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Überholung Bremsanlage E30
#1
Was ist das Wichtigste am Auto? Richtig: es muss fahren, bremsen und hupen. Kleine Probleme rund ums Thema "Mein Auto fährt nicht (richtig)" wurden hier im Forum schon dutzendfach abgehandelt. "Mein Auto hupt nicht" ist als Abhandlung für die meisten von uns wohl etwas arg primitiv.

Erstaunlicherweise sind die Bremsen das Stiefkind hier im Forum. Fatalerweise gilt auch bei ihnen das "Stoßdämpfersyndrom": Man merkt gar nicht, wie die Bremswirkung im Laufe der Jahre immer mehr nachläßt und gewöhnt sich an das immer schlechter werdende Niveau. Häufig kann man in Inseraten lesen "Bremsen neu gemacht", aber was verbirgt sich dahinter? In den meisten Fällen nur neue Beläge, mit etwas Glück auch mal neue Scheiben. Die Bremsanlage besteht aber aus weit mehr Teilen und die armen Bremssättel werden meist nur bei Totalausfall erneuert. Die Bremsschläuche werden meist auch nur gewechselt, wenn der TÜV diverse Risse im Material feststellt.

Wollen wir mal ehrlich sein: Nach 15 bis 20 langen Jahren gehört eine Bremsanlage einfach mal komplett gemacht. Das Material der Bremsschläuche altert und führt zu einer Verminderung der inneren Querschnitte, so dass nicht mehr die volle Leistung an den Sätteln ankommt. In den Sätteln bildet sich eine geleeartige Masse aus alter Bremsflüssigkeit und Korrosions- sowie Abriebsrückständen (Gummidichtung). Erst Recht, wenn die Bremsflüssigkeit nicht penibel alle zwei Jahre gewechselt wurde (und die wenigsten von uns besitzen ein Fahrzeug im nachvollziehbaren Erstbesitz).

Leistungsfetischisten nehmen die Bremserneuerung zum Anlaß, gleich auf eine leistungsstärkere Anlage umzubauen. Jedem wie er will, aber bei unveränderter Motorisierung und normalen, mitunter auch etwas sportlicheren Alltagsansprüchen, genügt in meinen Augen die Serienanlage des E30 in der Ausführung mit innenbelüfteten Scheiben vorne und Scheibenbremsen hinten durchaus. Wer darüber nicht verfügt, hat gerade heutzutage nach der Abwrackwelle die tolle Möglichkeit, alle nötigen Teile zur E30-Umrüstung auf die große serienmäßige Anlage beim Verwerter für kleines Geld erstehen zu können. Aus dem Antrieb heraus, meine Bremsanlage nicht nur einfach zu revidieren, sondern gleichzeitig das Beste aus der bestehenden Anlage herausholen zu wollen, wurde meine Bremsenüberholung an unserem Touring zu einer etwas größeren Aktion, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Eins vorweg: Es hat sich gelohnt!

Wer lieber Infos über Umbauten der Bremsanlage auf ganz andere, noch leistungsstärkere Systeme haben möchte, kann sich zum Beispiel unter www.e30.de und unter www.300mm.de informieren.
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#2
Schritt 1: Entrostung der Bremssättel:

Am Besten, Ihr besorgt Euch einen guten Satz Bremssättel beim Verwerter Eures Vertrauens. Wichtig: das dazugehörige Fahrzeug sollte frisch reingekommen sein. Denn die Sättel jahrealter Standleichen sind innen meistens unrettbar verrostet.
Das Zerlegen der Sättel ist kein Hexenwerk: Dichtungsmanschetten runterpfriemeln und mit Druckluft die Kolben herauspressen. VORSICHT: Erst tut sich meistens lange nix, und dann schießt der Kolben mit lautem Knall und ungeheurer Wucht raus! Verletzungsgefahr! Griffel weg, Schutzbrille auf die Nase (auch wegen Bremsflüssigkeitsspritzer) und als Sicherung den Kolben mit einem Stück Holz kontern, damit er nicht durch die Werkstatt schießt. Kleine, oberflächliche Anrostungen auf der Kolbenlauffläche sind gerade noch hinnehmbar und werden durch das Entrosterbad beseitigt. Vernarbter Rost auf der Kolbenlauffläche ist dagegen das Todesurteil für den Bremssattel!
Beschädigte Bremskolben (z.B. Riefen) sind unbedingt durch Neuteile zu ersetzen! Das galt auch für meine vorderen Bremskolben. Meine hier waren einfach fertig:

[Bild: B04_Bremskolben-vorne-riefig.jpg]

Neue Bremskolben gibt es allerdings nicht beim Freundlichen, sondern z.B. beim Teilespezi Eures Vertrauens von BUDWEG unter Teilenummer 23.48.27 (ca. 18,- Euro pro Stück)

Wie Ihr die Bremssättel wieder in gebrauchsfertigen Zustand bekommt, habe ich vor einiger Zeit mal hier dargelegt unter "Neues aus Anderls Bastelkeller": http://3er-foren.de/showthread.php?tid=2599

Nach der chemischen Keule im Hammerit-Bad sind die Bremssättel fertig zum lackieren. Hier die vorderen:

[Bild: B12_Bremssaettel-vorne_lackierfertig.jpg]

[Bild: B14_Befestigungsspangen-vorne_lackierfertig.jpg]

Und hier die hinteren:

[Bild: B17_Bremssaettel-hinten_lackierfertig.jpg]

[Bild: B19_Bremsspangen-hinten_lackierfertig.jpg]
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#3
Schritt 2: Lackierung der Bremssättel:

Zum Lackieren kommt eigentlich nur der gute 2-Komponenten-Lack von Folia-Tec, speziell für Bremssättel, in Frage. Es gibt ihn in mehreren Farben. Für unseren diamantschwarzen Touring entschieden wir uns für ein dezentes Schwarz. Er hat mit ca. 25,- Euro auch seinen Preis, ist es aber wert.

[Bild: B20_Bremssattellack.jpg]


Als nächstes nehme man sich ein paar Stunden Zeit und lackiere in mindestens zwei Schichten. Natürlich ist darauf zu achten, dass die Oberflächen, auf denen eine mechanische Bewegung erfolgt wie z.B. die Lauffläche der Bremsbeläge, nicht mit dem dicken Bremssattellack bepinselt werden. Wie Ihr seht, habe ich zur Oberflächenkonservierung einen silbernen hitzefesten Lack für Motorteile aus der Sprühdose draufgepinselt. Sprühdosenlack deshalb, weil er dank Unmengen von Lösungsmitteln schön dünn ist. Mittels geduldigem Warten findet man wunderbar zur richtigen Konsistenz.

Hier die fertigen Bremssättel vorne - Außenseite:

[Bild: B22_Bremssattel-vorne-aussen_fertig.jpg]


Hier die Innenseite:

[Bild: B23_Bremssattel-vorne-innen_fertig.jpg]

Und Ihr seht: natürlich auf keinen Fall die Kolbenlauffläche mitlackieren! Auf diesem Bild seht Ihr auch die neuen Kolben, die ich gekauft habe.

Hier die fertigen Bremssättel hinten - Außenseite:

[Bild: B24_Bremssattel-hinten-aussen_fertig.jpg]


Und die Innenseite:

[Bild: B25_Bremssattel-hinten-innen_fertig.jpg]
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#4
Schritt 3: Komplettierung Bremssättel vorne:

Zum Zusammenbau der Bremssättel kauft man am besten alle Kleinteile neu. Auch wenn sie teilweise richtig ins Geld gehen können.

Selbstverständlich neue Befestigungsschrauben (beim Freundlichen, ca. 1,30 € pro Stück)

[Bild: B27_Bremssattel-vorne-Befestigungsschrauben.jpg]

Neue Entlüftungsschrauben (beim Freundlichen, ca. 5,35 €) sind ebenso selbstverständlich wie neue Staubkappen (beim Freundlichen, ca. 3,65 €)

[Bild: B30_Bremssattel-vorne-Entlueftungsschrauben.jpg]

Ohne neue Dichtungssätze, entweder BMW 34 11 1 154 440 (ca. 17,50 €) oder ATE 11.0441-4810.2 für ca. 15,- €, wird aus der ganzen Sache nix:

[Bild: B26_Bremssattel-Reparatursatz-vorne.jpg]

Und da die Führungshülsen meistens Schrott sind, ist auf einen Komplettsatz zurückzugreifen. Vollständig mit neuen, selbstsichernden Schrauben, Gummitüllen und einer Portion Silikonfett gibt es sie bei Eurem Teilespezi von BUDWEG unter Teilenummer 169.100 für ca. 16,- € pro Satz:

[Bild: B28_Bremssattel-vorne-Fuehrungshuelsen.jpg]

Hier nochmal alle Kleinteile für Bremssattel vorne friedlich vereint (auf die Teile, die ich noch nicht angesprochen habe, komme ich später):

[Bild: B33_Anbauteile-Bremssattel-vorne.jpg]
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#5
Schritt 4: Komplettierung Bremssättel hinten:

Auch hier gilt: alle Kleinteile neu.

Selbstverständlich neue Befestigungsschrauben (beim Freundlichen, ca. 1,20 € pro Stück)

[Bild: B39_Bremssattel-hinten-Befestigungsschrauben.jpg]

Neue Entlüftungsschrauben (beim Freundlichen, ca. 5,15 €) sind ebenso selbstverständlich wie neue Staubkappen (beim Freundlichen, ca. 3,65 €)

[Bild: B41_Bremssattel-hinten-Entlueftungsschrauben.jpg]

Ohne neue Dichtungssätze, entweder BMW 34 21 1 155 716 (ca. 18,20 €) oder ATE 11.0441-3302.2 für ca. 15,- €, wird aus der ganzen Sache nix:

[Bild: B38_Bremssattel-Reparatursatz-hinten.jpg]

Die Führungshülsen hinten sind wesentlich hochwertiger gearbeitet als die für vorne und sollten sich problemlos aufarbeiten lassen:

[Bild: B40_Bremssattel-hinten-Fuehrungshuelsen.jpg]

Falls nicht, wirds teuer: Zwei Satz Führungsbolzen ATE 11.8171-0008.1 à 13,70 € plus ein Satz Führungshülsen (die Kunststoffteile) ATE 11.0101-5402.2 für ca. 11,60 €.

Hier nochmal alle Kleinteile für Bremssattel hinten friedlich vereint (auf die Teile, die ich noch nicht angesprochen habe, komme ich später):

[Bild: B46_Anbauteile-Bremssattel-hinten.jpg]

Die Bremskolben hinten ließen sich bei mir wieder verwenden. Sollten neue gebraucht werden: BUDWEG 233304 für ca. 15,30 Euro.
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#6
Schritt 5: Bremsschläuche

Bei einer solchen Aktion sollten die Bremsschläuche unbedingt mit erneuert werden. Ersatz gibt es von ATE:
83.6124-0303.3 für die Vorderachse (ca. 21,50 € pro Stück)
83.6204-0200.3 für die Hinterachse an der Achse (ca. 19,80 € pro Stück)
83.7704-0200.3 für die Hinterachse am Bremssattel (ca. 15,70 € pro Stück)

Oder man entscheidet sich für etwas ganz anderes: Ich entschied mich für einen Satz Stahlflexbremsschläuche von Goodridge, TBW0012-6P für die Ausführung mit ABS, kostet ca. 160,- Euro. Selbstverständlich mit ABE.

[Bild: B36_Stahlflexbremsschlaeuche.jpg]

Bei diesen Bremsschläuchen ist die Seele aus Teflon, umhüllt mit Edelstahl-Coating. Vorteil: keine Reaktion auf erhöhten Bremsdruck durch Aufweiten der Schläuche, somit ein klar definierter und fester Druckpunkt. Wesentlich resistenter gegen Alterungserscheinungen. Ich kann sie nur empfehlen ...

Und damit bei der Montage der Bremsschläuche auch was fürs Auge geboten ist, verwendet man natürlich neue Federspangen. O.K., verchromen wie hier muss nicht sein, macht aber Spaß! Zwinker

[Bild: B37_Haltefedern-Bremsschlaeuche_verchromt.jpg]

Federspangen beim Freundlichen pro Stück ca. 60 ct, das Verchromen ca. das Fünffache.
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#7
Schritt 6: Bremsscheiben

Auf der Suche nach den optimalen Bremsscheiben fiel meine Wahl auf Sportbremsscheiben von Zimmermann. Sie sind aus gutem Material und zusätzlich gelocht, was erstens zu einem beschleinigten Runterbremsen des Wasserfilms bei Schlechtwetter führt und in diesem Falle die Ansprechzeit verkürzt und zweitens, ist die Belüftung besser, was zu höheren Reserven bei hoher Beanspruchung (Passfahrten) führt.
Selbstverständlich verfügen die Zimmermann-Bremsscheiben über eine ABE.

Hier die vordere Scheibe, Zimmermann 150 1258 50 (ca. 100,- € pro Satz):

[Bild: B34_Zimmermann-Bremsscheibe-vorne.jpg]

Die "nicht-aktiven" Flächen habe ich aus Korrosionsschutzgründen mit Bremssattellack lackiert, ebenso wie bei den hinteren Scheiben (Zimmermann 150 1129 50, ca. 70,- € pro Satz):

[Bild: B47_Zimmermann-Bremsscheibe-hinten.jpg]

Und wie immer die Kleinigkeiten beachten: Der Schrauber-Profi legt sich natürlich neue Befestigungsschrauben bei (beim Freundlichen, ca. 1,- € pro Stück)

[Bild: B35_Bremsscheiben-Fixierungsschrauben.jpg]

Wem handelsübliche Bremsscheiben genügen, dem empfehle ich die "TEXTAR PRO", ebenfalls aus besonders hochwertigem Material und mit einer speziellen Korrosionsschutz-Lackierung.
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#8
Schritt 7: Bremsbeläge

Wer in den verschiedenen Foren unterwegs ist, liest immer wieder von einer Kombination der o.a. Zimmermann-Sportbremsscheiben mit Bremsbelägen von EBC. Es gibt sie in verschiedenen Härtegraden und Temperatur-Arbeitsbereichen von "black" (entspricht der Serie) über "green" (etwas weicher, aber noch voll alltagstauglich) und "yellow" (jetzt wird's schon grenzwertig) bis hin zu "red" (nur für die Rennstrecke). Ich machte daher die Probe aufs Exempel, bestellte einen Satz EBC green und war positiv überrascht: Ein tolles Ansprechen der Bremse, wobei sie sich bei Vollbremsungen regelrecht mit der Scheibe "verbeissen". Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber wer's ausprobiert wird merken, was ich meine. Die Beläge bestehen aus einer Kevlar-Aramid-Mischung unter Verzicht auf die sonst üblichen Stahlpartikel. Somit können sich auch keine glühenden Stahlpartikel mehr in die Lackierung der geliebten Aluräder einbrennen. Es genügt, an der SB-Wasche mit der Lanze einfach drüber zu fahren - sauber! In "hartnäckigen Fällen" einfach mit einem Lappen drüberwischen und gut iss'!
Der Verschleiss hält sich im Rahmen: Nach 15.000 km habe ich vorne noch 10 und hinten noch 9 mm Belagstärke. Nebenbei schonen die weicheren Beläge auch die teuren Scheiben: Selbst nach dieser Laufleistung und zwei Jahren inkl. Winterbetrieb sind auf den Scheiben keine Riefen auszumachen.

Bremsbeläge vorne, EBC DP2779 (ca. 85,- € pro Satz):

[Bild: B31_EBC-Bremsbelaege-vorne.jpg]

Bremsbeläge hinten, EBC DP2447 (ca. 80,- € pro Satz):

[Bild: B42_EBC-Bremsbelaege-hinten.jpg]

Neue Bremsbeläge erfordern auch neue Bremsbelagfühler:

Beim Freundlichen, für vorne ca. 6,90 €:

[Bild: B32_Verschleissanzeige-vorne.jpg]

und hinten, für ca. 7,25 €:

[Bild: B45_Verschleissanzeige-hinten.jpg]
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#9
Schritt 8: Handbremse

Wer die hinteren Bremsscheiben runternimmt, dem kommt gewöhnlich ein Grauen aus Dreck und Korrosion entgegen. Bei der Gelegenheit rupfen wir natürlich alle Teile runter und bauen neue Trommelbremsbeläge ein (ATE 03.0137-0149.2 für ca. 27,20 €)

[Bild: B52_Trommelbremsbelaege-hinten.jpg]

Hierzu verwenden wir natürlich einen neuen Befestigungssatz (ATE 03.0137-9058.2 für ca. 23,30 €):

[Bild: B50_Handbremse-Federnsatz.jpg]

Wer es, so wie ich, gerne übertreibt, ersetzt auch die anderen Kleinteile wie Einstellschraube oder Spreizschloss durch Neuteile. Schade, dass man in diesem Fall das Chrom nach Aufsetzen der Scheibe nicht mehr sieht ... Zwinker

[Bild: B51_Anbauteile-Trommelbremse-hinten.jpg]
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#10
Schritt 9: Montage
Wer jetzt erwartet, hier eine Do-it-yourself-Anleitung in Comic-Form zu finden, den muss ich enttäuschen. Zwar sind Bremsanlagen mit Absicht so primitiv wie möglich konstruiert, damit auch wirklich kein Mechaniker etwas falsch machen kann, aber immerhin handelt es sich um sicherheitsrelevante Bauteile. Ich lass es daher bleiben, weil ich nicht der Dumme sein möchte, der vor dem Kadi steht, weil irgendein Grenzdebiler sich mit seinem Auto zerlegt hat und mich anschließend auf Schadenersatz verklagt, weil er habe ja wirklich alles genau nach meiner Anleitung gemacht.
Wer schon einige Erfahrung hat, der weiss sowieso wie man die Einzelteile runterbekommt und anschließend wieder korrekt montiert. Die meisten von uns dürften sowieso auf professionelle Hilfe angewiesen sein, da die Bremsanlage nach Montage komplett entlüftet und neu befüllt werden muss!
Ich kann mir vorstellen, dass noch das ein oder andere Fragezeichen bezüglich der Montage der Dichtungssätze für die Bremssättel existiert. Keine Sorge, ist wirklich nicht schwer und den Reparatursätzen liegt eine bebilderte Anleitung dabei Zwinker

Somit liefere ich hier noch ein paar Fotos von der Montage und fertigen Bremsanlage.
Bremsscheibe vorne und Bremssattelträger montiert:

[Bild: B55_Bremsscheibe-vorne_montiert.jpg]

Bremsschlauch vorne:

[Bild: B56_Stahlflex-Schlauch-vorne.jpg]

Bremse vorne komplett:

[Bild: B57_Bremse-vorne_montiert.jpg]

Bremskolben in Bremssattel hinten eingesetzt:

[Bild: B60_Bremskolben_eingesetzt.jpg]

Bremssattel hinten montiert:

[Bild: B61_Bremse-hinten-links_1.jpg]

Bremssattel hinten mit verchromter Haltefeder:

[Bild: B63_Bremse-hinten-rechts.jpg]

Neue Haltefedern beim Freundlichen für ca. 4,80 € pro Stück. Polieren und Verchromen: ca. 8,- € pro Stück.

Ich hoffe, meine kleinen Ausführungen haben Euch Spaß gemacht. Mir ging es in erster Linie darum, an was man bei der Erneuerung der Bremsanlage alles denken muss und welche Verbesserungen in Bezug auf die serienmäßige Bremsanlage möglich sind. Wie gesagt, ich bin sehr zufrieden.

Und wer beim Lesen den Taschenrechner in der Hand hatte, kann jetzt bestimmt sagen, wie viel der Spaß so kostet. Ich bin jetzt müde und zu faul zum Rechnen ... Zwinker

Ende
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#11
Ach ja:
Und Eure alten Bremssättel, die Ihr vom Auto runternehmt, die überholt Ihr einfach genau so und lagert sie ein.

Ich habe ATE angeschrieben, ob die Bremssättel zur Langzeiteinlagerung besser komplett montiert sein sollen oder besser in Einzelteilen (also ohne eingesetzte Kolben mit Dichtungssätzen) aufgehoben werden. Bislang noch ohne Antwort ...
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#12
Komplett reinigen, Dichtringe mit ATE-Montagepaste versehen, zusammenbauen, fertig.
In Ölpapier bzw. anderes geeignetes Material einwickeln, Karton und fertig.
Trocken lagern !
Anders passiert es mit Neuware auch nicht. So manche Sätze wurden von Teilehändlern auch erst
nach Jahren verkauft.
Sollte mich wundern wenn andere Anweisungen von ATE kommen.

Lasse mich da gern belehren Smile

Gruss
Buddy
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#13
Ich habe hier irgendwo gelesen, dass genau diese ATE Montagepaste ebenfalls hygroskopisch sein soll, was einer Langzeiteinlagerung vielleicht doch nicht so zuträglich sein soll. Deswegen habe ich ATE ja angeschrieben.
Schau'n mer mal. Früher gab's ja auch so tolle Korrosionsschutzpapiere, um Metallteile entsprechend einzuwickeln. Bis jemand herausgefunden hat, dass sie Krebserregend sind. Dabei will ich die doch gar nicht essen ...
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#14
(13.05.2010, 22:38)Anderl schrieb: Ach ja:
Und Eure alten Bremssättel, die Ihr vom Auto runternehmt, die überholt Ihr einfach genau so und lagert sie ein.

Ich habe ATE angeschrieben, ob die Bremssättel zur Langzeiteinlagerung besser komplett montiert sein sollen oder besser in Einzelteilen (also ohne eingesetzte Kolben mit Dichtungssätzen) aufgehoben werden. Bislang noch ohne Antwort ...

BMW führt die kompletten Bremssättel als Teile mit begrenzter Lagerzeit. Die allermeisten Einzelteile (auch z.B. Gummiteile wie Staubkappen) sind nicht ale Teile mit begrenzter Lagerzeit markiert, bis auf den Dichtsatz ...
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#15
Kurz mal eine Einkaufsliste getippt, ohne Gewähr, dass es bei eurem Modell passt oder nen Tippfehler drin ist.


Angehängte Dateien
.pdf   Bremsanlage E30 überholen.pdf (Größe: 171,11 KB / Downloads: 124)
X3 2.5iA LPG + 730iA E32 M30
Bisher:
BMW E30 Baur TC2 325i Hartge H26s, 316i, 325eA
BMW E28 525eA, 528e, 528i
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#16
(15.05.2010, 00:49)Torsten schrieb: Kurz mal eine Einkaufsliste getippt, ohne Gewähr, dass es bei eurem Modell passt oder nen Tippfehler drin ist.

Ui, da hast Du Dir aber eine Arbeit gemacht. Noch zur Info, um die letzten Lücken zu füllen:

2x 34 41 1 158 421 Bowdenzug Handbremse, je ca. 24,20 beim Freundlichen (gibt's im freien Zubehör günstiger)
2x 34 41 1 163 709 Spreizschloss, je ca. 15,95 beim Freundlichen plus
2x 34 41 1 100 640 Bolzen,je ca. 1,-
2x 34 11 1 100 550 Einstellschraube, je ca. 15,80

Wobei Spreizschlösser und Einstellschrauben eigentlich gut aufzuarbeiten sind (siehe Foto oben). Würde ich daher nicht blind neu kaufen, sondern einem Schlachter entnehmen ...

Hier seht Ihr eine Einstellschraube, die ich nach dem Reinigen neu gelbchromatieren ließ (bis auf die Drehschraube, die ist aus Messing!).

[Bild: 34_Einstellschraube-Handbremse.jpg]

Wie Ihr seht, funktioniert das wunderbar und sieht aus wie neu. Lasst Euch jetzt nicht vom Blechhalter da dran verwirren - der ist aus dem E21.
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#17
(14.05.2010, 22:52)Ralf schrieb:
(13.05.2010, 22:38)Anderl schrieb: Ach ja:
Und Eure alten Bremssättel, die Ihr vom Auto runternehmt, die überholt Ihr einfach genau so und lagert sie ein.

Ich habe ATE angeschrieben, ob die Bremssättel zur Langzeiteinlagerung besser komplett montiert sein sollen oder besser in Einzelteilen (also ohne eingesetzte Kolben mit Dichtungssätzen) aufgehoben werden. Bislang noch ohne Antwort ...

BMW führt die kompletten Bremssättel als Teile mit begrenzter Lagerzeit. Die allermeisten Einzelteile (auch z.B. Gummiteile wie Staubkappen) sind nicht ale Teile mit begrenzter Lagerzeit markiert, bis auf den Dichtsatz ...

Hm. Der Dichtsatz also. Und kannst Du auch sagen, wie lange er haltbar sein soll? (Ich habe hier nämlich Dichtsätze für all unsere drei Autos parat liegen Zwinker )
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#18
Bitte selbst prüfen ob für euer Modell die Teilenummern übereinstimmen, danke.
Übernehme keine Gewähr für Preise und Teilenummern.
Sollte aber jedem Helfen, alles zusammen zu bekommen.
Danke an Anderl.

Grüße

Torsten
.pdf   Bremsanlage E30 überholen Einkaufsliste.pdf (Größe: 102,94 KB / Downloads: 45)
X3 2.5iA LPG + 730iA E32 M30
Bisher:
BMW E30 Baur TC2 325i Hartge H26s, 316i, 325eA
BMW E28 525eA, 528e, 528i
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#19
(15.05.2010, 19:06)Anderl schrieb:
(14.05.2010, 22:52)Ralf schrieb:
(13.05.2010, 22:38)Anderl schrieb: Ach ja:
Und Eure alten Bremssättel, die Ihr vom Auto runternehmt, die überholt Ihr einfach genau so und lagert sie ein.

Ich habe ATE angeschrieben, ob die Bremssättel zur Langzeiteinlagerung besser komplett montiert sein sollen oder besser in Einzelteilen (also ohne eingesetzte Kolben mit Dichtungssätzen) aufgehoben werden. Bislang noch ohne Antwort ...

BMW führt die kompletten Bremssättel als Teile mit begrenzter Lagerzeit. Die allermeisten Einzelteile (auch z.B. Gummiteile wie Staubkappen) sind nicht ale Teile mit begrenzter Lagerzeit markiert, bis auf den Dichtsatz ...

Hm. Der Dichtsatz also. Und kannst Du auch sagen, wie lange er haltbar sein soll? (Ich habe hier nämlich Dichtsätze für all unsere drei Autos parat liegen Zwinker )

Leider nein ... die BMW-Originalteile tragen anscheinend ein Haltbarkeitsdatum, das vor Auslieferung an den Kunden entfernt wird.
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#20
Man glaubt es kaum, ich habe heute sogar eine Antwort von ATE bekommen. Diese gingen zwar nicht auf die Frage ein, ob es sinnvoller ist, die Bremssättel in zerlegtem oder im zusammengabauten Zustang aufzubewahren, aber sie gaben generell als Lagerzeit 5 Jahre an ...
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