Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Temperaturfühler
#1
Hallo,
es geht um einen 323i Bj. 03/1982 für den ich einen Stromlaufplan benötige. Und zwar geht es speziell um einen Temperaturfühler, bei dem ich die Funktion bisher noch nicht gefunden habe. Der einzige Stromlaufplan den ich habe ist aus der Reparaturanleitung Verlag Bucheli 731/732 in diesem ist dieser Fühler aber nicht eingezeichnet. Vermutlich ist das nur für ältere Modelle.
Jetzt zu dem Fühler, der sitzt auf dem Thermostatgehäuse neben dem Thermozeitkontakt. Im Ersatzteilverzeichnis von BMW ist das auf Blatt 11 Position 16 mit der Teilenummer 12631279719. Das erste verwirrende ist, dass die Thermoschalter schreiben, nach meinen Messungen ist das aber ein Temperaturfühler.
=> wo geht der elektrisch hin ?

Danke schon mal

Eckhard
Zitieren
#2
Mit einem elektrischen Schaltplan für genau diesen Fühler kann ich Dir leider nicht dienen, aber ich kann Dir zumindest die Funktion so gut als möglich beschreiben, vielleicht hilft Dir das weiter.

Dieser Temperaturfühler ist der sogenannte "0°-Grad-Schalter". Er ergänzt seit 09/1980 die Kaltstarteinrichtung der K-Jetronic. Deswegen ist er in den Stromlaufplänen meistens nicht mit eingezeichnet.
Der Kaltstart funktioniert so: Bis zu einer Kühlwassertemperatur von 35° Grad spritzt das Kaltstartventil - beginnend mit der Betätigung des Anlassers - für genau 8 Sekunden zusätzlichen Kraftstoff ein, um das notwendige "Fett-Gemisch" für den Motorkaltstart bereitzustellen. Nach 8 Sekunden schließt das Kaltstartventil und die weitere Warmlaufphase wird durch den Warmlaufregler im Zusammenspiel mit dem Zusatzluftschieber geregelt. Die Steuerung des Kaltstartventils erfolgt über den fetten Temperaturzeitschalter, der ebenfalls mit im Thermostatgehäuse sitzt - er schaltet bei einer Kühlwassertemperatur unter 35° Grad das Kaltstartventil für 8 Sekunden zu.
Seit 09/1980 ergänzt der 0°-Grad-Schalter den Kaltstart dahingehend, als dass die vollen 8 Sekunden Einspritzzeit für das Kaltstartventil nur noch umgesetzt werden bei einer Kühlwassertemperatur von unter 0 Grad. Ab 0 Grad begrenzt der 0°-Schalter die Einspritzzeit für das Kaltstartventil auf den Zeitraum der Anlasserbetätigung (also Zündschlüsselstellung "3" - die Zündschlüsselposition, die den Anlasser betätigt).
Alles für den 3er - alles für den Club!
Zitieren
#3
Für den heutzutage gebräuchlichen Einsatzzweck eines 318i oder 323i mit K-Jetronic dürfte die Funktionalität des 0°-Schalters gegenstandslos geworden sein. Er wurde entwickelt, um bei wärmeren Temperaturen ab 0° etwas Kraftstoff einzusparen. Der Kaltstart funktioniert auch mit der vollen Einspritzzeit des Kaltstartventils von 8 Sekunden sehr gut, wie ältere 323i-Modelle ohne diesen Zusatzschalter beweisen.

Mit einem Widerstandsmesser kannst Du prüfen, ob Dein 0°-Schalter bei 0° Grad auch wirklich schaltet. Im Allgemeinen ist dieser sehr einfache Schalter nicht der Grund irgend eines Problems und selbst ein Ausfall macht sich für den Nutzer des Fahrzeugs nicht bemerkbar.

Solltest Du generell Kaltstartprobleme haben, so gilt der Temperaturzeitschalter als der Verdächtige. Du kannst die Funktion dieses Temperaturzeitschalters sehr einfach mit Haushaltsmitteln prüfen. Baue bei kaltem Motor das Kaltstartventil aus, aber löse nicht die Kraftstoffleitung. Halte die Öffnung des Kaltstartventils in einen größeren Becher und bitte einen Helfer, den Anlassvorgang zu starten. Mit Beginn des Anlassvorgangs sollte das Kaltstartventil entsprechend Kraftstoff spritzen (den Du mit dem Becher auffängst - Schutzbrille tragen!!!). Der Motor wird jetzt kaum anspringen, weil ihm der zusätzliche Kraftstoff fehlt, um das kalte Ding zur Arbeitsaufnahme zu bewegen.
Du kannst den Versuch mit gut warmgefahrenem Motor wiederholen. Jetzt sollte der Motor anspringen, ohne dass das Kaltstartventil Kraftstoff abgibt. Mit diesen beiden Versuchen unterhalb und oberhalb der 35° Kühlwassertemperatur kannst Du schon mal eine grobe Aussage zur Funktionstüchtigkeit des Temperaturzeitschalters treffen.

Ganz wichtig: mit Betätigung des Anlassvorgangs muss das Kaltstartventil dicht verschließen. Es darf nicht nachtropfen! Sonst ist es defekt und muss getauscht werden.
Alles für den 3er - alles für den Club!
Zitieren
#4
Wenn es beim Kaltstart mit der K-Jetronic ein Problem gibt, dann meistens nicht mit dem Kaltstart als solches, sondern beim unmittelbar anschließenden Warmlaufvorgang. Meistens funktioniert der Zusatzluftschieber nicht richtig.
Der Zusatzluftschieber ist ein Drehschieber-Element, das über eine elektrisch beheizte Bimetallfeder gesteuert wird. Meistens ist die Mechanik durch verharzten Schmodder beeinträchtigt. Gerade bei Fahrzeugen mit langen Standzeiten ein echtes Problem.
Hilfe ist einfach: ausbauen, mit reichlich Bremsenreiniger durchspülen, anschließend etwas WD40 zur Schmierung rein - feddich Smile
Alles für den 3er - alles für den Club!
Zitieren
#5
Da gibt es aber noch ein ganz anderes Problemfeld, das bei unseren Fahrzeugen immer mehr in den Vordergrund rückt, je älter sie werden: die Elektrik!

Bevor Du irgendwelche Tests und Versuche am Motor machst, musst Du zuerst sicherstellen, dass die Zündanlage vollkommen in Ordnung ist. Klingt trivial - ist es aber nicht, denn der Teufel steckt im Detail und das Eichhörnchen f...t das Komma!

Dass die Zündkabel und die Zündkerzen in Ordnung sein sollten steht außerhalb jeglicher Diskussion und mit Sichtkontrolle kommt man ganz gut durch. Aber mal Hand aufs Herz: wer hat sich an seinem Wagen schon mal das Hochspannungskabel zwischen Zündspule und Verteiler ganz genau angesehen?
Die Zündspule ist dann auch schon das Stichwort: älter als ca. 20 Jahre? Großes Fragezeichen, ob das Ding noch richtig funktioniert ... aber sollte man auch nur die geringsten Probleme mit dem Motorlauf haben und die Zündspule ist tatsächlich schon so alt, so ist sie das erste Bauteil das ich durch ein Neues austausche. Bin bis jetzt ganz gut damit gefahren, häufig war sie zumindest ein Teil des Problems ...

Die nächsten Sorgenkinder sind Verteilerkappe und Verteilerläufer. Ganz gemein übrigens ist, wenn der kleine, zentral in der Mitte der Verteilerkappe liegende Übertragungsstift gebrochen ist, der federnd gelagert ist und die Hochspannung auf den Verteilerfinger übertragen soll. Der Effekt war, dass der Motor zwar lief, aber nur bei Drehzahlen über 1200, 1300 U/Min. Hochspannung sei dank. Drunter starb er ab, so dass ich an der roten Ampel immer Gasgeben und den Motor auf Drehzahl halten musste. Was war das peinlich ...
Lange Rede, gar kein Sinn: bis ich diesen Fehler gefunden hatte, vergingen mehrere Wochen ...

Wenn jemand aus meinen dreißig Jahren Schrauber-Erfahrung profitieren möchte, dann sollte er meine gewonnene Erkenntnis beherzigen: ohne tip-top Zündanlage ist alles nichts!
Alles für den 3er - alles für den Club!
Zitieren
#6
Das nächste elektrische Problemkind ist der Motorkabelbaum. Er härtet aus, ist aber Vibrationen übel ausgesetzt und muss auch noch die Bewegungsdifferenzen zwischen dem flexibel gelagerten Motor und der Karosserie ausgleichen. Und ausgerechnet jetzt, da die Motorkabelbäume altersbedingt fällig werden, gibt es neu keine mehr zu kaufen.

Den meisten fallen Fehlfunktionen kaum auf. Nehmen wir zum Beispiel den Warmlaufregler und den Zusatzluftschieber. Beide werden durch eine elektrisch beheizte Bimetallfeder gesteuert.
Fällt die Heizung der Bimetallfeder zum Beispiel durch Kabelbruch aus, so erfüllt sie meistens doch noch irgendwann ihren Zweck, da sie - bedingt durch die Einbaulage der jeweiligen Bauteile - trotzdem heiß werden. Nur etwas später. Dass der Zustand des Warmlaufens länger dauert, bekommt der Nutzer meist gar nicht mit, und der erhöhte Spritverbrauch bewegt sich ebenfalls nicht in alarmierenden Höhen. An den schleichend schlechteren Motorlauf gewöhnt man sich ebenfalls.

Nur wenn der Thermozeitschalter oder das Kaltstartventil wegen Kabelbruchs aus dem elektrischen Kreislauf rausgeflogen sein sollten, dann merkt man das sofort am unwilligen Kaltstartverhalten.

Ohne jetzt mit einem Schaltplan zu hantieren, hast Du eine relativ einfache Möglichkeit den Kabelbaum zu prüfen: baue ihn aus und prüfe die jeweiligen Kabelfarben auf Durchgang. Lass einen Helfer dabei den Kabelbaum jeweils bewegen, um Wackelstellen auf die Spur zu kommen. Defekte Kabel reparierst Du am besten, indem Du einen Bypass legst. Die Anschlüsse lassen sich aus den jeweiligen Steckern recht einfach ausclipsen. Selbstredend ist, dass defekte Steckergehäuse und Dichtungen getauscht werden müssen. Die bekommst Du noch problemlos bei Bosch, allerdings nur noch in einheitlich schwarz.
Viel Erfolg Smile
Alles für den 3er - alles für den Club!
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste