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WAS für ein Unterschied : VW/Audi vs. BMW
#1
Halle Leute,

normalerweise bin ich ja nicht so schnell zu beindrucken oder sonstwas, aber der Unterschied zwischen VW/Audi und BMW in Sachen Ersatzteilen und auch Kundendienst hat mich total umgehauen heute.

Als Erklärung : ich komme ja eigentlich aus dem VW/Audi Lager, habe vor dem E21 vor allem mit Audi 200-Modellen rumgespielt - darüber hinaus arbeite ich bei VW und fahre als Alltagsauto einen Golf.
Normalerweise bin ich eher gewohnt vom Teilefuzzi zu hören :"Entfallen ohne Ersatz, mußte dir was schnitzen" gaga , wenn Teile bestellbar sind kommen sie erst nach unendlicher Zeit - und manchmal auch noch falsch *kopf-vor-die-Wand-hau*
Wenn man ein Auto zu einem VW Händler in die Werkstatt gibt bekommt man es meistens mit mürrischen Kundendienstberatern zu tun die wenig Interesse am Kunden und dessen Anliegen zeigen, schon gar nicht wenn's
a) ein älteres Fahrzeugmodell ist und
b) man irgendwelche Dinge außer der Reihe gemacht haben oder wissen will.

Nun bin ich ja oldiemäßig auf BMW umgestiegen weil ich gerne auch mal was anderes wollte, ich gehört hatte das die Teileversorgung bei BMW deutlich besser ist und meine Frau die Audis irgendwie nie mochte von der Form her.
Gestern also erster Test, ich zum BMW Händler und Teile bestellen für einen 1976er BMW (das innerliche Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen beim Gedanken an die Audi-Erfahrungen), und der Teilemensch guckt wie selbstverständlich in den Katalog, sucht die Sache raus und bestellt !!! Herrje!
Wahnsinn schonma. Dann der Anruf heute : die Teile sind da ! Nach nur 24 Stunden !!
Ich fahre hin, hole die Sachen ab - alles richtig sogar. Es wird sich vernünftig um mich gekümmert, der ein oder andere Mitarbeiter plaudert aus den vergangenen Zeiten und über den E21. Zusätzlich wird mal eben zwischen Tür und Angel ein Kostenvoranschlag für eine Arbeit am Motor ausgearbeitet OHNE zu pfuschen, und so ganz nebenbei erinnert der Teilemensch sich an mich als damals zuletzt 13jährigen wie ich meinen Vater immer begleitet habe wenn er mit seinem BMW in die Werkstatt mußte.

Kurzum : ich war total begeistert darüber wie man sich da um mich bemüht hat, egal ob mein Auto schon 34 Jahre alt ist oder nicht. Das hab ich so lange nicht erlebt, und schon gar nicht bei Audi, der angeblichen Premiummarke.
Gut......vielleicht isses noch was anderes weil ich bei unserem örtlichen Groß-VW/Audi-Händler - bzw. bei dessen Vorgängerbetrieb - meinen Beruf gelernt habe und viele mich noch als Azubi in Erinnerung haben. Trotzdem, richtig ist das nicht wie ich meine.

Ja....das wollte ich einfach mal gesagt haben. Bereuen tue ich es auf keinen Fall das ich mir einen BMW ins Haus geholt habe, und ich freue mich schon auf die Restaurationsarbeiten und das Ergebnis.

Gruß Jo
"BMW AUTOMOBILE : Überlegene Automobiltechnik für Fahrer, die die Vernunft der Konstrukteure durch die eigene optimieren"
- BMW Betriebsanleitung 1976 -
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#2
Ich habe in einem VAG Betrieb und einem BMW Betrieb im Teiledienst gearbeitet - der Unterschied war enorm - vor allem was das Ganze Versorgungssystem betrifft.
BMW E30 325iA Cabrio ´89 Brillantrot Uni
BMW E21 323i ´80 Polaris met. 
BMW E21 316 ´76 Golfgelb Uni
Tesla Model Y LR ´23
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#3
Ganz zu schweigen von den Preisen für etwas ausgefallenere Ersatzteile älterer Modellreihen.
Für den e36 gibts wirklich noch fast alles. Und auch halbwegs bezahlbar.!

Versucht mal, ne standartmäßige Hutablage in schwarz für einen Golf II zu bestellen...

Die kostet im Teilekatalog nur schlappe 181.20 €.........
Wenn sie denn auch noch zu haben wäre. Ist sie aber nicht. Schon 2005 war sie das nicht mehr.
Die Hutablage eines e36 Compacts kostete derzeit übrigens 112.50 €. Eine solche für den Golf III muss einem (so als preisbewusster Volkswagenfahrer) schon 224.30 € wert sein.

Ich wollte mal ne neue Hutablage für nen Golf I bestellen. Dafür wollte man bei VW auch nur schlappe 300 D-Mark haben. Das war 1993. Im Jahre 1998 war sie bereits nicht mehr lieferbar.

Bei Audi muss ein Auto übrigens keine zehn Jahre alt sein, um als Kunde bitterlich festzustellen, das es gewisse Dinge nicht mehr (Schlitten des Schiebedachs bei einem damals sieben Jahre alten Audi A4) gibt.
Grund: Änderung der Serie wegen..... nun ja.... zu hoher Ausfallquote des Bauteils.
Dafür gibts dann ja ein neues Teil, welches als neue Konstruktion die alte ersetzen soll. So weit, so gut.
Nach der "Überarbeitung" passt das Ganze (Schiebedachkonstruktiuon samt Rahmen und Schlitten) dann allerdings nicht mehr mit dem Rest "außenrum" zusammen. Man darf jetzt auch noch den elektrischen Motor des Antriebes zusammen mit der Innenleuchte dazu kaufen. Kosten des Vergnügens: 1.200 €. (Ohne Einbau, versteht sich!) Kaputt war ursprünglich nur der "Plastikaufsteller" der Kippfunktion des Schiebedachs. Ein Bauteil, welches in der Herstellung ganz sicher keine 5 € kosten dürfte.

Ich hatte Halsschlagadern wie ein Abflußrohr!!!

Überhaupt ist das "ändern" von Ersatzteilen bei Audi und VW innerhalb eines Modelljahres offensichtlich der ganz normale Wahnsinn.
Oder warum verbaute Audi schon in den 90er für Mutterns Audi 80 B4 2.3E in drei Jahren satte acht verschiedene Automatikgetriebe, (von welchen übrigens keines untereinander austauschbar war. ) Bei grade mal 80.000km war der Automat bereits platt. Die Schaltgetriebe der B4 Baureihe litten nicht selten auch schon vor dem Erreichen einer sechsstelligen Laufleistung hörbar an Altersschwäche....

All das verdanken wir übrigens einem Herrn Namens Ignacio Lopez, welcher bekanntermaßen 1993 von Opel zu VW "übergelaufen" ist und mit seinem Einzug sämtliche Qualitätsprobleme von Opel mit in die Beziehung brachte. Oder warum rosten plötzlich vollverzinkte Audi A6 an den Kotflügeln und Heckklappen, wie einst ein Omega A..?
"Man muss die Tatsache kennen, bevor man sie verdrehen kann" (Mark Twain)
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#4
Das erinnert mich an meine Audi-Zeit ... bei einem 5-jährigen Auto war der Fahrersitz bereits durchgescheuert und es gab natürlich keinen Fitzel Stoff mehr, bei einem 6-jährigen Auto musste die Inspektion bereits in zwei Durchläufen erledigt werden, weil Brot-und-Butter-Teile (hier: Ölsieb des Automatikgetriebes) wochenlang nicht lieferbar waren ... das treibt einen dann in Rekordgeschwindigkeit in dien Arme der Münchner Konkurrenz. Teileversorgung fand bei einem 5-6 Jahre alten Audi dereinst (Mitte der 90er) überwiegend beim Schrottplatz statt, weil der Vertragshändler außer einem müden Lächeln nichts zu bieten hatte...
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#5
Was lehrt uns das?

Es reicht nicht nur ein schickes Produkt, um wirklich "Premium" zu sein.
Schau sich mal einer an, wie häufig Audi "faceliftet" und bei jeder Baureihe fast jedes Jahr irgendein Gebimmel und Zirkusleuchten verändert - wie soll denn da eine langfristige Ersatzteilversorgung laufen?
Den Trend sehe ich übrigens beim Hersteller unserer Wahl auch - insofern an alle Klassiker-Fahrer von morgen. Prost!
Christian
Wer später bremst, ist länger schnell. Wer schneller bremst, ist länger spät.
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#6
Hallo Jo,

ich kann Deine Erfahrungen zu 100% bestätigen.
BMW bemüht sich um seine Historie mit einem guten Service und Nachfertigungen von entfallenen Teilen. Ich habe bis dato fast alles beim "Freundlichen" bekommen.
Bei VW wird vieles den "freien Teilehändlern" überlassen, wobei sie mittlerweile über Classic Parts auch einiges wieder nachfertigen lassen. VW scheint auf einem guten Weg zu sein.
Ersatzteile für einen alten Audi zu bekommen ist ne Katastrophe.
Bei Audi scheint man unter Historie nur die Quattro-Reihe zu verstehen; und selbst für diese Autos muss man auf Gebrauchtteile ausweichen.

Die besten Erfahrungen habe ich bei Mercedes gemacht. Es ist unglaublich, was der Vertragshändler innerhalb 48 Stunden besorgen kann.

Gruss

Rainer
89er 320i Cabriolet

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#7
Hallo Rainer,

nachdem unser ehemaliger Entwicklungsvorstand Professor Dr. Bockelmann aus Altersgründen seinen Vorstandsposten geräumt hat hat er sich als "Rentnerbeschäftigung" dei Volkswagen Classic-Sparte ausgesucht.
Der Mann war in der aktiven Zeit schon immer zwar ein Rauhbautz, aber einer der Dinge anpackte und in Gang brachte. Damit würde ich sagen hat VW Classic schon sehr viel zugewonnen.

Trotzdem ist da noch sehr viel zu tun bis man überhaupt mal an BMW oder Benz ranreichen kann. Aber der Anfang ist gemacht.

Ich erinnere mich lebhaft daran wie Anhänger der Audi Typ 44-Baureihe (also der Audi 100/200 82-90) - zu denen ich ja auch zeitweise gehörte - ganze Autos schlachteten nur um einen Satz gute Türgriffe oder Fensterschachtleisten zu ergattern !!
Bremsbeläge für den Audi 200 turbo wurden vom Schrott ausgebaut weil zeitweilig nicht mal mehr beim freien Handel mehr lieferbar.
Mittlerweile sind fast alle noch guten Typ 44 in Sammlerhand (viele haben bis zu 10 Stück davon und mehr) oder immer noch in Erstbesitzer-Rentnerhand, Schlachtfahrzeuge gibt es nicht mehr.......Teile aber auch immer noch nicht in ausreichender Menge.

Echt pervers das Ganze.
"BMW AUTOMOBILE : Überlegene Automobiltechnik für Fahrer, die die Vernunft der Konstrukteure durch die eigene optimieren"
- BMW Betriebsanleitung 1976 -
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#8
Naja BMW ist auch nicht gerade das gelbe vom Ei, nach der Übernahme der Fa. Glas gab es schon nach 5 Jahren der Produktionsende so gut wie kein Glas Ersatzteil mehr, und dazu wurdean alle Werkzeuge die es gab verschrottet, dies findet man nun unter den heiligen Hallen von Dingolfing. Aufgepasst wenn euer BMW mal 40 Jahre alt ist und es kaum noch Einheiten gibt, dann werden Kotflügel und andere Teile zwar noch Lieferbar sein aber nicht mehr anständig passen, ich habe 1992 bei BMW einen "Neue Klasse" Kotflügel gekauft, das Teil kostete knapp 800 DM und war 2-teilig also absoluter Schrott, zum Glück gab es noch einige NOS Kotflügel auf dem Markt.

Allgemein ist die Situation bei BMW allerdings besser als bei VAG, aber man soll BMW nicht zu arg loben über nicht passende Blechteile und Zierleisten.
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#9
(04.08.2011, 18:39)2002 ALPINA schrieb: Naja BMW ist auch nicht gerade das gelbe vom Ei, nach der Übernahme der Fa. Glas gab es schon nach 5 Jahren der Produktionsende so gut wie kein Glas Ersatzteil mehr, und dazu wurdean alle Werkzeuge die es gab verschrottet,
Naja, Glas ist 1966 von BMW geschluckt worden. Vor 45 Jahren war noch nicht einmal die Idee einer klassischen Teileversorgung geboren. Abgesehen davon: Wieso sollte man mit großem Aufwand eine Teileversorgung für eine "tote" Marke aufrecht erhalten? Das verursacht ausser Kosten doch überhaupt keinen Effekt ...


(04.08.2011, 18:39)2002 ALPINA schrieb: Aufgepasst wenn euer BMW mal 40 Jahre alt ist und es kaum noch Einheiten gibt, dann werden Kotflügel und andere Teile zwar noch Lieferbar sein aber nicht mehr anständig passen, ich habe 1992 bei BMW einen "Neue Klasse" Kotflügel gekauft, das Teil kostete knapp 800 DM und war 2-teilig also absoluter Schrott, zum Glück gab es noch einige NOS Kotflügel auf dem Markt.
Aber was hat ein vor fast 20 Jahren gekaufter Kotflügel mit der heutigen Produktion zu tun? Zumal damals die NK gerade mal 20 Jahre aus der Produktion war, noch in relativ großen Stückzahlen auf der Strasse war und es bei BMW noch gar keine klassische Teileversorgung gab ...
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#10
Das ist ja egal, die Kotflügel haben auch bei der Mobilen Tradition nicht gepasst und waren Schrott, also von dem her.....
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#11
(04.08.2011, 18:39)2002 ALPINA schrieb: Naja BMW ist auch nicht gerade das gelbe vom Ei, nach der Übernahme der Fa. Glas gab es schon nach 5 Jahren der Produktionsende so gut wie kein Glas Ersatzteil mehr, und dazu wurdean alle Werkzeuge die es gab verschrottet, dies findet man nun unter den heiligen Hallen von Dingolfing. Aufgepasst wenn euer BMW mal 40 Jahre alt ist und es kaum noch Einheiten gibt, dann werden Kotflügel und andere Teile zwar noch Lieferbar sein aber nicht mehr anständig passen, ich habe 1992 bei BMW einen "Neue Klasse" Kotflügel gekauft, das Teil kostete knapp 800 DM und war 2-teilig also absoluter Schrott, zum Glück gab es noch einige NOS Kotflügel auf dem Markt.

Allgemein ist die Situation bei BMW allerdings besser als bei VAG, aber man soll BMW nicht zu arg loben über nicht passende Blechteile und Zierleisten.



...Und wenn es heute noch Glas-Teile aller Art geben würde und der NK-Kotflügel vor 19 Jahren besser gepasst hätte,
dann würdest du etwas anderes zum rumnölen finden. Zwinker

Übrigens, spätestens übermorgen geht die Welt unter. Achtung, Ironie

Gruß, Pit Sonne
der sich über die VAG-Teilepolitik schon in den ´90er aufgeregt hat + sich Teilemäßig bei BMW wunderbar verstanden fühlt...


Gruß, Pit :happy:

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#12
Fettes Grinsen Smile Fettes Grinsen Sonne
BMW aus Freude am Fahren, denn Freude hört nie auf!
[Bild: c6vv.png]
Officially Certified DoT Winner 2013, 2014 und 2016
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#13
Ich meine, das das große Sterben der "neuen Klasse" Modelle schon in den frühen 80ern weitgehend "erledigt" war. Bis in die frühen 90er hinein war alles, was noch keine "8" im Baujahr hatte, einfach nur alter Dreck, den keine Sau mehr haben wollte.
Als dann Mitte der 90er bei den meisten Gebrauchtwagen der Euro 1 G-KAT flächendeckend vorhanden war, wurden katlose Autos (bis auf eine handvoll wenige, hochwertigere Modelle, wie z.b. ein SL der Baureihe 107 oder ein 6er Coupe) im Inland faktisch unverkäuflich. Falls es sich dann eben um ein Modell, wie Kadett B/C/D, Ascona B oder Ford Taunus/Granada handelte, welches auch bei den Käufern für die Exportmärkte seine Zeit hinter sich hatte, dann war dessen Weg mit Ablauf der HU-Plakette vorgezeichnet. (Oft genug landeten auch Fahrzeuge mit reichlich TÜV "einfach SO" beim Verwerter, weil der letzte Eigentümer das langatmige und kostenintesive Inserieren in den Lokalzeitungen und/oder das sinnlose herumstehen auf den samstäglichen Automärkten satt hatte)
Selbst Ende der 90er sind noch viele Käfer und B-Kadetten "ganz normal" beim Verwerter gelandet. Das, was wir heute als Prototyp eines "Youngtimers" kennen, wurde noch vor knapp 15 Jahren von der "Elite" der Oldtimerszene als "rollender Schrott, welcher dem Ruf der Szene schadet" bezeichnet und deren Verschwinden aus dem Straßenbild ausdrücklich begrüßt.

In meiner näheren Nachbarschaft ist der letzte, im Alltag benutzte, aber eben doch "rentnergepflegte" "2000er" (welcher Baujahr 1971 war) Anfang der 90er den Weg alles irdischen gegangen. Der Wagen hatte dermaßen viel Rost, das er wirklich nahezu unrettbar war. Danach hab ich mind. fünf Jahre lang keinen einzigen mehr in "freier Wildbahn" gesehen. Entsprechend gering war eben die Nachfrage bezüglich der Nachfertigungen von Teilen....

Bei Audi war das ganze nochmal um einiges schlimmer. In den Jahren 2000 bis 2007 hab ich regelmäßig (rein aus Mitleid) allerlei Arten der Baureihe Typ 81 und 43/44 von den Höfen der Verwerter runtergezerrt. Teilweise wirklich sogar vom "Stapel obenrunter". Da waren Autos dabei, für welche man heute locker 5.000 € erzielen würde. (Ein 81er Typ 43. Als Avant 2.3 E CS aus erster Hand mit knapp 60.000km. Preis der Rettung im Jahre 2000: 500 D-Mark)

Der letzte Todeskandidat, dessen Schicksal ich im Jahre 2007 noch mal (kurzzeitig) gewendet habe, war ein Typ 81. Nix besonderes. Eine relativ gewöhnliche, viertürige Limousine in heliosblaumetallic und CL Ausstattung. Bis auf das Automatikgetriebe auch ohne irgendwelche besondere Ausstattung. Ein typischer Audi 80 wie es einst so viele gab. Einziger Halter war eine Dame Jahrgang 1921. Laufleistung: 056.000km. Rostfrei. Keine Nachlackierungen. Originales Monoradio an dem Platz, wo es immer war. Bordmappe vollständig. Kein Eselsohr nirgendwo. Ebenso der Schlüsselsatz und alles Bordwerkzeug. Seit 1995 wurde das Auto nur noch sporadisch für ca. 1.000km/Jahr bewegt. (Manchmal auch weniger) Einmal jährlich brav beim ausliefernden Händler den Stempel abgeholt, einmal bitte zur Kasse und danach wieder brav nach Hause in die heimische Garage.
Irgendwann wollte nach dem Tode der einzigen Halterin keiner mehr den treuen Typ 81 haben und so landete der technisch taufrische 80er (mit antiseptischem Motorraum und frisch abgemeldet) beim örtlichen Verwerterbetrieb. Ach ja! Der letzte Service und die letzte HU (natürlich bei Audi) lag gerade mal ein Jahr und satte 10km (ZEHN!!!) zurück. (Was genau der Entfernung vom Halter bis zum Verwerter endsprach.) Preis des Vergnügens: 300 Euro. Inkl. 1 Jahr TüV/AU. Hätte ich mich an diesem Tage in Lüdenscheid nicht zufällig verfahren, dann........ ihr könnts Euch denken...!! Also: 300 Euro bezahlt (für ein Auto, welches wohl ein paar Tage zuvor Minus 50 € wert war), rote Platten draufgeschraubt, bei nem Bekannten für eine Woche abgestellt und am nächsten Wochen nach Anreise mit dem Bummelzug ins badische überführt. Gut möglich, das der brave Typ 81 an diesem Tag zum ersten mal übrhaupt eine Autobahn, bzw. mehr als Tempo 90 erlebt hat.

Ihr seht: Was heute noch immer regelmäßig weggeschmissen wird, dafür muss man dann (der Denke des Herstellers nach) auch nie Teile nachfertigen.
"Man muss die Tatsache kennen, bevor man sie verdrehen kann" (Mark Twain)
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#14
Die Nachfrage regelt das Angebot, ganz genau so isses.

Komisch nur das alles irgendwie in Schüben passiert, mit der Nachfrage.....kann das jetzt allerduings nur von der VW-Seite her betrachten weil ich da besseren Einblick habe, bin aber sicher das es sowas bei BMW auch gibt : irgendwann was es mal "Mode" Käfer zu fahren, jeder hat sich einen Käfer gekauft und entsprechend gingen die Preise hoch. Dann nache iniger Zeit stagnierte das Ganze dann wieder.
Seit neuestem ist es jetzt wohl "Mode" einen Golf 1 zu fahren, wohl das angesagte Auto überhaupt.......die Priese sind in letzter Zeit hochgeschossen wie blöd, so ziemlich jeder Fetzen Golf 1 ist Gold wert. Der nahezu baugleiche Jetta 1 dagegen stirbt langsam und stetig aus oder dümpelt im Low-Price- Niveau dahin.....weil er eben nicht "in" ist.
Tja, und wenn der Hersteller jetzt denkt für den Jetta braucht man keine Teile vorraten und in ein paar Jahren schlägt der Geschmack wieder um....dann gucken aber einige ganz blöd aus der Wäsche.
Schon komisch wie's so läuft.
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#15
Der Trend geht eben zur Wegwerfgesellschaft.
Die Menge der gekauften Kleidung zum Beispiel hat sich in nur einem Jahrzehnt verdoppelt (!).

Wenn die Wirtschaft ihr Hauptziel darin sieht, ständig neue Bedürfnisse zu generieren, die sie dann mit mehr oder weniger nützlichen Produkten zu stillen gedenkt, warum sollte da parallel dazu irgendein Interesse an so altmodischen Werten wie "Haltbarkeit" bestehen?
Und deshalb gilt auch:
Warum sollte ausgerechnet die Autoindustrie da eine Ausnahme darstellen?

Insofern ist man als Konsument, der Bewährtes erhalten will, eben auf verlorenem Posten..

Das Credo unserer Gesellschaft lautet nun mal "beständiges, unaufhörliches Wachstum".
Nicht nur dem Mediziner drängt sich bei dieser Begrifflichkeit vor allem eins auf:

Krebs.

*Zivilisationskritik-Modus aus* Zwinker
"I don´t want to belong to any Club that will accept me as a member" - GROUCHO MARX
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#16
Es gibt (zumindest bei mir) auch Anzeichen für Gegentrends.

Beispiel:

Heute hat bei mir ein junger Mann seinen 2008er Mitsubishi Colt mit 42.000km gegen einen e36 Compact (zugegebenermaßen einen sehr schönen) eingetauscht.

Vor ein paar Wochen hab ich einen 2004er VW Passat 1.9 TDI (85kw PD-Motor) gegen einen E 220 T Modell (1992) Kopf an Kopf eingetauscht.

Im April: 98er BMW 323i Touring (e36) gegen einen 2006er Renault Modus 1.5 dcI. (Kunde hat noch 1.000 € draufgelegt)

Merecdes V 220 CDI (2002) gegen einen 523i Touring (1999)

Und diese "Art von Kunden" kommen mittlerweile immer öfter zu mir.

Auf die Frage, warum sie denn ein junges gegen ein altes Auto eintauschen, (und teilweise noch Geld hinzulegen) bekam ich uniso diese Antwort:

Scheiss Auto, keine Qualität, falsche Umweltplakette (der 2002er V 220 CDI) Reparaturen unbezahlbar, (Passat TDI, V 220 CDI) total langweilig, keinerlei Fahrspass (Mitsubishi Colt).....und das waren allesamt keine Vertreter der "tiefer-breiter-härter" Fraktion, sondern (mehr oder weniger) recht vernünftige Leute.

Erfahrungen dieser Art bewegen mich dazu, das Geschäft zukünftig vielleicht nur noch auf Youngtimer oder etwas ältere GW der Marken BMW und Mercedes zu verlagern. Ich hab einfach keine Lust auf diesen seelenlosen Plastik/Elektronikschrott auf Rädern, bei welchen nach drei Jahren und 55.000 km im Armaturenbrett der gesamte Christbaum leuchtet und welche ich jeden zweiten Tag zum Fehlerspeicher auslesen zum Vertragshändler schieben darf. Meiner Beobachtung nach zieht sich das mittlerweile durch alle Marken und Modelle. Und ich hab den Eindruck, das es immer mehr Leuten ähnlich dünkt.
Das Resümee lautet: "Ich rette mich, solange es noch geht, rüber zu den "alten" Autos, welche auch nach 20 Jahren noch tadellos funktionieren."

Edit: Will jemand einen (subjektiv) grottenhässlichen, eher ungepflegten 2008er Mitsubishi Colt 1.4i "Young Edition" mit 042.000km und guter Ausstattung (Klima, 17 Zoll LM-Räder, uvm...) zum Mitnahmepreis von 5.300 € haben...???
(NP: 14.000 €. DAT Listenwert: 8.165 €.)
Abgabe (zu diesem Preis nur an Gewerbe im "ist-Zustand")

Beim Anblick von solch seelenlosen Drxxxxkarren krieg ich Ausschlag.....

Nehme sehr gerne einen gepflegten e30 oder e34/e36/e39 in Zahlung.



"Man muss die Tatsache kennen, bevor man sie verdrehen kann" (Mark Twain)
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#17
Ich habe mir vor kurzem einen Golf 2 Syncro in rostfreiem Originalzustand (bis auf Felgen+Lenkrad) gekauft. Der Wagen ist so gut in Schuss, dass ich sagen kann, diesen noch mindestens 10 Jahre fahren zu können. (04-10)

Die Qualität der Karosse ist herausragend und übertrifft bei weitem den heutigen Standard der Automobilbauer.
Wohin das Auge blickt Hohlraumwachs, das auch noch nach 24 Jahren "zähflüssig" ist.

Ich sage jetzt mal einfach, das keines der heute angebotenen Fahrzeuge im Kleinwagen- Billigsegment länger als 20 Jahre fahren wird, und das ist die absolute Ausnahme !

Faktisch soll so ein Auto alle 6 Jahre verschrottet werden, wenn man nach Materialanmutung und Materialauswahl der technischen Elemente des Wagens geht.

Wiese ist ein Kunststoffflansch besser als ein Aluflansch ?

-billiger
-leichter

Das Ding hält mal 10 Jahre und zerbröselt dann.

Meiner Meinung nach sind die Autos aus den mittleren bis späten 80ern das absolute Nonplusultra was Qualität, Funktion und Langlebigkeit betrifft.
Dies ist übrigens mit vielen Wirtschaftsgütern so, vor allem Werkzeuge und Stereogeräte. (aus eigener Erfahrung)

Made in West-Germany bzw. Made in Germany war damals meist allgegenwärtig. Im Zuge des Globalisierung hat natürlich auch die Automobilindustrie einen immensen Wandel erfahren.

Aus meiner Zeit bei BMW weiß ich, wo z.B. die Elektrik gefertigt wird. Dies ist, was viele Steuergeräte betrifft, die CZ. Das muss nichts schlechtes heißen, aber ich kann man nicht erinnern, das in den letzten 6 Jahren irgend ein Steuergerät meiner gut 30 Autos, welche ich hatte, einen Defekt aufwies.

Bei aktuellen Modellen (z.B. A6 oder die neuen 7er) haben solche Bauteile oft defekt, was aber auch daran liegt, das nahezu jedes Bauteil und jedes Helferlein ein eigenes Steuergerät besitzt.

Manchmal wäre es eben sinnvoller, etwas wegzulassen, damit man ein perfektes Ergebnis erreicht. Spätestens mit Einführung eines flächendeckenden "Elektroauto-Netzes" haben freie Werkstätten ihre Daseinsberechtigung gänzlich verloren, oder glaubt wirklich jemand, Daimler, BMW und Co. geben ein Stück von dem Kuchen ab ?

Schon heute muss man zum Lenkgetriebe wechseln einen Rechner anstecken - das ist nur der Anfang. Das wird mit Elektro noch viel schlimmer.

Schlussendlich kann ich viele Kunden von Dino (Punkrentner) verstehen. Wir haben einen Peugeot 206CC , den ich auch loswerden möchte, doch leider will niemand gutes Geld für das "Plastikding" zahlen, trotz 48000 km in 8 Jahren.

Es gibt heute kaum noch Autos, die eine "Seele" haben, wie z.B. ein schöner E30 oder Golf 2 oder Alfa Romeo aus den 70ern oder 80ern.
Manta, Capri usw....leider sind diese Zeiten vorbei. Schade.




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#18
(06.08.2011, 22:15)Bavaria Carparts schrieb: Made in West-Germany bzw. Made in Germany war damals meist allgegenwärtig.

Stimmt - gerade für den Golf 2 wurde viel in der DDR hergestellt ...
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#19
Mein E46 hat auch eine Seele und mit 194.000km auch noch keinen größeren Defekt selbst Kupplung und Wasserpumpe sind noch die ersten, mein Dieselchen hat auch noch den 1. Turbolader, also von vielen Defekten kann ich bei dem schon 8 Jahre altem Auto nicht sprechen.
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#20
(06.08.2011, 22:23)Martin schrieb:
(06.08.2011, 22:15)Bavaria Carparts schrieb: Made in West-Germany bzw. Made in Germany war damals meist allgegenwärtig.

Stimmt - gerade für den Golf 2 wurde viel in der DDR hergestellt ...

Scheinwerfer z.B. , die in der DDR gefertigten Golf 2 kann man aber überschaubar nachzählen. Ist dann sowas wie ein "Re-Import" Fettes Grinsen aus Osnabrück.
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