Noch etwas zum Schmunzeln für die Anekdotenecke aus der BMW-Historie, gefunden in "Das standesgemäße Extra für BMW-Fahrer" von Achim Schwarze, Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 1989. Hierbei geht es um die Qualitätsprobleme des E30 mit Anlauf der Serie 1982 / 1983:
Die neuen 3er waren nicht das Gelbe vom Ei. Nach vier Monaten Serienproduktion hieß es in internen Papieren, die Verarbeitungsqualität sei sogar um ein Drittel schlechter als beim eigenen Vorgängermodell. Und schon die war nicht überragend! Der >TÜV-Report< von 1982 setzte Mercedes an die Spitze in Sachen Zuverlässigkeit [Aha! Noch keine Japaner! ], das 3er-Topmodell 323i wurde Drittletzter. Auch gab es mehr TÜV-Beanstandungen bei zweijährigen BMWs als beim Durchschnitt aller Autos, und damit doppelt so viele wie bei Mercedes. Weiter behauptet das interne BMW-Papier, es träten fünfmal mehr Funktionsfehler auf als beim Vorgänger. Damit entspreche die Qualität >weder den Zielwerten noch (...) dem Qualitätsniveau des Konkurrenzfabrikats< - gemeint ist der Mercedes 190.
Was war mißlungen? Das Aussehen, das rasselnde Getriebe, der spritfressende, aber dabei lahme Motor. Und dann diese irritierenden Sauggeräusche an den Entlüftungsschlitzen der hinteren Dachsäule! Wenigstens diesen Schaden behob man elegant: Die Schlitze wurden einfach zugemacht. Wohin mit der Warmluft aus dem Wageninneren? Einfach in den Kofferraum damit. (...) Im Winter konnte sich dort nun Kondenswasser bilden, der Kofferraum rostete von innen durch.
Die Vordersitze ließen sich nicht vernünftig verstellen. Und hinten? Wer als normal große Person im Fond mitfuhr, stieß mit dem Kopf gegen die Decke, wenn der schicke neue 3er über einen Kieselstein rollte. Als Lösung wurde vorgeschlagen, die Sitze hinten weicher zu beziehen, so daß der Mitfahrer wie in Opas Fernsehsessel versinkt. Das bewirkt wiederum, daß man, statt mit dem Kopf gegen das Dach, nun mit dem Arsch auf den harten Tank unter dem Sitz prallt. Dieser übrigens zu kleine Tank bescherte dem 3er einen peinlich geringen Aktionsradius. Obendrein verbrauchte der 3er 1,5 Liter mehr als sein eigener Vorgänger - eigentlich sollte er einen Liter pro 100 km besser sein. (...)
Weiter in der Liste der Schwächen: Auch das Design stimmte nicht, jedenfalls nicht das Hinterteil. Zwischen Reifen und hinterem Radausschnitt war der Abstand in unbeladenem Zustand unschön groß. Die Händler führten den Wagen daher nur vollgetankt und mit beladenem Kofferraum vor. (...) Die tatsächliche Leistung lag unter den Versprechungen des Herstellerprospektes. Die BMW-Entwicklungsabteilung hatte eine plausible Entchuldigung zu bieten: 500 Meter über dem Meeresspiegel, da, wo die Bayerischen Motorenwerke angesiedelt sind, möge der Spitzentyp 323i die angegebene Höchstleistung zwar nicht erreichen, wohl aber >auf Meereshöhe<. Also in Ostfriesland ...
Was tut man gegen eine solche Unbill? Der Entwicklungschef wurde verdonnert, >die Beeinflussungsmöglichkeiten von Pressefahrzeugen zu untersuchen.<
Ihr seht, dass all die angesprochenen Mängel im Laufe der Modellüberarbeitung unseres E30 behoben wurden: die L-Jetronic wurde ad Akta gelegt, die Karosserie überarbeitet usw.
"Gastleser" anderer Marken nicht lachen: bei allen anderen Marken gibt's ähnliche, interne Papiere! (Das fehlerfreie Auto wurde halt noch nicht erfunden )...
Die neuen 3er waren nicht das Gelbe vom Ei. Nach vier Monaten Serienproduktion hieß es in internen Papieren, die Verarbeitungsqualität sei sogar um ein Drittel schlechter als beim eigenen Vorgängermodell. Und schon die war nicht überragend! Der >TÜV-Report< von 1982 setzte Mercedes an die Spitze in Sachen Zuverlässigkeit [Aha! Noch keine Japaner! ], das 3er-Topmodell 323i wurde Drittletzter. Auch gab es mehr TÜV-Beanstandungen bei zweijährigen BMWs als beim Durchschnitt aller Autos, und damit doppelt so viele wie bei Mercedes. Weiter behauptet das interne BMW-Papier, es träten fünfmal mehr Funktionsfehler auf als beim Vorgänger. Damit entspreche die Qualität >weder den Zielwerten noch (...) dem Qualitätsniveau des Konkurrenzfabrikats< - gemeint ist der Mercedes 190.
Was war mißlungen? Das Aussehen, das rasselnde Getriebe, der spritfressende, aber dabei lahme Motor. Und dann diese irritierenden Sauggeräusche an den Entlüftungsschlitzen der hinteren Dachsäule! Wenigstens diesen Schaden behob man elegant: Die Schlitze wurden einfach zugemacht. Wohin mit der Warmluft aus dem Wageninneren? Einfach in den Kofferraum damit. (...) Im Winter konnte sich dort nun Kondenswasser bilden, der Kofferraum rostete von innen durch.
Die Vordersitze ließen sich nicht vernünftig verstellen. Und hinten? Wer als normal große Person im Fond mitfuhr, stieß mit dem Kopf gegen die Decke, wenn der schicke neue 3er über einen Kieselstein rollte. Als Lösung wurde vorgeschlagen, die Sitze hinten weicher zu beziehen, so daß der Mitfahrer wie in Opas Fernsehsessel versinkt. Das bewirkt wiederum, daß man, statt mit dem Kopf gegen das Dach, nun mit dem Arsch auf den harten Tank unter dem Sitz prallt. Dieser übrigens zu kleine Tank bescherte dem 3er einen peinlich geringen Aktionsradius. Obendrein verbrauchte der 3er 1,5 Liter mehr als sein eigener Vorgänger - eigentlich sollte er einen Liter pro 100 km besser sein. (...)
Weiter in der Liste der Schwächen: Auch das Design stimmte nicht, jedenfalls nicht das Hinterteil. Zwischen Reifen und hinterem Radausschnitt war der Abstand in unbeladenem Zustand unschön groß. Die Händler führten den Wagen daher nur vollgetankt und mit beladenem Kofferraum vor. (...) Die tatsächliche Leistung lag unter den Versprechungen des Herstellerprospektes. Die BMW-Entwicklungsabteilung hatte eine plausible Entchuldigung zu bieten: 500 Meter über dem Meeresspiegel, da, wo die Bayerischen Motorenwerke angesiedelt sind, möge der Spitzentyp 323i die angegebene Höchstleistung zwar nicht erreichen, wohl aber >auf Meereshöhe<. Also in Ostfriesland ...
Was tut man gegen eine solche Unbill? Der Entwicklungschef wurde verdonnert, >die Beeinflussungsmöglichkeiten von Pressefahrzeugen zu untersuchen.<
Ihr seht, dass all die angesprochenen Mängel im Laufe der Modellüberarbeitung unseres E30 behoben wurden: die L-Jetronic wurde ad Akta gelegt, die Karosserie überarbeitet usw.
"Gastleser" anderer Marken nicht lachen: bei allen anderen Marken gibt's ähnliche, interne Papiere! (Das fehlerfreie Auto wurde halt noch nicht erfunden )...
Alles für den 3er - alles für den Club!