Sporadische Zündaussetzer 325ix M20

[Bavaria Carparts]

Hallo,

hab vor allem bei Teillast Zündaussetzer. Nach längerer Standzeit tritt das Symptom auf und ist nach rund 15 km wieder weg. Heute war es wieder etwas leichter bemerkbar.

Wenn er so 2 Tage steht war die Aussetzer sehr stark bemerkbar. Bei Vollast ist nichts zu spüren, der Wagen läuft dann ohne Zündfehler.

Folgende Teile sind bereits Neu bzw. neuwertig:

-Zündkerzen orig. BMW
-Verteilerläufer BERU
-Zündkabelbaum komplett (Silikon) BOSCH

Die Verteilerkappe ist von 2000 und sieht ok aus.

Das Zündkerzenbild war für 388000 km ok, Verbrauch rund 10 Liter, also auch ok.

Was sollte ich als nächstes prüfen ? Tipps ?

DME-Relais kann ich austauschen, habe da 10 Stück rumliegen. Benzindruckregler ? Lambda ?

Gruß Roman

[327eta]

würde mal nach dem Luftmengenmesser und den Temperaturfühlern sehen, Lambda abhängen, dann nimmt er den Ersatzwert her...

[Bavaria Carparts]

Ok , Lambda stecke ich mal ab. LMM hätte ich sogar noch einen. Schaun mer mal. Danke.

[Bavaria Carparts]

So, die Lambda funktioniert einwandfrei. Ein Tausch des LMM brachte auch keine Verbesserung. Der blaue Temperaturfühler wurde von mir abgesteckt - es veränderte sich der Kaltlauf ---> auch in Ordnung.

Das LLR ist auch ok.

Ich baue mal schnell die Zündkerzen aus und schaue mir die Dinger mal an. Bis gleich.

[327eta]

kannst DU denn zuordnen, oder reproduzieren in welchen Betriebszuständen das genau auftritt?

[Bavaria Carparts]

So, hab nochmal eine Probefahrt gemacht:

Fahrt 1: (18 km Stadt+Landstraße)

Zündaussetzer über das gesamte Drehzahlband. Kaum zu fahren.
Im warmen Zustand kaum besser.

----> Zündkerzen haben hier und da leichte Verschmelzungen, obwohl erst 1500 km drinnen. Zünden tun sie aber.

----> Leistungsverlust enorm, kaum schneller als 120 km/h möglich.

Fahrt 2:

Steuergerät mit "Coneus Chip" gegen Seriensteuergerät getauscht. Minimal besserer Lauf. Aber immer noch sporadische Aussetzer, egal bei welcher Drehzahl.

----> Immer noch sporadische Aussetzer
----> keine starke merkliche Verbesserung

Anmerkung:

Ich hatte den Fehler schon 1x letztes Jahr und durch den Tausch der Zündkerzen und längerer Fahrt ging er weg. Seit dem war Ruhe. Am Steuergerät liegts nicht, da mein 2ter IX mit beiden fährt.

Anmerkung 2: Tank ging soeben auf Reserve, Lampe leuchtet. Normal sind da aber noch um die 7-8 Liter drinnen.

[Ralf]

Mal die Zündspule kontrolliert?
Grüße
Ralf

[Bavaria Carparts]

Nein, da der Fehler erst nur im Teillastbereich auftrat.

Das könnte mein nächster Kandidat sein - leider sind meine Zündspulen 20 km weg von mir. Evtl. tausche ich schnell zwischen den IXen aus.

Aber das wäre zu einfach...... :-)

[Bavaria Carparts]

Die Zündspule ist i.O. Ein Tausch brachte keine Verbesserung.

[Bavaria Carparts]

Habe eine Vermutung. Der Wagen stand ne Zeit im Freien (Regen usw...), evtl. sind die Kontakpins der Zentralstecker für die Einspritzung in Mitleidenschaft gezogen worden ?

Benzinfilter ?

[Ralf]

Wie sollte der Benzinfilter zu Zündaussetzern führen?
Was die Kontaktpins angeht: Natürlich sind zunächst einmal alle elektrischen Kontakte verdächtig.
Etwas anderes wundert mich: Die angeschmolzenen Kerzen-Elektroden. Das riecht nach zu heißer Verbrennung (= zu magerem Gemisch). Ist ausgeschlossen, dass der Motor Falschluft zieht (z.B. durch Risse im Gummistück zwischen LMM und Ansaugspinne auf der Unterseite)? Hat zwar mit Zündausetzern nichts zu tun, aber allmählich glaube ich, Du sagst "Zündaussetzer" und meinst "Ruckeln" ...

[Bavaria Carparts]

@ Ralf: Der Schlauch ist neu und unbeschädigt. "Ruckeln" trifft es auch,aber manchmal knallts halt im Auspufftrakt.

Wenn ich den Öldeckel abnehme, verändert sich der Leerlauf nicht so stark merklich wie bei meinen anderen E30. Der Schlauch unter der Ansaugbrücke zum Ventildeckel schaut auch nicht mehr recht gut aus. ---> muss ich überprüfen

Die Elektroden sind nicht angeschmolzen, sondern der Isolator. Die Farbe der Kerzen ist Braun, wobei die beim 5. Zylinder leicht verglast bzw. silbrig geschimmert hat.

Ich tanke schnell voll, mache Kontaktspray in alle Stecker und fahre mal ein Stück. Bis gleich. Es nervt.....

PS: Benzinfilter war nur so eine Idee, hatte das Problem mal bei einem IS, der stand allerdings 7 Jahre. Der fuhr sich ähnlich

----> verstopfte ESV wegen Dreck im Tank und den Leitungen

[Bavaria Carparts]

Habe den Wagen schnell vollgetankt und bin 22 km gefahren.

Die Aussetzer nahmen degressiv ab - am Schluss war nix mehr zu merken.

Der Rund-Stecker der ESV war trocken, d.h. dort ist kein Fehler. Die Kontakte sind i.O.

Leider kann ich nicht weiter suchen da es Zappenduster ist und ich keine Bock habe, im Regen mit der Taschenlampe rumzusuchen.

Er fährt wieder zu 99% zufriedenstellend. Fragt sich bloß wie lange......schlauer bin ich jetzt nicht wirklich, nur patschnass und dreckig. :-)

Ich guck jetzt lieber Fussball....... :-)

PS: Winterautos werden immer kurz vorm Winter kaputt - im Sommer hatte ich den Wagen verliehen, da fehlte nix.

[kardanwellenreiter]

Was sagst du zum Einwand von Ralf: Zündaussetzer versus Ruckeln? Vielleicht führt uns das auf die richtige Spur?

[Bavaria Carparts]

Ruckeln bzw. Aussetzer trifft es auf den Punkt.

[327eta]

na das sind schon zwei paar Schuhe, entweder es ruckelt oder er hat echte Aussetzer, die dann acuh ruckeln... Ich empfehle mal den Kraftstoffdruck, und den Drosselklappenschalter zu prüfen. Ventilspiel passt? Steuerzeiten i.O.? am Riemen wurde nichts gemacht? Borspannung ausreichend, oder zu hoch oder zu niedrig? Masseversorgung Motor - > Karosse - Batterie ?
Viel Erfolg!

[Bavaria Carparts]

Zahnriemen habe ich ersetzt, lief aber 500 km ohne Probleme. Die Aussetzer sind jetzt wieder zu 99 % weg. Mal schaun wie es morgen aussieht.

DK-Schalter ist neu.

Alles andere Prüfe ich. Danke.

[J.B.]

Nabend!
Ähnliches Auto - ähnliche Probleme.
Bei meinem 325 i touring trat in letzter Zeit auch verstärkt dieses lästige Ruckeln auf. Im Teillastbetrieb bzw. bei den Wechseln zum Schiebebetrieb.
Habe als erstes einen Blick in den Motorraum geworfen und die Schläuche einer oberflächlichen Sichtkontrolle unterzogen. Und tatsächlich: Eine Schelle war lose. Einer der beiden Schläuche, die auf die Drosselklappe führen steckte nur noch sehr lose auf dem Stutzen. Festgezogen und gefahren. Ergebnis: Ruckeln war fast vollständig verschwunden. Aber eben nur fast. Ich werde mir nen Satz neuer Schläuche und Schellen besorgen und einfach mal alles austauschen. Der aktuelle Schlauchsatz scheint nämlich noch Erstausstattung zu sein.

Aber jetzt noch mal etwas Anderes, was in diesem Zusammenhang ganz interessant sein könnte:

Ich hatte mal ein anderes Fahrzeug, dass anfang der 2000´er Jahre eher mit der heißen Nadel von EUROII auf EUROIII umgestrickt wurde. Neuwagen. Schon relativ früh machten sich ähnliche Symptome breit. Ruckeln im Teillastbetrieb mit Zündaussetzern gefolgt von leuchtender Motorkontrolllampe. Auf Garantie in die Werksatt. Die haben OBDII ausgelesen und ne Hand voll Fehler gefunden. Waren aber ansonsten damit überfordert
1. Die tatsächlichen Gründe für die Fehler zu finden, und
2. Zielführende Reparaturmaßnahmen durchzuführen.

D.h. es wurde wild ausgetauscht. Von Zündkerzen bis Schlechtwegesensor. Ohne Erfolg.

Erst das Tauschen des Drosselklappenpotis brachte den gewünschten Erfolg. Der alte war schlichtweg kaputt. Das Ging dann ca. 10Tkm gut.
Danach gings genauso los.
Diesmal das DKP direkt getauscht. Ebenfalls mit dem gewünschten Erfolg. Ebenfalls für weitere ca. 10Tkm. Danach selbe Prozedur - selbes Ergebnis.....
Bis mir das echt zu doof wurde. Ich begann mir also Gedanken zu machen. Ein Ausspruch eines befreundeten Motorinstandsetzer brachte mich auf eine schlüssige Fährte. Er sagte:
"Schon ne doofe Idee die Abluft aus dem Kurbelgehäuse direkt vor die Drosselklappe zu führen".

Mit diesem Hinweis ging ich an den Motor. Es stand ohnehin mal wieder ein Wechsel des DKPs an. Also schraubte ich die Drosselklappe ab und schaute sie mir genau an: Total versifft!
Ich entschloss mich zu einer unkonventionellen Maßnahme.
Ich reinigte die Drosselklappe gründlich mit Bremsenreiniger, tauschte das DKP und setzte alles zusammen. Allerdings habe ich den Abluftschlauch des Kurbelgehäuses nicht mehr vor die Drosselklappe geleitet, sondern stumpf in den Motorraum gehängt und eine Plastikflasche als Auffangbehälter daran montiert. Das entstandene Loch im Ansaugschlauch habe ich mit einem Stopfen fest verschlossen, damit keine Nebenluft gezogen wird.
Das Ergebnis war, dass ich auf den weiteren 90tkm, die ich dieses Auto noch gefahren bin, der Fehler nie wieder auftrat. Wir erinnern uns: Vorher alle ca. 10Tkm!
Ob dies nun tatsächlich die Ursache und die Lösung des Problemes war, oder ich einfach Pech hatte und vier mal hintereinander qualitativ minderwertige Drosselklappenpotis gekauft hatte vermag ich nicht zu beurteilen.
Jedoch erschien mir folgende Erklärung einigermaßen plausibel:

Die schmutzige Abluft aus dem Kurbelgehäuse wurde permanent VOR die Drosselklappe geleitet bis diese so verschmutzt war, dass sie nicht mehr richtig schloss. Trotz Ihrer Nullstellung gelang Luft durch die Klappe. Aber das DKP sendete dem Steuergerät Nullstellung. Dies führte zu unplausibelen Signalen und Fehlinterpretation seitens des Steuergerätes. Mit den bereits beschriebenen Symptomen.

Ob und wenn inwieweit sich diese Erfahrungen auf einen M20 B25 transferieren lassen vermag ich nicht zu beurteilen.
Aber so wie ich mir das angeguckt habe, wird hier ja auch die Abluft des Kurbelgehäuses VOR die Drosselklappe geleitet.

Fast sicher hingegen bin ich mir, dass die von mir beschriebene Maßnahme auf einem M20 nicht anzuwenden ist.
Denn anders als bei dem von mir beschriebenen anderen Motor sind die mir bekannten BMW Motoren (M20 B25 und M30 B35) ja außerordentlich empfindlich was Unterdruck angeht.

Grüße:

Jörg

[Bavaria Carparts]

Danke für deine ausführliche Antwort und deine Hilfe. Sollte des Symptom wieder kommen, tausche ich einfach mal auf gut Glück die ganze DK - hab noch eine gute da.

Ich gehe zu 99% davon aus, das diese sowieso total versifft ist. Der Poti ist von 2008 (orig. BMW), dürfte also noch gehen.

Was auch noch denkbar wäre: Die Ventile schließen nicht richtig, evtl. durch Ablagerung im Brennraum die immer wieder frei gefahren werden muss. Bei fast 400tkm kann das gut sein, oder ? Kann sich an den Ventilen "Dreck" ansetzen ?

Der Wagen braucht auf Kurzstrecken schon 1l auf 2000km, wobei aber auf der AB fast gar kein Verbrauch zu verzeichnen war.

Bin gespannt wie der Wagen morgen früh fährt :-).

[J.B.]

Kann sich an den Ventilen "Dreck" ansetzen ?

Ja, definitiv. Aber ich weis nicht ob diese Symptome dazu passen. Leistungsverlust mit Sicherheit, da Kompression verloren gehen kann. Aber dann eher gleichmäßig.

Auch hierfür gibt es relativ "schmerzlose" Maßnahmen, bei denen man nicht den ZK abbauen muss, sofern sich die Ölkohleansammlung noch nicht im fortgeschrittenen "Endstadium" befindet.

Aber darüber schreibe ich hier eher ungern, da dies erfahrungsgemäß zu ausartenden, oftmals unsachlich geführten "Glaubensdiskussionen" führt.
Ohne hier pauschalisieren zu wollen. Ich kenne das halt schon aus mehreren anderen Auto-Foren.

Grüße:

Jörg