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Marktwert Route OZ-Felgen 7x15?
#1
Hallo,

ich bin am Überlegen, mir aus historischen Gründen Fettes Grinsen einen Satz von diesen Felgen zuzulegen:

http://www.ebay.de/itm/OZ-Turbine-Felgen...Ciid%253A1

Allerdings nicht fertig bearbeitet (und schon gar nicht in der falschen Farbe), sondern einen Satz in schlechtem Zustand zu herrichten (lackieren und glanzdrehen).

Wie seht ihr den Marktwert dieser Felgen, wenn sie neu bearbeitet sind? 1200 EUR halte ich doch für reichlich überzogen. Wie gefragt sind diese Felgen überhaupt (Verhandlungsbasis?), sprich, wieviel darf so ein überarbeitungsbedürftiger Satz dann kosten?
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#2
Ich halte 1200 für angemessen, wenn die Dinger wie bebildert top sind. Ich selbst mag das absolut nicht das Rad, und habe 2002 so einen Satz an einen Händler für 250,-€ in gutem Gebrauchtzustand verkauft, denke heute käme
Der Satz im VK auf hoch dreistellig
Gruß Daniel
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen!...Außer durch noch mehr Hubraum!
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#3
Die Felgen mögen top lackiert sein, aber Silber ist halt der falsche Farbton, die müssen Anthrazit sein. Außerdem nicht poliert, sondern glanzgedreht
Und das sind dann für 1200€ genau 2 Fehler zuviel.
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#4
Passra, kannst du für einen Laien erklären, was der Unterschied zwischen Polieren und Glanzdrehen ist? Ich schätze mal, dass beim zweiten die Oberfläche irgendwie verdichtet wird. Was bedeutet das schlussendlich?
Ich reite auf Karadanwellen:
BMW 320i Cabrio '92 (E30)
ehemals: BMW 520iA (E39) Touring '02 | BMW R1100 S '99 | BMW 323i (E30) '84 | Ford Granada 2.3 V6 '83 | BMW 325eA (E30) '86 | Mercedes-Benz 250 (W123) '80
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#5
Ich heiße zwar nicht passra, versuche es aber trotzdem:

Glanzdrehen ist Materialabtrag mit geometrisch bestimmter Schneide, Polieren ist Abtrag mit geometrisch unbestimmter Schneide, wie z. B. Schleifen auch. Das Polierkorn ist geometrisch nicht definiert, beim Drehen hat man immer einen Spanwinkel, Spitzenwinkel und Freiwinkel.

Eine Felgennachbehandlung wird heute auf CNC Drehmaschinen durchgeführt, diese tasten quasi
die vorhandene Kontur ab, ähnlich Kopierfräsen und
erzeugen so eine neue Oberfläche. Unterschied: Beim Kopierfräsen hat man eine Positivform, beim Ganzdrehen wird die Kontur direkt am zu bearbeitenden Werkstück abgenommen.

Eine Materialverdichtung findet nicht statt, diese muss zuvor z.B. beim Schmieden stattfinden. Drehen ist einfach nur ein materialabtragendes, formgebendes Bearbeitungsverfahren. Beim Guß oder auch Schmieden wird die Werkstückform spanlos erzeugt, insbesondere beim Schmieden findet eine Materialverdichtung statt. Daher sind die so hergestellten Felgen hochwertiger und leichter mit hoher Festigkeit.
Freude an der Arbeit
bringt Perfektion ins Ergebnis
(Aristoteles)
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#6
Mein Namensvetter hat den technischen Hintergrund ja schon sehr schön erklärt, viel besser als ich es gekonnt hätte.

Die Oberflächen unterscheiden sich hinterher halt relativ deutlich:

Polieren:
Es entsteht eine sehr glatte und glänzend bis spiegelnde Oberfläche. Nachteil: Die Oberfläche kann nicht mehr mit Klarlack lackiert werden. Das Alu liegt offen und oxidiert im Laufe der Zeit und wird wieder matt. Es muss also alle paar Jahre nachgearbeitet werden. Außerdem sehr empfindlich gegen Salz und anderes, Bremsstaub brennt sich sehr leicht ein.

Glanzdrehen:
Es wird auf der Drehmaschine Material abgenommen. Es entsteht ebenfalls eine glatte Oberfläche, die aber nicht so stark spiegelt, sondern bei Lichteinfall auch leicht in Regenbogenfarben schillern kann. Bei den Felgen aus den 80ern (z.B. BBS RZ378, Ronal LS, OZ) sieht man auch ganz leicht die Drehspuren in Ringform.
Vorteil: Die Felge kann hinterher lackiert werden und ist relativ resistenz gegen Salz und Schmutz und verändert sich nicht.
Die Felgen der oben genannten Hersteller sind serienmäßig immer Glanzgedreht und nicht poliert. Und ich denke, auch die heutigen Felgen der Fahrzeughersteller sind so bearbeitet, weil es sich in den Bearbeitungsprozess der Rohlinge besser einfügt (kann das wer bestätigen oder widerlegen?).
https://www.youtube.com/watch?v=OdBPFGAqFwQ

Hochglanzverdichten:
Das ist die Bearbeitung, die du mit "verdichten" gemeint hast. Dabei wird eben die Oberfläche verdichtet und gleichzeitig sehr glänzend.
Vorteil: Sehr widerstandsfähig
Nachteil: Optisch extrem "Fast and Furios", fast wie Chromfelgen Gulp , für Young- und Oldtimer völlig unbrauchbar und meiner Meinung nach extrem hässlich.

In den 80er und 90ern wurden die Felgen bei Beschädigungen immer durch Polieren "repariert", mir ist nicht bekannt, dass man damals schon Glanzdrehen als Reparatur anwenden konnte. Mittlerweile gibt es etliche "Felgendoktoren", die auch Glanzdrehen anbieten.

Mir persönlich gefällt die gedrehte Oberfläche sehr viel besser als eine polierte, ich finde, es sieht "edler" aus und ist durch das anschließende Lackieren auch sehr viel unempfindlicher.

Servus
Manfred
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#7
Manfred & Manfred, vielen Dank für die tolle Erklärung! Ich glaube jetzt bescheid zu wissen. Smile

Meine Styling 10 waren beschädigt und ich habe sie auch reparieren lassen. Dabei wurde irgendwas gemacht, was dann mit Klarlack verschlossen wurde. Ich gehe davon aus, dass gedreht wurde, aber das ist etwa 10 Jahre her, daher weiss ich es nicht mehr so genau. Smile
Ich reite auf Karadanwellen:
BMW 320i Cabrio '92 (E30)
ehemals: BMW 520iA (E39) Touring '02 | BMW R1100 S '99 | BMW 323i (E30) '84 | Ford Granada 2.3 V6 '83 | BMW 325eA (E30) '86 | Mercedes-Benz 250 (W123) '80
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#8
Anbei noch ein optischer Eindruck von einem glanzgedrehten Felgenbett.

Diese Felgenbetten sehen auf Autos ohne Chrom an Stoßstangen, Zierleisten, etc. viel besser aus, finde ich....

Was die Preisvorstellung angeht, stimme ich passra voll zu. Bei aufbereiteten (restaurierten) Felgen ist es weiterhin auch schwer dahinter zu kommen, wie oft schon poliert und dabei Material abgetragen worden ist.


Viele Grüße


Thilo


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