07.05.2006, 21:21
Zitat:In großen Autohäusern die ALLES machen, fühlt sich doch im schlimmsten Fall erstmal niemand zuständig.
(Ich schätze, Ralf weiß genau was ich meine!)
Wichtig ist doch, dass die Hierarchien klein gehalten werden. Und das bringt eine Verbesserung der Serviceleistungen doch fast automatisch mit sich.
Mein Großonkel (er war Kfz-Meister und hatte ein Autohaus, allerdings ein "feindliches" ) sprach da gerne vom "System der organisierten Verantwortungslosigkeit", das sich breit macht, wenn ein Betrieb zu groß wird. Jeder versteckt sich hinter einem anderen. Der Werkstattleiter hinter seinen Regeln und Anweisungen, das Mädchen an der Serviceannahme dahinter, daß es nicht vom Fach ist und nur deshalb an seinen Platz gesetzt wurde, weil's lecker anzuschauen ist und das die Kundschaft gnädiger stimmt als der Anblick eines 55-jährigen Meisters, der Meister redet sich damit heraus, daß das Mädchen ihm die Wünsche des Kunden nicht richtig wiedergeben konnte und der Mechaniker bekommt ohnehin nur per Stiller Post mit, was am Wagen gemacht werden soll. Hat man Pech, sind auch noch 2 oder 3 Mechaniker am Wagen tätig und dann weiss eh' niemand mehr, wer geschlampt hat ...
Und das ist ein Problem jeder Autowerkstatt, die zu groß und formal überorganisiert ist, weil es einfach keinen Ersatz für das gute alte System gibt: Jeder Kunde hat "seinen" Meister, der Kunde und Auto(s) auch halbwegs kennt. Und wenn der Kunde kommt, dann bekommt er auch die Möglichkeit, mit "seinem" Meister zu besprechen, was gemacht werden soll (optimal: am Fahrzeug) und wenn der Kunde den Wagen abholt, erfährt er von "seinem" Meister, was gemacht wurde (optimal: am Fahrzeug)...
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)