in höhere Drehzalregionen vorzudringen, in denen die Leistung stetig wächst. Um von dem Verbauten Motor ordentlich Schub zu erhalten, bin ich bereit ihn höher zu drehen, wenn dann was kommt. Es muss aber keine Ultrarakete werden. Deshalb Basis M20B25.

An der generellen Revision eines M20B25 Spendermotors komme ich wohl eh nicht vorbei... Jetzt kommen natürlich direkt die Gedanken- >Ein Traum wäre nun unterhalb der 4000er Marke ein bisschen Schub zum Cruisen und. Oben raus noch ein kleines Schüppchen drauf.

Ergo Variante 3.3. ;-)
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Nun zu! So schwer ist's ja nicht Fettes Grinsen
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Vor der Montage der Auspuffanlage müssen die gereinigten Abschirmbleche wieder ran:

[Bild: 367_Abschirmbleche_montiert.jpg]

Das Schwierigste ist, die Flansche der Hosenrohre wieder durch den engen Spalt zwischen Vorderachse und Motor zu führen. Erstens: alleine geht es nicht. Und zweitens: es geht besser, wenn man die Muttern der Motorlager wieder öffnet und den Motor nochmal etwas anhebt.

[Bild: 368_Hosenrohre_montiert.jpg]

Nach einer solchen Aktion lohnt es natürlich nur, Auspufftöpfe zu montieren, die noch gut in Schuss sind. Das gilt auch für den Kat. Noch gibt es gute Exemplare beim Autoverwerter …

[Bild: 369_Katalysator_montiert.jpg]

Geschafft! Nach rund zwei Stunden Arbeit war die Auspuffanlage ausgerichtet und festgeschraubt.

[Bild: 370_Auspuff_montiert.jpg]

Jetzt muss nur noch die Lambdasonde montiert werden

[Bild: 371_Lambdasonde-montiert.jpg]

und das dazugehörige Kabel verlegt und angeschlossen werden. Die saubere Kabelführung ist wichtig, damit das Kabel nicht zu nah an die heißen Krümmer kommt.

[Bild: 372_Kabelfuehrung-Lambdasonde.jpg]

Auf dem obigen Bild seht Ihr an den noch herunterhängenden Zündkabeln die originalen Marderschutzringe von BMW. Diese sind zweiteilig, werden um die Kabel herumgeknipst und sind in Beuteln à 100 Stück erhältlich (Teile-Nr. 12 12 1 739 479):

[Bild: 373_Marderschutz.jpg]

Nachdem noch das Abschirmblech hinter der Ölwanne montiert ist

[Bild: 380_Oelwanne+Abschirmblech.jpg]

sind die Arbeiten unter dem Fahrzeug ebenfalls abgeschlossen.

[Bild: 381_Motoreinbau-fertig_unten.jpg]
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Absolut sauber! Sabber
Ist immer wieder schön anzuschauen. [Bild: jepp29mjbn.gif]
[Bild: 0089-1qgcg0.jpg]


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Karnevals-Pause! Alaaaaaaaaf!!! Aetsch
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Im Prinzip sind Überholung und Umbau des Motors abgeschlossen. Das i-Tüpfelchen ist jetzt noch eine Motronic, die auf den vergrößerten Hubraum und die schärfere Nockenwelle abgestimmt ist. Mir ist da recht günstig (50,- Euro unter Freunden) eine Motronic zugelaufen, die mal in einem Matthes 327i mit Kat ihren Dienst versah. Von außen sieht man nichts:

[Bild: 383_Motronic_325i.jpg]

Da ich von Haus aus neugierig bin, öffnete ich das Gehäuse:

[Bild: 384_Motronic_Matthes-2,7i.jpg]

Eindeutig – ein Matthes-Chip:

[Bild: 385_Motronic-Chip_Matthes-2,7i.jpg]

Ich beließ ihn an Ort und Stelle und tauschte kurzerhand das gesamte Steuergerät aus.

Fertig!!!

[Bild: 386_Motoreinbau-fertig_oben.jpg]

Der große Moment nahte – wird er anspringen? Noch einmal überprüfte ich den festen Sitz aller Schlauchschellen und elektrischen Kontakte sowie den Stand des Kühlmittels. Ich stellte genügend Kühlerflüssigkeit zur Seite, um während des Warmlaufens zu entlüften und nachzufüllen. Dann schloss ich die Batterie an. Um den Öldruck aufzubauen und alle Schmierstellen so schonend wie möglich mit Öl zu versorgen, legte ich die Zündung still (Trennung der Zündspule vom Bordnetz und Abziehen des Kraftstoffrelais) und drehte mit Hilfe des Anlassers den Motor ausgiebig durch. Dabei vernahm ich keinerlei abnormen Geräusche, was mich schon mal beruhigte. Also aktivierte ich wieder die Zündspule, steckte das Kraftstoffrelais wieder ein und fasste mir ein Herz.

Noch einmal tief durchatmen und den Zündschlüssel umgedreht. Schon nach wenigen Umdrehungen, in denen der Kraftstoffdruck aufgebaut wurde, sprang der Motor an und lief auch gleich rund! Hurra! Welch ein schönes Glücksgefühl! Es war aber keine Zeit es auszukosten, denn während der Warmlaufphase stieß die Maschine noch jede Menge Luft aus dem Kühlsystem, die durch Kühlflüssigkeit ersetzt werden musste. Nach 10, 15 Minuten war der Motor warmgelaufen und das Kühlsystem entlüftet. Die ersten zaghaften Meter zur Probefahrt standen an. Ihr könnt Euch vorstellen, mit welch bangem Herzen man diese zurücklegt …
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sehr gut vorstellbar, glückwunsch zu dieser Jungfernfahrt! Ich bin gespannt, den Wagen mal live zu sehen. Die Arbeit ist auf jeden Fall ein Genuss, und ein dickes Lob für Deine akribische Doku! Super!
Gruß Daniel
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen!...Außer durch noch mehr Hubraum!
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Hallo!

Saubere Arbeit, aber die dunkle Seite der Macht bat mich dir auszurichten, dass du ggf. noch einmal die Steuerzeiten kontrollieren solltest. "Normalerweise" wird das Rad in die andere Richtung verdreht. Hier zum Vergleich bei meinem Umbau:


[Bild: 4454505341_66dfee3817_z.jpg?zz=1]

Gruß,
Sven
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Hallo,

ich wollte mal Fragen wie es ausgegangen ist, hier ist ja länger nichts mehr passiert.
Läuft der Motor zuverlässig und macht Freude? Smile
Ist alles ok mit dem verstellbaren Nockenwellenrad.

Ich habe auch schon überlegt den Motor mittels Etawelle und entweder per speziellen Kolben oder speziellen Pleuelstangen auf 2.7 Liter zu revidieren.
Mein Ziel ist den Block original zu lassen um keine Steuerzeitenanpassung vornehemen zu müssen...

Freundliche blau weiße Grüße,

der Seb.

PS: Saubere Arbeit, Klasse!
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Danke für das Lob ...

Aufgrund familiärer Turbulenzen und schwerer Krankheit fuhr ich den Wagen nur bis September 2015.

Nach sauberem Einfahren fuhr er sich problemlos. Der große Test stand nach ca. 3.000 km Einfahren mit frischem Ölwechsel an: In Potsdam auf die Autobahn und dann bis Magdeburg durchgebrettert - ohne Tempolimit und ohne Verkehr - herrlich! Ab 3.200 U/min geht die Leistungskurve steil nach oben, als gleichmäßig gerade Linie und endet erst bei 190 PS bei 5.880 U/Min. Keine Einbrüche, keine Dellen, keine Ausreißer. Zusammen mit einem unerwartet sahnigen Lauf, den ich durch das penible Austarieren des Antriebs erhalten habe.
Die Beschleunigung setzt auch im 5. Gang bei ca. 3.800 U/Min vehement ein und - anders als im Serien-325 - lässt sie bei 180 km/h nicht nach, sondern er stürmt immer weiter voran, dass man es mit der Angst zu tun bekommen könnte. Allerdings hat das Spiel dann spätestens im Begrenzer bei exakt 225 km/h ein Ende, dann läuft der Wagen regelrecht gegen die Wand: mehr gibt die Getriebe-/Hinterachskombination nicht her. Mit einer anderen Übersetzung wäre mehr möglich, aber darauf kommt es mir wirklich nicht an.

Bei ca. Das Drehmoment steigt ab 3.200 bis 3.800 U/min rapide von 200 auf 254 Nm an und lässt Bergauffahren zur Leichtigkeit werden.
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Hier auf dem Prüfstand:

   

   

War ein Höllenlärm!  Sabber
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Anbei noch das Leistungsdiagramm:

   

und ein Diagramm zum Vergleich mit einem Serien-325i:

   

Bei meinem Motor blieb es bei 190 PS, weil ich mich bewusst für eine Verdichtung passend zu Super bleifrei mit 95 Oktan entschieden habe ... aber wer weiß ... vielleicht hole ich ja den Motor noch mal raus?  Zwinker
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Wie ging es weiter?

Ein Jahr stand der Wagen in einer Garage, dann habe ich ihn zum Einlagern in eine Halle überführt. Diese wurde im letzten Frühjahr gekündigt, so dass ich ihn wieder in Betrieb nahm.

Nach sechs Jahren reiner Standzeit! Aber ein BMW ist nun einmal ein BMW: zuerst nahm ich die Zündkerzen raus und ölte sachte Zylinderlaufbahnen ein, während ein Helfer den Motor per Hand drehte. Dann nahm ich den Ventildeckel ab und ölte den gesamten Ventiltrieb großzügig ein. Ventildeckel wieder drauf. Anschließend schloss ich eine neue Batterie an und nahm das Motronic-Relais raus, um den Motor ohne Zündung mit dem Anlasser durchdrehen zu können. "Wiiwiiwiiwiiwii" machte es ohne Störgeräusche - und das Motoröl ist wieder gut im Motor verteilt.
Also Motronic-Relais wieder dran, neue Zündkerzen eingeschraubt und angeschlossen: die Spannung stieg - Zündung!

"Wrrrommm"! Auf Anhieb! Ein echter, guter alter BMW eben  Smile

Anschließend führte ich eine große Inspektion durch und der Motor läuft problemlos und bereitet viel Freude.

Was hatte und habe ich nach der langen Standzeit an Standschäden?

1) Der Druckschlauch der Servolenkung war kaputt - ich vermute Marderschaden. Ersatz ließ sich in den USA beschaffen
2) Die Service-Platine war fritte ... Ersatz bekam ich bei einem guten Freund
3) Der Dachhimmel hat sich gelöst und hängt durch ... das ist sehr ärgerlich, weil zum Reparieren die Himmelkassette raus muss. Was bei Fahrzeugen ohne Schiebedach kein Problem darstellt, wird bei Fahrzeugen mit Schiebedach wie bei mir zum Alptraum. Hebe ich mir noch auf, die Arbeit ...

Aber sonst gibt es nichts Unangenehmes zu vermelden ...  Zwinker
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