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Teilepreise
#1
stelle mal den SPON Artikel hier zu Diskussion:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/renau...10518.html

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#2
Der Artikel berichtet nur aus der Sicht des Kunden. Es gibt aber noch eine andere Seite:

Ein Auto wird etwa 7 Jahre gebaut und im Anschluss daran gibt es eine Verpflichtung Ersatzteile zu liefern. Dies sind je nach Hersteller 15 bis 30 Jahre nachdem das letzte Auto vom Band gelaufen ist. Es kann also sein, dass ein Einzelteil 37 Jahre Produktlebensdauer hat - das sind vier Generationen von Sachbearbeitern. Die Archivierung der Unterlagen und Produktionsmittel muss daher so erfolgen, dass der vierte Sachbearbeiter noch nachvollziehen kann was der erste gedacht hat.

Ein Auto besteht, je nach Detailierungsgrad aus mehreren Tausend Einzelteilen. Das macht die Lagerhaltung ziemlich aufwändig. Für manche Teile kommt lagern nicht infrage, da sie nur begrenzt lagerfähig sind. Außerdem muss der Teilebestand von Zeit zu Zeit überprüft werden. Das gleiche gilt für die Produktionsmittel und natürlich auch das Gebäude.

Dazu kommt noch, dass bestimmte Werkstoffe, wie Asbest, Blei und andere inzwischen verboten sind. Konstruktive Änderungen muss der Hersteller freigeben. Hier entstehen Aufwände durch eventuell notwendige Freigabeversuche. Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen kann das heikel werden.

Die Stückzahlen in der Autoindustrie sind schon recht groß. Entsprechend ist auch der Maschinenpark ausgelegt. Solange die Serie läuft, ist alles ok. Aber über die Jahre sinkt die Nachfrage und Fertigung auf den Anlagen wird immer schwieriger. Die technische Entwicklung macht auch vor der Fertigung keinen Halt. Das bedeutet, dass manche Teile auf dem moderneren Maschinenpark gar nicht mehr gefertigt werden können.

Ein weiterer Punkt ist der, dass die Großserie mit Paletten beliefert wird, aus denen die Teile gleich an das Fahrzeug montiert werden. Das Ersatzteil benötigt eine Einzelverpackung.

Kopien von Ersatzteilen erfüllen sicherlich ihren Zweck, wenn so ein Fahrzeug sich auf das Ende der Gebrauchsdauer bewegt.

Ob dieser Denkansatz bei unseren Liebhaberfahrzeugen auch gilt, lasse ich dahingestellt. An meinem Auto würde mich persönlich eine Stoßstange aus dünnerem Blech und schlechterer Verchromung schon stören obwohl es eigentlich kaum einer sieht.



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#3
Wenn man sieht, was Zulieferer, also die Teileproduzenten, für ihre Produkte bezahlt bekommen (und auch die machen noch Gewinn, wenn auch nur ein paar Prozent) und was am Ende der "Kunde" zu bezahlen hat, dann ist da eine solche Marge dazwischen, dass das nicht alleine mit Logistik, Lagerhaltung etc. erklärt werden kann. Da werden schlicht satte Gewinne gemacht - so viel Offenheit sollte schon sein.

Wie auch immer, als Autofahrer-Endkunde muss man mittlerweile schon ein bisschen Zeit und Mühe in den Einkauf und die Teilesuche investieren, damit das Hobby bezahlbar bleibt und vor allem ein Hobby bleibt, eine Nebensache, die auch mit Nebenmitteln bezahlt werden kann.
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#4
Hallo zusammen,
ich habe bisher immer die Ölfilter für meine beiden M52 Motoren(11 42 7 512 301) bei BMW gekauft; der Preis stieg im Laufe der Jahre von 9,50€ über 11,-€, dann 13,-€ auf mittlerweile gut 15,-€, meine 10% Rabatt schon eingerechnet.
Hersteller ist die Fa. Mann, Typ HU 925/4 X.
Ende Mai habe ich 4 Stück davon "auf Vorrat" für 7,99€ pro Stück bei Amazon
gekauft; die werden ja nicht schimmelig. Sonne
Irgendwann ist der Bogen überspannt und der Kunde schaut nach Alternativen.

Viele Grüße
Thomas

P.S.: Dass selten gebrauchte und schwierig zu fertigende Ersatzteile irgendwann teuer werden, ist halt so, aber in großen Stückzahlen gefertigte Verschleißteile?
Ebay wird mir immer unsympathischer-aber PayPal ist das Allerletzte! Nie wieder o2- die sind noch schlimmer als PayPal!
Meine Fahrzeuge:328i Cabrio(E36), Mercedes SLK 320 und seit April 2021: SEAT Mii electric und seit November 2021 noch ein Mazda CX5
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#5
(03.06.2018, 09:22)Bamberger1961 schrieb: Der Artikel berichtet nur aus der Sicht des Kunden. Es gibt aber noch eine andere Seite:

Ein Auto wird etwa 7 Jahre gebaut und im Anschluss daran gibt es eine Verpflichtung Ersatzteile zu liefern. Dies sind je nach Hersteller 15 bis 30 Jahre nachdem das letzte Auto vom Band gelaufen ist. Es kann also sein, dass ein Einzelteil 37 Jahre Produktlebensdauer hat - das sind vier Generationen von Sachbearbeitern. Die Archivierung der Unterlagen und Produktionsmittel muss daher so erfolgen, dass der vierte Sachbearbeiter noch nachvollziehen kann was der erste gedacht hat.

Ein Auto besteht, je nach Detailierungsgrad aus mehreren Tausend Einzelteilen. Das macht die Lagerhaltung ziemlich aufwändig. Für manche Teile kommt lagern nicht infrage, da sie nur begrenzt lagerfähig sind. Außerdem muss der Teilebestand von Zeit zu Zeit überprüft werden. Das gleiche gilt für die Produktionsmittel und natürlich auch das Gebäude.

Dazu kommt noch, dass bestimmte Werkstoffe, wie Asbest, Blei und andere inzwischen verboten sind. Konstruktive Änderungen muss der Hersteller freigeben. Hier entstehen Aufwände durch eventuell notwendige Freigabeversuche. Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen kann das heikel werden.

Die Stückzahlen in der Autoindustrie sind schon recht groß. Entsprechend ist auch der Maschinenpark ausgelegt. Solange die Serie läuft, ist alles ok. Aber über die Jahre sinkt die Nachfrage und Fertigung auf den Anlagen wird immer schwieriger. Die technische Entwicklung macht auch vor der Fertigung keinen Halt. Das bedeutet, dass manche Teile auf dem moderneren Maschinenpark gar nicht mehr gefertigt werden können.

Ein weiterer Punkt ist der, dass die Großserie mit Paletten beliefert wird, aus denen die Teile gleich an das Fahrzeug montiert werden. Das Ersatzteil benötigt eine Einzelverpackung.

Kopien von Ersatzteilen erfüllen sicherlich ihren Zweck, wenn so ein Fahrzeug sich auf das Ende der Gebrauchsdauer bewegt.

Ob dieser Denkansatz bei unseren Liebhaberfahrzeugen auch gilt, lasse ich dahingestellt. An meinem Auto würde mich persönlich eine Stoßstange aus dünnerem Blech und schlechterer Verchromung schon stören obwohl es eigentlich kaum einer sieht.


Alle Märkte sind in den letzten Jahrzenhnten komplexer geworden.

Alles, was Du sagst ist sicher vollkommen richtig, ändert aber an der Ausaage von SPON nichts. Dass die Hersteller irrwitzige Gewinne erwirtschaften ist für jedermann einsehbar.

Wenn dann für den Verbraucher Verfügbarkeit, Passgenauigkeit stimmen würden, wäre es nochmal etwas anderes. Nach meinen eigenen Erfahrungen ist das bei BMW nicht der Fall.

In der Tagespresse gab es vor Monaten schon Artikel mit dem Titel „Wucher bei Ersatzteilpreisen.“ Die Stellungnahme eines BMW Sprechers, dass Nachfertigungen nunmal teuer sind, hat der Redaktuer eines sehr bakannten Verlagshauses unkommentiert stehen lassen.

Gewisse Detailfragen oder Gegendartsellungen wären für seinen Job sicher auch nicht förderlich gewesen, wenn man bedenkt, wer mit wem Käffchen trinkt oder was sonst noch....
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#6
(03.06.2018, 16:29)Thilo schrieb: In der Tagespresse gab es vor Monaten schon Artikel mit dem Titel „Wucher bei Ersatzteilpreisen.“

Über die Preisgestaltung habe ich mich nicht geäußert und kann das auch garnicht - mir ging es nur um die Vollständigkeit der Fakten. Das BMW schon immer etwas teurer war, ist nichts neues und auch keine Überraschung.

Das Wesen einer Firma ist es Gewinne zu erwirtschaften. Es gibt Firmen, bei denen das Produkt nicht Stoßstange heißt, sondern Nachricht. Eine Nachricht kann man besser mit sensationeller Aufmachung verkaufen/vermarkten und das ist bei dem Thema schon sehr auffällig.
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#7
Hallo,

ich denke nicht, dass man die Fahrzeughersteller da groß in Schutz nehmen muß, es wird halt aus dem Kunden herausgepresst, was dieser gerade noch so zu zahlen bereit ist.

Kleines Beispiel am e36, da kosten die Auspuffhalter an Endtopf inzwischen rund 100,- Euro u. das noch ohne die Gummilager.

Eine Regenleiste e36 Coupe hat im Jahr 1996 28,- D-Mark gekostet.
Aktuell ist die mit 87,- Euro ( rund 6x so viel ) gelistet aber nicht lieferbar. Soll bald wieder verfügbar sein, ob die dann auch passt u. was wirklich dafür gezahlt werden muß, wird man dann sehen.

Am e21 / e24 u. vielen weiteren Modellen ist eine etwas von der Norm abweichende 8mm Beilagscheibe ( BMW 11 61 4 000131 ) verbaut, kostete zu Lebzeiten der Fahrzeuge unter 0,50 D-Mark, aktuell 9,20 Euro pro Stück.
Nach ausgiebiger Internetsuche wurde ich im Osten unseres Landes bei einem Ostzweiradteilehändler fündig, da kostet dann das Stück 1,00 Euro u. es war offensichtlich das die in kleiner Stückzahl gefertigt wurden u. jede Scheibe war auch noch einzeln in einer kleinen Tüte eingeschweißt, was rechtfertig da noch den Preisunterschied ?

Diese Aufzählung könnte man noch beliebig fortsetzen, sind definitiv keine Einzelfälle.

Bei Kleinteilen ( mitunter ganz normale Normteile ) ist die Steigerung mitunter bis zum 100 fachen des damaligen Preises u. ob man das wirklich mit dem höheren Aufwand rechtfertigen möchte, soll jeder für sich entscheiden.

MfG.
W.Franz
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#8
(04.06.2018, 09:29)W.F. schrieb: ..
. ob man das wirklich mit dem höheren Aufwand rechtfertigen möchte, soll jeder für sich entscheiden.

Ganz ganz sicher nicht.

Preise haben auch eine Steuerungsfunktion. Zulasten von Neuwagen ist die Entwicklung auf jeden Fall nicht. Für Boni, Dividenden, etc. sicher auch nicht.

Wie gesagt, würde ich das ganze anders sehen, wenn das Ergebnis wenigstens stimmig wäre.

Ist es aber m.E. bei BMW nicht.

Bei mir haben die o.g. Steuerungsfunktionen auf jeden Fall Wirkung gezeigt. Nur hab ich nicht nur das Thema Young- und Oldtimer überdacht, sondern gleich auch den Fahrzeughersteller.

Ich bereue es nicht.

Evtl. ist Handeln doch erheblich ergiebiger als Meckern.....?

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#9
Hallo,

hier ein interessanter Artikel über die "Preisoptimierung" der Autohersteller für ihre Ersatzteile.

Aber bevor man die Hersteller zu sehr verteufelt, wir Verbraucher handeln doch genau so. Mit diversen Plattformen, Software und Apps versuchen wir so wenig wie möglich zu bezahlen. Der Hersteller will halt, dass soviel wie möglich bezahlt wird. Es sind halt gewinnorientierte Unternehmen und keine Sozialverbände.

Die Ersatzteilversorgung im Arbeiter- und Bauernstaat war, glaube ich, aber auch nicht so rosig.

Grüße

Klaus
Wenn zwei Menschen immer die gleiche Meinung haben, taugen beide nichts.
Konrad Adenauer
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#10
(04.06.2018, 14:08)E21ausFreudeamfahren schrieb: Hallo,

hier ein interessanter Artikel über die "Preisoptimierung" der Autohersteller für ihre Ersatzteile.

Aber bevor man die Hersteller zu sehr verteufelt, wir Verbraucher handeln doch genau so. Mit diversen Plattformen, Software und Apps versuchen wir so wenig wie möglich zu bezahlen. Der Hersteller will halt, dass soviel wie möglich bezahlt wird. Es sind halt gewinnorientierte Unternehmen und keine Sozialverbände.

Die Ersatzteilversorgung im Arbeiter- und Bauernstaat war, glaube ich, aber auch nicht so rosig.

Grüße

Klaus

Volle Zustimmung...

Problematisch sind wohl die Extreme....

Hatten wir in D. in den 80er & 90er einen Arbeiter- und Bauerstaat? Da funktionierte das Thema (neben vielen weiteren) dieses Freds doch auch...?
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