(09.07.2014, 19:38)Original-Otto schrieb: Wenn ich mir in Erinnerung rufe, mit welch einer Überheblichkeit ich bei meiner letzten E21-Ersatzteilbestellung bei unserem regionalen BMW-Händler (mit mehreren Standorten) behandelt wurde, freue ich mich jedes Mal, wenn ich mit Namen bei Daimler begrüßt werde.
Das muss so sein. Die Gehirnwäsche innerhalb großer Konzerne mit allem, was dran hängt, hinterlässt ihre Spuren.
Bei Mercedes-Benz sind die Markenwerte, auf die die Leute (zum Teil sehr subtil) eingeschworen werden: Der Markenkern ist der "Führungsanspruch", der sich in "Faszination", "Perfektion" und "Verantwortung" ausdrücken soll. Ob das schwurbeliger Quatsch ist, oder nicht, sei dahingestellt. Aber Markenkern und Markenwerte sind allesamt auf alte Modelle uneingeschränkt anwendbar. Auch ein Mercedes-Benz de 60er Jahre ist aus Sicht eines heutigen Mitarbeiters ein vollwertiger Mercedes, der alle Tugenden der Marke verkörpert. Vermutlich sogar wesentlich besser und glaubwürdiger als moderne Modelle. Entsprechend ist das Personal auch dem Altautothema gegenüber eingestellt.
Bei BMW ist der Markenkern "Freude" (naja ...), der sich in Markenwerten wie "sportlich", "jung", "innovativ", "exklusiv" und "kreativ" ausdrückt. Und da passen alte Autos so gut wie gar nicht rein ... "Freude" macht nur das neueste vom neuesten, jünger als jung, ganz toll premium, mit lauter innovativem Schnickschnack vollgepackt. Und wenn einem sowas dauernd um die Ohren gehauen wird, mangelt es einem irgendwann am Verständnis für Leute, die alte Autos mögen ...
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)