(26.10.2016, 12:13)Janosch schrieb: ....... Aber warum etwas ändern, wenn es doch so toll läuft. So dachte man in Deutschland bis zum September 2015. Dann kam "Dieselgate". Seitdem bricht das Vertrauen in eine ganze Branche weg.
Ich glaube, dass ist die typische deutsche Art zu dramatisieren. Anders als noch vor 30 - 50 Jahren gibt es heute keine wirklich "geheimen Geheimnisse" mehr. Heute leben wir in einer Zeit, in der vieles deutlicher schnell nach- und aufgeholt ist als früher.
Es ist keine zwei Jahre her, da hieß es, dass Deutschlands Industrie den Trend verschliefe und kein E-mobil als Autokonzept der Zukunft hat.
Wenn ich bei Volkswagen über die Seite schaue finde ich das Angebot schon recht gut. Wenn die kombinierten Verbrauchswerte der Hybrids nur halbwegs stimmen schon wirklich toll. Das Problem ist also weniger, dass es nicht geht, sondern eher, dass die Autos für fast alle (nach den meisten Aussagen) zu teuer ist. Ähnlich der I3. Nüchtern betrachtet sicher nicht schlechter als andere Mitbewerber, im Gegenteil ist er das einzig halbwegs vernünftige Angebot auf diesem Sektor, da es eigentlich auf dem e-Automarkt keine vollwertigen Autos (halbwegs vielleicht noch Nissan) gibt.
Sicher mit Ausnahme vom Tesla, der aber im Vgl. erstmal aufgrund seines Preises als Modell für die Durchschnittsfamilie ausfällt.
Dieses sogenannte "verlorene Vertrauen" ist in meinen Augen viel heißer Wind. Fährt trotz der Dieselaffäre irgendeiner nicht mehr Auto ?
Fährt einer der betroffenen nicht mehr seinen Diesel weiter, aus Umweltschutzgründen ?
Zahlt irgendeiner dieser Menschen die Steuervergünstigungen freiwillig nach, die er aufgrund der falschen EURO Einstufungen im Vgl. zu z.B. unseren "alten Dreckschleudern" bekommen hat? Nein, jeder will nur seinen Schadensersatz. Fragt sich in meinen Augen nur, nur welch' persönlicher Schaden denn eingetreten ist.
Obwohl alle jetzt wissen, dass die Diesel nicht den Vorgaben entsprechen traut sich keiner daran, an der Steuereinstufung jetzt was zu ändern. Und obwohl alle spätestens jetzt wissen, dass ihr Auto "illegal" ist fahren sie es trotzdem weiter und schimpfen lautstark auf VW. Eigentlich ist das ab spätestens jetzt Vorsatz. Wenn Du mit Deinem alten Döner-BMW zum TÜV fährst und Dir wird erklärt dass er in einem Punkt nicht den Vorgaben entspräche und Du änderst nichts dran und fährst weiter wirst Du mindestens verhaftet, eingeäschert und für Lebenszeit vom Straßenverkehr ausgeschlossen (gut: ziviler ausgedrückt trifft Dich die volle Härte des Gesetzes).
Du siehst, Fragen über Fragen, letzlich ist alles nur eine Frage der Sichtweise.
Wenn die Leute, die heute noch jammern morgen einen weiteren günstigen Leasingpreis auf Ihren neuen Diesel Audi, MB oder BMW kriegen kaufen sie weiter keinen i3, Nissan Leaf oder Hyundai Benziner. Am Schluß gehts fast nur ums Geld und um den Lebensstandard und das Image.
