03.08.2010, 23:08
Zumindest bei einem kann ich Dich beruhigen: Die Teile für alte Modelle werden genauso kalkuliert wie die von neuen Modellen. Man darf bei alledem nur ein paar Kleinigkeiten nicht vergessen:
Erstens sind die allermeisten Teile, die zu kaufen sind, inzwischen Nachfertigungen. Das, was zur Produktionszeit zurückgelegt wurde, war überwiegend vor 10 Jahren schon abverkauft.
Zweitens war der E30 von Anfang an dafür konstruiert worden, millionenfach gebaut zu werden. Alle Teile und ihre Fertigunsgwerkzeuge waren auf Stückzahlen von hunderttausenden von Teilen pro Jahr optimiert. Der Pferdefuß: Nachfertigungen in Kleinmengen (nicht vergessen: die meisten E30 werden von Leuten gefahren, die sich niemals in unser Umfeld verirren würden, weil es für sie einfach ein billiger Wagen ist, den man zum schmalen Preis runterreiten kann, bis er auseinanderfällt - folglich kaufen die sich keine Original-Neuteile und kümmen sich schon gar nicht druim, wie die Keder aussehen) lassen sich diese Teile oft nicht oder nur total unwirtschaftlich herstellen.
Drittens sind viele Teile obendrein de facto Neukonstruktionen - viele Materialien von damals gibt's nicht mehr, viele Werkzeuge sind verschlissen oder verschollen - da stecken in größerem Umfang Ingenieurs- und Mechanikerstunden drin. Ob man einen Innen-Türgriff für den E30 (wird weltweit vielleicht noch 1000 Mal in den nächsten 10 Jahren verkauft) oder für den F30 (vermutlich, wenn die Griffe vorn und hinten gleich sind, 8 Millionen Stück in den nächsten 10 Jahren) neu entwickelt, ist von den Entwicklungskosten egal, aber beim E30 musst Du 0,1% der Entwicklungskosten auf jedes einzelne Teil umlegen, beim F30 nur 0,000125% - das ist beim Stückpreis ein gewaltiger Unterschied.
Verdienen lässt sich mit einer Klassik-Teileversorgung definitiv nichts, ganz im Gegenteil, das ist ein Zuschussgeschäft aus Imagegründen. Wäre es anders, würden alle Hersteller so etwas anbieten. Daß sich nur BMW, Mercedes und Porsche diesen Luxus leisten, während man z.B. bei Premiummarken wie Audi nach 10 Jahren bereits Probleme mit funktions- und sicherheitsrelevanten Teilen bekommen kann (aus eigener leidvoller Erfahrung weiss ich, dass 5 Jahre nach Produktionsende bei Audi bereits etliche Innen- und Zierteile nicht mehr lieferbar sind), sollte nicht Anlass für permanntes Gemeckere über die Preise sein.
Auch BMW kann (es würde viel Geld sparen) den gleichen Weg wie VW oder Audi gehen: Ist das Auto alt (= über 5 Jahre bei nicht funktionsrelevanten Teilen bzw. 10 Jahre bei funktionsrelevanten Teilen), gibt's nichts mehr. Dann meckert auch niemand über die Preise, die billiger nicht realisierbar sind. Sollen die Leute doch neue Autos kaufen.
Erstens sind die allermeisten Teile, die zu kaufen sind, inzwischen Nachfertigungen. Das, was zur Produktionszeit zurückgelegt wurde, war überwiegend vor 10 Jahren schon abverkauft.
Zweitens war der E30 von Anfang an dafür konstruiert worden, millionenfach gebaut zu werden. Alle Teile und ihre Fertigunsgwerkzeuge waren auf Stückzahlen von hunderttausenden von Teilen pro Jahr optimiert. Der Pferdefuß: Nachfertigungen in Kleinmengen (nicht vergessen: die meisten E30 werden von Leuten gefahren, die sich niemals in unser Umfeld verirren würden, weil es für sie einfach ein billiger Wagen ist, den man zum schmalen Preis runterreiten kann, bis er auseinanderfällt - folglich kaufen die sich keine Original-Neuteile und kümmen sich schon gar nicht druim, wie die Keder aussehen) lassen sich diese Teile oft nicht oder nur total unwirtschaftlich herstellen.
Drittens sind viele Teile obendrein de facto Neukonstruktionen - viele Materialien von damals gibt's nicht mehr, viele Werkzeuge sind verschlissen oder verschollen - da stecken in größerem Umfang Ingenieurs- und Mechanikerstunden drin. Ob man einen Innen-Türgriff für den E30 (wird weltweit vielleicht noch 1000 Mal in den nächsten 10 Jahren verkauft) oder für den F30 (vermutlich, wenn die Griffe vorn und hinten gleich sind, 8 Millionen Stück in den nächsten 10 Jahren) neu entwickelt, ist von den Entwicklungskosten egal, aber beim E30 musst Du 0,1% der Entwicklungskosten auf jedes einzelne Teil umlegen, beim F30 nur 0,000125% - das ist beim Stückpreis ein gewaltiger Unterschied.
Verdienen lässt sich mit einer Klassik-Teileversorgung definitiv nichts, ganz im Gegenteil, das ist ein Zuschussgeschäft aus Imagegründen. Wäre es anders, würden alle Hersteller so etwas anbieten. Daß sich nur BMW, Mercedes und Porsche diesen Luxus leisten, während man z.B. bei Premiummarken wie Audi nach 10 Jahren bereits Probleme mit funktions- und sicherheitsrelevanten Teilen bekommen kann (aus eigener leidvoller Erfahrung weiss ich, dass 5 Jahre nach Produktionsende bei Audi bereits etliche Innen- und Zierteile nicht mehr lieferbar sind), sollte nicht Anlass für permanntes Gemeckere über die Preise sein.
Auch BMW kann (es würde viel Geld sparen) den gleichen Weg wie VW oder Audi gehen: Ist das Auto alt (= über 5 Jahre bei nicht funktionsrelevanten Teilen bzw. 10 Jahre bei funktionsrelevanten Teilen), gibt's nichts mehr. Dann meckert auch niemand über die Preise, die billiger nicht realisierbar sind. Sollen die Leute doch neue Autos kaufen.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)