Ich bin so frei:
Quelle: Wikipedia
Zitat:1974 lernt die 27 Jahre alte Haushälterin Katharina Blum auf einem Fest Ludwig Götten kennen und verliebt sich in ihn. Sie verbringen gemeinsam die Nacht in Katharinas Wohnung. Götten wird verdächtigt, einen Bankraub und Mord verübt zu haben und wird von der Polizei beschattet, die seine Kontaktpersonen ermitteln will. Am Morgen stürmt die Polizei Katharina Blums Wohnung. Da Katharina Götten in der Nacht zur Flucht verholfen hat, wird sie vorläufig festgenommen und vernommen.
Die ZEITUNG stellt den Verdacht gegen Götten als Tatsache hin. Tatsächlich ist der Verdacht unrichtig; Götten hat vielmehr einen Einbruchdiebstahl begangen.
Die ZEITUNG stellt Katharina als Göttens Mittäterin und „Flittchen“ hin. Sie behauptet, Katharina habe Götten schon seit Jahren gekannt, da andere Hausbewohner gegenüber der Polizei angegeben haben, Katharina habe „Herrenbesuche" empfangen. Tatsächlich ist dieser "Herrenbesuch" ein bekannter Industrieller, den Katharina bei ihrem Arbeitgeber kennengelernt hatte, der sich Katharina aufdrängte, den sie aber stets abwies.
Die ZEITUNG fälscht Aussagen von Personen, die Katharina kennen, so wird etwa aus der Beschreibung „Katharina ist eine sehr kluge und kühle Person“ in der ZEITUNG: „eiskalt und berechnend“.
Der ZEITUNGsreporter Werner Tötges behauptet, Katharinas sterbende Mutter im Krankenhaus aufgesucht zu haben wo er sie mit den Vorwürfen gegen ihre Tochter konfrontiert habe. Am darauffolgenden Tag stirbt Katharinas Mutter.
Infolge der Berichterstattung der ZEITUNG wird Katharina mit beleidigenden, hasserfüllten und obszönen Anrufen und Zuschriften bombardiert. Die zu Beginn gesellschaftlich voll integrierte junge Frau wird zu einer verachteten Außenseiterin. Auf den tröstenden Hinweis, dass es auch andere Zeitungen gebe, die korrekt berichteten, erwidert sie: „Alle Leute, die ich kenne, lesen die ZEITUNG!“
Nachdem Götten verhaftet ist, verabredet sich Katharina mit Werner Tötges unter dem Vorwand, ihm ein Interview geben zu wollen und erschießt ihn. Danach streift sie durch die Stadt, „um Reue zu finden, habe aber keine Reue gefunden“ und stellt sich der Polizei.
In einer Entwurfsniederschrift der Erzählung hatte Böll einen Schluss mit einem Selbstmordversuch Katharinas konzipiert (siehe dazu den Aufsatz von Werner Bellmann, in: Wirkendes Wort, 2004, S. 165-170).
Heinrich Böll reagiert mit seinem Roman „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ auf die Berichterstattung der Bild-Zeitung und auf die Gewaltdebatte der 1970er Jahre. Er prangert den Sensationsjournalismus an und veranschaulicht die möglichen Folgen. Im Oktober 1974 erklärte Böll in einem Interview: „Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen.“
Quelle: Wikipedia
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