Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

WAS für ein Unterschied : VW/Audi vs. BMW
#13
Ich meine, das das große Sterben der "neuen Klasse" Modelle schon in den frühen 80ern weitgehend "erledigt" war. Bis in die frühen 90er hinein war alles, was noch keine "8" im Baujahr hatte, einfach nur alter Dreck, den keine Sau mehr haben wollte.
Als dann Mitte der 90er bei den meisten Gebrauchtwagen der Euro 1 G-KAT flächendeckend vorhanden war, wurden katlose Autos (bis auf eine handvoll wenige, hochwertigere Modelle, wie z.b. ein SL der Baureihe 107 oder ein 6er Coupe) im Inland faktisch unverkäuflich. Falls es sich dann eben um ein Modell, wie Kadett B/C/D, Ascona B oder Ford Taunus/Granada handelte, welches auch bei den Käufern für die Exportmärkte seine Zeit hinter sich hatte, dann war dessen Weg mit Ablauf der HU-Plakette vorgezeichnet. (Oft genug landeten auch Fahrzeuge mit reichlich TÜV "einfach SO" beim Verwerter, weil der letzte Eigentümer das langatmige und kostenintesive Inserieren in den Lokalzeitungen und/oder das sinnlose herumstehen auf den samstäglichen Automärkten satt hatte)
Selbst Ende der 90er sind noch viele Käfer und B-Kadetten "ganz normal" beim Verwerter gelandet. Das, was wir heute als Prototyp eines "Youngtimers" kennen, wurde noch vor knapp 15 Jahren von der "Elite" der Oldtimerszene als "rollender Schrott, welcher dem Ruf der Szene schadet" bezeichnet und deren Verschwinden aus dem Straßenbild ausdrücklich begrüßt.

In meiner näheren Nachbarschaft ist der letzte, im Alltag benutzte, aber eben doch "rentnergepflegte" "2000er" (welcher Baujahr 1971 war) Anfang der 90er den Weg alles irdischen gegangen. Der Wagen hatte dermaßen viel Rost, das er wirklich nahezu unrettbar war. Danach hab ich mind. fünf Jahre lang keinen einzigen mehr in "freier Wildbahn" gesehen. Entsprechend gering war eben die Nachfrage bezüglich der Nachfertigungen von Teilen....

Bei Audi war das ganze nochmal um einiges schlimmer. In den Jahren 2000 bis 2007 hab ich regelmäßig (rein aus Mitleid) allerlei Arten der Baureihe Typ 81 und 43/44 von den Höfen der Verwerter runtergezerrt. Teilweise wirklich sogar vom "Stapel obenrunter". Da waren Autos dabei, für welche man heute locker 5.000 € erzielen würde. (Ein 81er Typ 43. Als Avant 2.3 E CS aus erster Hand mit knapp 60.000km. Preis der Rettung im Jahre 2000: 500 D-Mark)

Der letzte Todeskandidat, dessen Schicksal ich im Jahre 2007 noch mal (kurzzeitig) gewendet habe, war ein Typ 81. Nix besonderes. Eine relativ gewöhnliche, viertürige Limousine in heliosblaumetallic und CL Ausstattung. Bis auf das Automatikgetriebe auch ohne irgendwelche besondere Ausstattung. Ein typischer Audi 80 wie es einst so viele gab. Einziger Halter war eine Dame Jahrgang 1921. Laufleistung: 056.000km. Rostfrei. Keine Nachlackierungen. Originales Monoradio an dem Platz, wo es immer war. Bordmappe vollständig. Kein Eselsohr nirgendwo. Ebenso der Schlüsselsatz und alles Bordwerkzeug. Seit 1995 wurde das Auto nur noch sporadisch für ca. 1.000km/Jahr bewegt. (Manchmal auch weniger) Einmal jährlich brav beim ausliefernden Händler den Stempel abgeholt, einmal bitte zur Kasse und danach wieder brav nach Hause in die heimische Garage.
Irgendwann wollte nach dem Tode der einzigen Halterin keiner mehr den treuen Typ 81 haben und so landete der technisch taufrische 80er (mit antiseptischem Motorraum und frisch abgemeldet) beim örtlichen Verwerterbetrieb. Ach ja! Der letzte Service und die letzte HU (natürlich bei Audi) lag gerade mal ein Jahr und satte 10km (ZEHN!!!) zurück. (Was genau der Entfernung vom Halter bis zum Verwerter endsprach.) Preis des Vergnügens: 300 Euro. Inkl. 1 Jahr TüV/AU. Hätte ich mich an diesem Tage in Lüdenscheid nicht zufällig verfahren, dann........ ihr könnts Euch denken...!! Also: 300 Euro bezahlt (für ein Auto, welches wohl ein paar Tage zuvor Minus 50 € wert war), rote Platten draufgeschraubt, bei nem Bekannten für eine Woche abgestellt und am nächsten Wochen nach Anreise mit dem Bummelzug ins badische überführt. Gut möglich, das der brave Typ 81 an diesem Tag zum ersten mal übrhaupt eine Autobahn, bzw. mehr als Tempo 90 erlebt hat.

Ihr seht: Was heute noch immer regelmäßig weggeschmissen wird, dafür muss man dann (der Denke des Herstellers nach) auch nie Teile nachfertigen.
"Man muss die Tatsache kennen, bevor man sie verdrehen kann" (Mark Twain)
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: WAS für ein Unterschied : VW/Audi vs. BMW - von punkrentner - 05.08.2011, 03:14



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste