(09.06.2010, 12:48)Ralf schrieb: (08.06.2010, 14:27)bastelbert schrieb: Ich kenne etliche Leute die inzwischen Mercedes fahren, weil sie dort wie der letzte Willi behandelt wurden.
Das geht mir genauso, allerdings glaube ich nicht, dass es am Stern oder am Propeller liegt, sondern eher an den Menschen, die in der Werkstatt, hinter dem Teiletresen und auf dem Chefsessel stehen bzw. sitzen.
Wenn ich das so alles lese, muß ich wieder einmal feststellen, daß ich mit dem hiesigen BMW-Händler, einem Familienbetrieb seit 1926, wohl einen richtigen Glücksgriff getan habe.
Dort befinden sich noch mehrere E 28, E 30 usw. im Service, ich fand dort allerdings auch noch NK, E 12, 02 und E 21 in der Werkstatthalle _ und das ist noch gar nicht mal so lange her...!
In der hintersten Ecke stauben ein 700er Cabrio und ein 600er zu...
Mehrere Mitarbeiter sind bereits seit Anfang/Mitte der 70er Jahre dort tätig und haben noch immer nicht den Boden zur Realität verloren. Vor vier Jahren haben sie einen Mitarbeiter, der dort volle 50 Jahre (!) in der Werkstatt tätig war, in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.
Seit der Übernahme des Geschäfts seitens der Juniorchefs, flitzen zwar die beiden Senoirchefs noch in Betrieb rum, aber die beiden sind noch von altem Schrot und Korn.
Der Seniorchef für den handwerklichen Bereich erkannt damals sogar meinen Roten auf Anhieb wieder: Er hatte ihn 1984 selbst verkauft. ebenso wie meinen eta, den er ein Jahr später selbst verkauft hatte.
Als meine alte Dame kurz vor Weihnachten 2006 ihren verunfallten 318i/4 dorthin schleppen ließ, wurde ihr völlig unproblematisch geholfen. der wagen wurde entgegen genommen, ihr wurde erst einmal zwischenmenschlich geholfen, der Wagen stand für rund zwei Wochen in der Werkstatt, der Sachverständige konnte den Wagen ohne weiteres in Augenschein nehmen und neugierige Außenstehende wurden daraufhingewiesen, daß dies ein Kundenfahrzeug und kein Teilespender sei - auch wenn die Karosse krumm wie eine Banane und einzigen brauchbaren Blechteile das Schiebedach, der Tankdeckel und der Kofferraumdeckel war...
Selbst als der eta kürzlich wegen der defekten Kupplung dorthin geschleppt wurde, respektierten die Mitarbeiter den Kundenwunsch, den Wagen erst einmal in Ruhe zu lassen, bis der Eigentümer (also ich) den Wagen wieder unverrrichteter Dinge wieder abholen würde. Ich brauchte auch keine Standgebühr zu bezahlen.
Selbstverständlich legen sie ihr Hauptaugenmerk auf den Verkauf und die Reparaturen neuerer Modelle, aber man ist dort selbst mit einem E 30 noch relativ gut aufgehoben. Wenn man nicht gerade wie der allerletzte Willi mit einer völlig zerschossenen Bimmel völlig unzivilisiert auftaucht, hat man nicht das Gefühl, völlig unerwünscht zu sein.