12.05.2006, 19:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2006, 19:34 von beatmaster_j.)
Zitat:Hab ich auch schon gehört - aber warum mussten die "recycelten" Motoren MINDESTENS 100 tkm gelaufen haben???
Na ja, Anderl hat's geschrieben.
In Grauguß befinden sich nach dem Gußprozess starke (Zug-)Eigenspannungen durch unterschiedlich schnelles Abkühlen der verschieden dicken Teile eines Motorblocks.
Verstärkt werden die zusätzlich noch durch die Bearbeitung (fräsen, honen etc...)
Außerdem hat ein Graugußblock zwar an sich prima Dämpfungseigenschaften (bzgl. Schwingungen) aber durch seine Struktur (lamellenförmig (GGL) oder kugelförmig (GGG) eingelagerte Graphitausscheidungen) eine hohe Sprödigkeit.
Sprödigkeit und Eigenspannungen im Neuzustand sind lebensdauerfeindlich.
Damals war wahrscheinlich noch nicht so genau bekannt, wie das mit den Eigenspannungen funktioniert, aber man konnte eben sagen, dass ein Motorblock nach etwa 100000 km im Formel 1 Motor dann deutlich länger hält als der frisch gegossene.
Neuerdings gibt es Untersuchungen, dass die Lebensdauer eines Motors bis zu 10 Mal größer ist, wenn die Maschine auch ordentlich Vollastanteil abkriegt. Man hat in einem Prüfstandslauf einfach mal die Vollastzyklen rausgenommen und dies dadurch festgestellt.
Also auf gut Deutsch: Schon allein von der Werkstoffseite ist das "200m zum Bäcker Gegurke" tödlich.
So, genug Klugschiß, wenn's jemand noch genauer interessiert, PN oder E-Mail an mich.
Gruß
Joh
Mach etwas idiotensicher und jemand anders erfindet einen besseren Idioten...