Das hat
nix mit dem Alter des Öls zu tun. Bei den Druckverhältnissen im laufenden Motor ist es völlig unerheblich, ob neues oder altes Öl an verschlissenen Kolbenringen oder verhärteten Ventilschaftführungen vorbei in die Brennräume gedrückt wird. Glaub's mir!
Und dass Du im dritten oder vierten Gang nichts mehr siehst, könnte ja auch wohl daran liegen, dass bei den damit verbundenen Geschwindigkeiten die Ölwolke durch den entsprechenden Fahrtwind verwirbelt wird, oder?
Sollte der Fehler bei den
Kolbenringen liegen, so macht sich das beim Kompressionsdruck bemerkbar: ein guter M10 mit hoher Verdichtung (315, 316 1,8 Liter, 318i, 320i) erreicht über 10,5 bar. Nach unten sind 10 bar noch akzeptabel. Unter 9,5 bar wird's kritisch. Ebenfalls unakzeptabel sind "Ausreisser" einzelner Zylinder.
Solltest Du auf zu niedrige Kompression stoßen, kann das jetzt folgende Ursachen haben: Schäden an den Ventilen als solches (meist eingebrannte Auslaßventile durch zu niedriges Ventilspiel - treten gerne in Zusammenhang mit der ausschließlichen Verwendung von bleifreiem Sprit auf), Kolben- und Kolbenringverschleiß, am Kolben festsitzende Kolbenringe aufgrund zu langer Standzeit oder unrunde Zylinder durch Kolbenklemmer.
Du kannst den Schaden eingrenzen, wenn Du mit einer Spritzkanne durch die Zündkerzenlöcher hindurch etwas Motoröl in die betroffenen Brennräume träufelst und die Kompression anschließend nochmal prüfst. Sind die Werte so schlecht wie vorher, sind's die Ventile. Sind die Werte besser, so lag's an den Kolben und/oder Kolbenringen, bzw. Zylinderlaufbahnen.
Wichtig: Das ist nur mit dem Kompressionsprüfgerät "alter Schule" prüfbar - der heutzutage übliche Druckverlusttest gibt andere Informationen über den Motor preis.
Bei ausgehärteten Ventilschaftdichtungen hast Du die Ölrauchwolke in erster Linie im Schiebebetrieb. Lass mal jemanden auf der Autobahn hinter Dir herfahren und Du gehst dann mal bei hoher Drehzahl ruckartig vom Gas. Bei kaputten Ventilschaftdichtungen zieht der Motor nun Öl aus dem Zylinderkopf in die Brennräume - die berühmt-berüchtigte blaue Wolke entsteht.
Dieser Fehler ist der wahrscheinlichste und relativ harmlos in der Behebung: die Dichtungen sind relativ billig. Allerdings muss zur Reparatur der Zylinderkopf ausgebaut und zerlegt werden, was beim M10 allerdings nicht allzu schwer und aufwendig ist.
Diese Informationen kannst Du auch nachlesen in Dieter Korps "Jetzt helfe ich mir selbst", Band 82 (BMW Vierzylinder bis Nov. '82). Erschienen im Motorbuch Verlag, ISBN 3-87943-722-X