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Normale Version: Erlebnisse bei der HU/AU
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Hallo Leute,

heute bei der Dekra gewesen, wollte HU/AU machen lassen. Extra früher aus der Arbeit gegangen.
Da war dann leider in der ersten Teststation die Hebebühne kaputt und bei der zweiten Teststation eine Stahlkante am Grubenbeginn wo ich mit meinem dezent tiefer gelegten Cabrio nicht drüber kam Haare zu Berge 

Vor zwei Jahren war ich bei der GTÜ. Ich dacht die sind neu hier, denen tue ich mal was Gutes. Der Prüfer hat ewig an der AU rumgefummelt um mir am Ende zu sagen, daß ich woanderst hingehen soll weil er es nicht auf die Reihe bekommt! *kopf-vor-die-Wand-hau*
Bin dann doch wieder sofort im Anschluß zur Dekra und AU war (wie immer) kein Problem gaga

Habe nur ich so ein Pech, oder geht es anderen auch so?
Ich habe mittlerweile folgende Eindrücke:

1. Bei alten Autos MUSS offenbar irgendwas aufgeschrieben werden und wenn es nur der Hinweis auf verschlissene Scheibenwischer sind
2. Bei Privatkunden, die nur ab und an mal zur Station kommen, wird Anbieterunabhängig recht streng geprüft (ich bin immer am liebsten zu TÜV Süd und die letzten male zur GTÜ gefahren).
3. Ich lasse wegen Punkt 2 daher meistens die HU über die Werkstätten meines Vertrauens im Rahmen von ohnehin anstehendem Service machen. Das regelt dann die Werkstatt und bislang gabs noch nicht den Anruf, "Katastrophe, wir müssen noch dies und das machen etc."
Seit dem Vorgehen nach Punkt 3 bekomme ich allerdings keine Kaufangebote mehr vom Prüfingenieur ...  Fettes Grinsen
Vor Jahren hatte ich mal einen "eifrigen"Prüfer beim TÜV Rheinland Düsseldorf-Süd, der sich zumächst in den hinteren Innenraum des Fahrzeugs begab un wie ein halbgescheiter an der Rückenlehne riss - ohne Erfolg, die Lehne hielt. Verwirrt
Nachdem weitere Prüfpunkte ebenso negativ verliefen und sich alsdann das Fahrzeug auf der Hebebühne befand, wurde die Vorderachse mit dem pressluftbetriebenen Wagenheber unzählige Mal malträtiert. Bestimmt 20x auf und ab.  Deadhorse
Wieder nichts. Gähn
Meine Hoffnung, am Ende die Plakette zu erhalten, wurde damir beendet, das der Pressluftwagenheber erneut angesetzt wurde und der Prüfer mir erklärte, dass die Buchsen der Querlenkeraufnahme ausgehärtet seien und erneuert werden müssten. Herrje!
Der Prüfer war froh, dass er etwas gefunden hatte und ich, dass bei dieser Aktion nicht die Vorderachse abgefallen ist. Kapitulation
Kostenpunkt seinerzeit €40 pro Seite und wenige Tage später war ich wieder dort, diesmal ein anderer Prüfer, der noch "besser drauf" war.

Die Gummis waren ja nun mal neu und es gab nichts mehr zu beanstanden, dachte ich.
Er schaute sich die Felgen an und verlangte nach der ABE. Mit dem Hinweis darauf, dass die ABE bereits vorgelegen habe und dies nicht der Gegenstand der Wiedervorführung sei, kam ich seiner Bitte nach.
Danach inspinzierte er das Auto erneut und war wahrscheinlich ziemlich vergesslich, denn er ließ sich das Papier noch weitere 2x zeigen. gaga
Bleim dritten Male riss mir dann aber doch der Geduldsfaden, worauf ich ihn fragte, ob ich ihm eine Kopie machen solle, damit er sich diese übers Bett hängen kann. Achtung, Ironie
Bevor er mir darauf antworten konnte, drohte ich mit der Beschwerde bei seinem Vorgesetzten, wenn ich nun nicht endgültig die Plakette erhalte.
Das wirkte wohl, denn daufhin klebte er das runde Ding wortlos aufs Nummernschild.
Ebenso wortlos verabschiedete ich mich.
(25.10.2021, 20:53)Martin schrieb: [ -> ]1. Bei alten Autos MUSS offenbar irgendwas aufgeschrieben werden und wenn es nur der Hinweis auf verschlissene Scheibenwischer sind

Das hatte die Zeitschrift Oldtimer Markt vor einigen Jahren auch mal geschrieben. Sie müssen aber wohl einen mächtigen Einlauf bekommen haben, woraufhin der Chefredakteur im Editorial der darauffolgenden Ausgabe ganz schnell wieder zurückgerudert ist.

Trotzdem gibt es diese Praxis. Früher gab es bei uns auf dem Schrauberhof jemanden, bei dem man Plaketten und HU-Berichte kaufen konnte. Der sagte auch immer, dass man ihm mindestens zwei leichte Mängel aufschreiben solle. Die Statistik, die dann als Argument für eine jährliche HU herangezogen wird, muss ja schließlich gefüttert werden.

Hier in Frankreich muss ich mit meiner historischen Zulassung nur alle fünf Jahre zur HU, was ich extrem praxisgerecht finde.

Gruß
Dieter
Hallo zusammen,
ich habe seit einigen Jahren immer denselben GTÜ Prüfer(mit eigenem Betrieb), der mich und meine Autos kennt und schätzt.  Smile
Seitdem habe ich keine Probleme mehr und fahre auch immer selbst hin; es werden auch keine Pseudomängel aufgeschrieben,
was manche Prüfer gern tun, weil es ja nicht sein kann, dass ein über 15 Jahre altes Auto keinen Mangel hat.  Zwinker
Auch meine Kurzgutachten und eventuelle Schadengutachten werden von ihm erstellt; bisher war ich immer zufrieden.
Das einzige "Problem" gab es vor 2 Jahren beim E36 Cabrio, als der Chef des Hauses die Prüfung nicht selbst machte
und ein junger Mitarbeiter den Abgastester nicht beim Start der AU auf 6 Zylinder umstellte und sich wunderte, warum die angezeigten Drehzahlen nicht passten.
War aber auch kein Showstopper.

Viele Grüße
Thomas
Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als es für die HU nur den TÜV gab.
Keine Dekra, kein KÜS, kein gar nix ...

Der TÜV hatte das Monopol und so führten sich die Herrschaften dort teilweise auch auf und scheinbar hat es noch nicht jeder TÜV-ler mitbekommen, dass es heute andere Anbieter gibt.
Hallo zusammen,

ich konnte die letzten HU Termine nicht mehr klagen. Sowohl bei TÜV als auch beim KÜS wurde sehr nett, lobend und problemlos geprüft. Immer ohne Mängel.  unschuldig

Meine letzte negative Erfahrung hatte ich vor einigen Jahren bei der DEKRA in Mönchengladbach mit meinem damaligen E46 Cabrio, wo ich eine Eibach Spurverbreiterung von 10mm!!! an meiner Hinterachse, in Verbindung mit den original 17 Zoll Felgen von der Werksauslieferung eintragen lassen wollte. Nach einer Stunde hin und her u.a. wegen einer "fehlenden" ABE der original Felgen  gaga , einer komplizierten Prüfung des Freigangs an allen vier Felgen "auch vorne verändert sich die Achsgeometrie deutlich, wenn hinten Spurplatten montiert werden"  Totlach verweigerte ich weitere Aktionen am Fahrzeug und verweigerte auch eine Zahlung für diese Prüfung. Der dann gerufene "Chef" brauchte keine 5 Minuten und die Prüfung war erledigt. Da war ich danach natürlich nie mehr.

LG
Thomas
Hmm - ich hatte eigentlich noch nie irgendwo Probleme - egal mit welchem Auto. Auch egal ob ich da wiederholt oder zum ersten Mal war.

Allerdings hat es mich insgesamt 3,5 Mal mit einer Wiedervorführung erwischt:

0,5: Bremsschlauch ausgebeult. "Schaffst Du es, denn zu wechseln und bis 13 Uhr wieder hier zu sein? - Dann gibt's die Plakette und sparst Dir die Wiedervorführgebühr." Hat geklappt Smile
1.5. Mal: Ausgeschlagene Gelenke bei einem Golf, hat man beim Fahren nicht gemerkt
2.5. Mal: Schläuche der Servo am E30 undicht
3.5 Mal: Querlenkerlager am Alhbambra angeblich ausgeschlagen. Bei anderen Prüfern wäre der wohl durchgegangen, hat er aber wohl eher bemängelt weil's ein Gebrauchtwagencheck war.

Die letzten Male war ich aber immer bei einem Prüfer, der früher selbst E30 gefahren und geschraubt hat...das hilft meistens - und sei es auch nur die angenehme Stimmung.

Zur H- Abnahme muss ich noch einmal "fremdgehen", danach werde ich aber wohl beim "Stammprüfer" bleiben.
Der Prüfer hat keinen Vorteil, wenn er Mängel dokumentiert. Es gibt natürlich eine statistische Erfassung der Mängel, wobei man hier mit dem bundesweiten Durchschnitt verglichen wird.

Gibt es hier deutliche Abweichungen, so findet eine Betrachtung der individuellen Situation und ein Gespräch statt.

Beispiel: Kollege A prüft bei einem großen Autohaus, welcher hauptsächlich mit Jahreswagen oder jungen Gebrauchten handelt.
Kollege B prüft bei mehreren kleinen Werkstätten, welche zusätzliche mit älteren Autos handeln.

Die Statistiken sind demzufolge sehr unterschiedlich. Ich habe Werkstätten die schauen die Autos vorher komplett durch. Da findet man zu 99% nix. Bei anderen muss man vorsichtig sein.

Dann gibt es noch eine alterspezifische Statistik mit der Einordnung in 3-Jahres-Gruppen.

Die passt aber, da es in der Natur der Sache liegt, immer ziemlich gut was die Häufigkeit der Mängel betrifft.

Es macht absolut keinen Sinn Mängel zu "erfinden".
Schwitzt ein E30 am Servoschlauch so ist das für mich nicht der Rede wert. Ich weise auf die lose Schelle hin mit dem Hinweis, eventuell den Schlauch zu tauschen.

Ein Kollege sieht das eventuell anders.

Es gibt keinen Bonus und keine Prämie wenn man mehr Mängel findet. Man hat eher einen schlechten Ruf weg und ist bei manchen Kunden nicht gern gesehen.

Standpunkt vertreten, Mangel erklären und die Folgen erläutern und immer auf Augenhöhe entgegentreten. Mit dieser Schiene kam ich bisher sehr gut vorwärts.

Aber ihr glaubt nicht wie schne man ne Reklamation am Tiach hat - gerade bei alten angemeldeten Autos. Die Käufer kommen wegen jeder Kleinigkeit auf einen zu - ein leidiges Thema. Hatte mal ein "Polizeiverhör" weil im Nachgang ein Sportfahrwerk verbaut wurde und die Bremse von 100PS auf 75 PS umgebaut wurde. Da steht man dann schön blöd da ?. Hat sich aber alles klären lassen. Der rief mich sogar privat an und wollte Geld verlangen. Da kann man ein Buch drüber schreiben.