03.10.2004, 20:11
@Ralf
Tja, wahrscheinlich hast Du Recht. War schon uuuurlange nicht mehr in der Werkstatt. Bislang habe ich entweder alte "wartungsfreie" (zumindest soweit es Vertragswerkstätten angeht) Schluffen oder Firmenwagen besessen. Habe jetzt mal ein bisschen nachgedacht:
Meine letzte Indikation für einen Stundensatz stammt - nicht lachen - aus ungefähr 1980. Der VW-Satz lag in der betreffenden Werkstatt bei rund 60 DM (wahrscheinlich ohne MwSt., also mit MwSt. rund 70 DM). Das ist gut ein Drittel des aktuellen BMW-Satzes (in alten DM: 193 inkl. MwSt.). Gehen wir mal davon aus, dass das genau 24 Jahre her ist, dann beträgt die Preissteigerung 4,3 bis 4,4% pro Jahr. Das ist zwar deutlich mehr als die Inflation in diesem Zeitraum, aber sieht weniger nach Abzocke aus. Letztlich dürfte es auch der technische Fortschritt sein, der die Preissteigerung verursacht, von dem wir E30-Fahrer aber nichts haben, siehe unten. Fazit: so gesehen, bin ich das "Opfer" von, erstens, Prozentrechnung (bzw. "Zinseszinsen") und, zweitens, zunehmender Komplexität. Also, Asche auf mein unbedachtes Haupt.
@Anderl
Damals (wie vielleicht auch heute) sind die Stundensätze von der Vertragswerkstatt ggü. dem Hersteller "beantragt" worden, und zwar auf Basis dargelegter Vollkosten. Sicherlich geschah dies auch im Rahmen von Unter- (!) und Obergrenzen des Herstellers. An eine "Premiumstrategie" im Werkstattbereich glaube ich nicht. Es eher so, dass man als Besitzer eines technisch weniger anspruchsvollen E30 die teure Werkstattausstattung für die Wartung neuer Modelle (die sich kalkulatorisch natürlich hauptsächlich im Stundensatz widerspiegelt) mitfinanziert. Im übrigen würde ich mich nicht wundern, wenn heute nicht mehr alle Mechaniker auf Anhieb ein E30 Hinterachslager wechseln können, mal von aufwändigeren (und nicht nur den "Teilewechsler" ansprechenden) Reparaturen abgesehen.[/quote]
Zitat:Wann warst Du denn das letzte mal da, daß Dich diese Preise überraschen? Ich hab' mal schnell nachgeschaut, hier in Bonn war man 1998 bereits bei 135 DM zzgl. MWSt., also 80 EUR inkl. MWSt. ...
Tja, wahrscheinlich hast Du Recht. War schon uuuurlange nicht mehr in der Werkstatt. Bislang habe ich entweder alte "wartungsfreie" (zumindest soweit es Vertragswerkstätten angeht) Schluffen oder Firmenwagen besessen. Habe jetzt mal ein bisschen nachgedacht:
Meine letzte Indikation für einen Stundensatz stammt - nicht lachen - aus ungefähr 1980. Der VW-Satz lag in der betreffenden Werkstatt bei rund 60 DM (wahrscheinlich ohne MwSt., also mit MwSt. rund 70 DM). Das ist gut ein Drittel des aktuellen BMW-Satzes (in alten DM: 193 inkl. MwSt.). Gehen wir mal davon aus, dass das genau 24 Jahre her ist, dann beträgt die Preissteigerung 4,3 bis 4,4% pro Jahr. Das ist zwar deutlich mehr als die Inflation in diesem Zeitraum, aber sieht weniger nach Abzocke aus. Letztlich dürfte es auch der technische Fortschritt sein, der die Preissteigerung verursacht, von dem wir E30-Fahrer aber nichts haben, siehe unten. Fazit: so gesehen, bin ich das "Opfer" von, erstens, Prozentrechnung (bzw. "Zinseszinsen") und, zweitens, zunehmender Komplexität. Also, Asche auf mein unbedachtes Haupt.
@Anderl
Zitat:... Beiden kann man natürlich nicht zumuten, dass der Ölwechsel am schnieken 330i-Cabrio (zwei Monate alt) neben einem alt-E30 durchgeführt wird, an dem die Hinterachslager gewechselt werden müssen. ...
Damals (wie vielleicht auch heute) sind die Stundensätze von der Vertragswerkstatt ggü. dem Hersteller "beantragt" worden, und zwar auf Basis dargelegter Vollkosten. Sicherlich geschah dies auch im Rahmen von Unter- (!) und Obergrenzen des Herstellers. An eine "Premiumstrategie" im Werkstattbereich glaube ich nicht. Es eher so, dass man als Besitzer eines technisch weniger anspruchsvollen E30 die teure Werkstattausstattung für die Wartung neuer Modelle (die sich kalkulatorisch natürlich hauptsächlich im Stundensatz widerspiegelt) mitfinanziert. Im übrigen würde ich mich nicht wundern, wenn heute nicht mehr alle Mechaniker auf Anhieb ein E30 Hinterachslager wechseln können, mal von aufwändigeren (und nicht nur den "Teilewechsler" ansprechenden) Reparaturen abgesehen.[/quote]