(01.09.2015, 20:52)Nikolaus schrieb: Guten Abend,
muss nach 155.ooo km wegen Ruckeln die Kupplung wechseln. Welcher Reparatursatz ist besser - LUK oder Sachs ? Hat da jemand Erfahrung ?
Wenn das Ding mal ausgebaut ist, wollte ich gleich den Nehmerzylinder wechseln - spricht da was dagegen?
Vielen Dank für Tipps
Nikolaus
ICH würde Fichtel und Sachs nehmen. Bei der LUK habe ich schlechte Erfahrung ... (Federbruch der Druckplatte nach ca. 500 km)
Den Nehmerzylinder auszutauschen macht nur Sinn, wenn er sich etwas inkontinent zeigt. Du musst für den Getriebeausbau den Nehmerzylinder sowieso ausbauen und ein späterer Austausch ist nicht aufwendiger. Wenn der Zylinder sauber und trocken ist ... wieder verwenden.
Auf jeden Fall das Ausrücklager mit tauschen und bei der Gelegenheit mal die Ölwannendichtung kontrollieren. Die schwitzen gerne im Bereich der Getriebeglocke.
Ebenfalls würde ich ein Augenmerk auf den Simmerring an der Kurbelwelle/Alugehäuse legen. Der wird auch gerne mal undicht im Laufe der Jahre. Das würde man deutlich erkennen können. Wenn kein Motoröl oberhalb der Ölwannendichtung an der Getriebeseite des Motors hinter der Schwungscheibe, dann gut! Wenn dort Ölspuren sind, dann drauf achten, dass es nicht von der Motorölwann kommt. Obwohl es einigermaßen einfach ist den Simmerring zu tauschen, wenn das Getriebe eh draussen ist.
Die Schrauben Getriebe/Motor beim Einbau auf jeden Fall mit ein wenig WD40 benetzen, die setzen sich im Laufe der Jahre gerne in der Getriebedurchführung fest ... Vielleicht willst du in einigen Jahren das Getriebe nochmal raushaben.
Beim Ausbau der Kardanwelle darauf achte, dass du dich Kardanwelle nicht auseinanderziehst oder mindestens die Stellung von Vorder- zu Hinterteil markierst. Ziehst du sie aus Versehen auseinander, dann sollte die Kardanwelle wieder in der gleichen Position zusammengesteckt werden sonst gibt es hinterher unangenehmer Vibrationen.
Denk dran beim Einbau das Schaltgestänge schön sauber zu machen und neues Fett an die Buchse. Da kommt man später nicht mehr so gut dran wie im ausgebauten Zustand.
Und, Last not Least ... Getriebe und Anbauteile nach dem Ausbau gut reinigen. Auch hier wirst du für lange Zeit kaum noch eine bessere Gelegenheit haben die (Dreck)Spuren von mehr als 20 Jahren einfacher zu beseitigen ...
Wenn du beim Einbau der Druckplatte keinen Zentrierdorn zur Hand hast, dann reicht auch die "Fingervariante". Der M20 verzeiht da schonmal einen halben Millimeter. Allerdings bitte nicht das Getriebe mit Gewalt in die Wellenverzahnung ziehen. Das mag das Getrieb überhaupt nicht und regiert kurzfristig mit einer undichten Hauptwelle ... und !!! Drehmomentschlüssel! ... Zieh die Schrauben der Druckplatte auf jeden Fall mit einem Drehmomentschlüssel an (Drehmoment steht im TIS, wenn nicht bekannt ... Fragen!). Löst sich eine der Schrauben, dann ist das seeeeeehhhr ärgerlich ...
Vor dem Einbau der Mitnehmerscheibe und ggf. neue Druckplatte (Ich würde die immer erneuern) die Mitnehmerscheibe und Druckplatte mit Schmirgelpapier fettfrei abschleifen und anschließend die fettigen Fingers nicht mehr auf Scheibe und Platte! Ich fette beim Einsetzen des Ausrücklagers die Kontaktflächen als auch die Hülse über der Getriebehauptwelle mit Kupferpaste (Kein wärmeempfindliches Fett verwenden!)
Sonst noch was? Ach ja ... im ausgebauten Zustand des Getriebes kann man die Wasseranschlüsse an der Motor-Kraftseite recht gut kontrollieren, da man sie ja sonst von unten kaum zu Gesichte bekommt. Ist keine typische Stelle am E30/M20 aber draufschauen schadet nicht.
Zu guter letzt ... Wenn es nicht weitergeht, durchatmen ... Flasch Bier und dann klappt das schon.
vG
Martin
E30 Zinnoberrot VFL 320i Cab *** E30 Alpinweiß 318i Baur *** E30 NFL-Freie Zone! ausser E30 318IS *** E83 330dA *** E46 320iTD *** E36 318iC
