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Zündzeitpunkteinstellung beim 318i M10 KAT
#1
n'abend ... Smile

Wie schon häufiger beschrieben, hat mein 318i M10 KAT Teillastruckeln, was sich vor allem in der Warmlaufphase bemerkbar macht. Wenn der Motor warm ist, merkt man es auch noch, aber nicht mehr so deutlich. Alle "Verdächtigen" bezüglich Nebenluft wurden mit Hilfe der hier erhaltenen Tipps überprüft und erneuert (Schläuche) bzw für dicht befunden (Saugrohrdichtung, Einspritzventile, ...). Nun stellte sich beim Überprüfen des Zündzeitpunktes heraus (sehr viel organisatorischer Aufwand, da hier in der Nähe kaum noch Werkstätten mit Stroboskop-Motortester zu finden sind!...), dass der Verteiler offenbar die Fliehkraft-Frühverstellung zu früh arbeiten lässt. Der Verteiler hat die Nummer 0 237 002 111 und soll laut Bosch-Unterlagen bei 3500 U/min 31° vor OT verstellen; die 31° Grad werden aber schon bei ca 2400 U/min erreicht, wie der Altmeister beim Bosch-Dienst feststellte.
Muss ich nun davon ausgehen, dass der Verteiler tatsächlich defekt ist, oder kann es auch sein, dass er nur insgesamt zu früh steht? Gibt es eine Art Grundeinstellung - vielleicht auf OT? - bei stehendem Motor? Und ist die OT-Markierung auf der Riemenscheibe oder auf dem Schwungrad zu finden? Wenn ich das richtig beobachtet habe, hat der Bosch-Mann von oben auf die Schwungscheibe geblitzt...
Ach ja: Falls die Fliehkraftverstellung tatsächlich defekt ist (Federn erlahmt?): Lässt sich diese reparieren (Überholsatz? Bosch-Teile? Mögliche Quelle für überholte Verteiler?)?
Und: Kann das Geruckel und die allgemeine Kraftlosigkeit des Motors überhaupt von zu früher Zündung herrühren (mechanisch ist ansonsten alles ok: Ventilspiel, Kompression, ...)?

Wie immer herzlichen Dank für Eure Tipps und

viele Grüße

Timon Smile
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#2
Hallo,
wenn's wirklich so ist, müssen nur die Federn vom Fliehkraftversteller erneuert werden (Pfennigskram), die leiern gerne mal aus.
Grüße
Ralf
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#3
Tja, das dachte ich mir auch wohl so ... aber gibt es die Federn denn einzeln? Bei BMW wohl nicht, jedenfalls nicht unter "Einzelteile Zündverteiler", oder habe ich falsch gesucht? Und kriegt man den Verteiler in Eigenregie auseinander (und vor allem auch wieder zusammen!), oder muss man tauschen?

Gruß

Timon
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#4
Hallo,
ich hatte Deinen Beitrag nicht richtig gelesen - soll der Fliehkraftversteller bei 3500 U/min um 31° Richtung früh verstellen oder ist der vorgeschriebene Messpunkt bei 3500 U/min bei 31° v. OT?
Normalerweise gibt's zum Zündverteiler neben diesem AU-Wert auch noch Messwerte, wie viel Grad pro 1000 U/min Drehzahländerung der Verteiler verstellen soll und wie der unterdruck an der Unterdruckdose mit der Zündzeitpunktverstellung zusammen hängt. Steht alles in der E30-Reparaturanleitung.
Im Bedarfsfall gibt's die Verteiler-Einzelteile bei Bosch.
Grüße
Ralf
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#5
Hallo Ralf,

vielen Dank für die erneute Antwort.
So, wie ich die Sache verstehe, ist der Messpunkt in den Bosch-Unterlagen der Wert, der bei der AU überprüft wird (bzw. werden sollte): 31° vor OT bei 3500 U/min, Unterdruckverstellung abgezogen. Korp gibt für die betreffende Verteilernummer ebenfalls denselben Wert an, und zwar unter der Überschrift "Zündzeitpunkt einstellen". Angeblitzt werden soll hier allerdings die Keilriemenscheibe (mit nachträglich aufgebrachter Markierung per Farbklecks...??); der Bosch-Mann, der bei meinem Auto gemessen hat, hatte allerdings die Stahlkugel auf der Schwungscheibe (Guckloch) unter der Lampe. Etzold geht offenbar von 25° vor OT (bei angeblitzter Keilriemenscheibe) und 2500 U/min aus, nennt allerdings nicht die in meinem Auto verbaute Verteilernummer (0 237 002 111). Die Bucheli-Reparaturanleitung nennt für den Einspritzmotor 25° vor OT bei 2300 U/min (Schaltwagen: Schwungrad anblitzen, Automatik: Riemenscheibe anblitzen); allerdings stimmt auch hier die Verteilernummer nicht. Das alles reicht irgendwie schon aus, um mich völlig zu verwirren...

Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass Bosch als Hersteller der Zündkomponenten schon weiß, was in die Werkstattunterlagen reingeschrieben werden soll und daher von 31° vor OT bei 3500 U/min ohne Unterdruck als korrektem Messwert ausgehe, weiß ich aber immer noch nicht, wo die anzublitzende Marke sitzt (die Schwungscheiben-Kugel scheint ja eher für die 25°- Einstellung zu sein...?).

Jedenfalls hatte der Bosch-Mann die Schwungscheiben-Markierung schon bei ca 2400 U/min unter der Lampe und meinte, die Fliehkraftverstellung würde wohl zu früh einsetzen, wegen erlahmter Federn oder so. Und genau an dieser Stelle bin ich unsicher: kann es nicht auch sein, dass die Zündung insgesamt zu früh steht, der Verteiler also einfach nur leicht verdreht eingebaut worden ist und deshalb die 31° schon bei 2400 U/min gemessen wurden (Anfang der 90er gab es mal eine neue Kopfdichtung, weil Oma den Kühler leergefahren hatte. Der Kopf musste geplant werden; dazu wurde doch bestimmt der Verteiler ausgebaut ...?)? Und gibt es eine Art Grundeinstellung bei stehendem Motor (z.B. nach Zerlegen des Motors wird der Zündverteiler bei Zylinder 1 auf OT in einer bestimmten Position eingebaut, so dass der Motor auf jeden Fall anspringt; danach erfolgt die Feineinstellung per Stroboskop...), die man überprüfen kann?

Vielleicht wurde aber auch bei einer früheren AU (oder eher ASU?) der Verteiler in Unkenntnis der zu dieser Verteilernummer gehörenden Einstellwerte auf 25° vor OT bei 2500 U/min auf der Schwungscheibenmarkierung eingestellt, und genau dieser Wert wurde auch jetzt beim Bosch-Dienst gemessen...? Wie lässt sich das herauskriegen?
Und: könnte das Geruckel im Teillastbetrieb (Vollast vermeide ich sowie schon immer, weil der Motor so zäh, kraftlos, angestrengt und unwillig wirkt, als ob er zu mager liefe, was er aber nicht tut - super AU-Werte!) überhaupt von einer vermutlich zu früh stehenden Zündung kommen?

Was die gesamte Verstellkurve des Verteilers angeht: um die zu prüfen, bräuchte man doch vermutlich einen Verteilerprüfstand, oder? Und in welcher Reparaturanleitung für den E30 wären die Werte zu finden? In den drei mir vorliegenden Handbüchern finde ich nix (bin aber vielleicht auch zu blöd zum Suchen).

Des weiteren finde ich in den alten AU-Belegen, die ich noch habe, keine Angaben über den gemessenen Zündzeitpunkt (keine Messwerte, aber der Vermerk "i.O"). Ich gehe also mal davon aus, dass hier seit Mitte der 90er nichts mehr überprüft wurde, da die moderneren AU-Tester keine Blitzmöglichkeit mehr haben...? Mein hiesiger Freundlicher kann jedenfalls nach eigenen Aussagen nichts mehr für mich tun, da der ausgemusterte Motortester mit Stroboskop total spinnt und verwies mich an meine freie Stammwerkstatt ("die haben uns vor drei Jahren mal einen 02 eingestellt"); deren Souriau-Tester ist allerdings defekt und wird nicht mehr repariert (keine Ersatzteile, keine Kunden - außer mir? - mehr, für die man noch eine Blitzlampe bräuchte...).

Es grüßt ratlos und mit vielen Fragen

Timon Smile
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#6
(21.10.2011, 19:35)Timon schrieb: Hallo Ralf,

vielen Dank für die erneute Antwort.
So, wie ich die Sache verstehe, ist der Messpunkt in den Bosch-Unterlagen der Wert, der bei der AU überprüft wird (bzw. werden sollte): 31° vor OT bei 3500 U/min, Unterdruckverstellung abgezogen. Korp gibt für die betreffende Verteilernummer ebenfalls denselben Wert an, und zwar unter der Überschrift "Zündzeitpunkt einstellen". Angeblitzt werden soll hier allerdings die Keilriemenscheibe (mit nachträglich aufgebrachter Markierung per Farbklecks...??); der Bosch-Mann, der bei meinem Auto gemessen hat, hatte allerdings die Stahlkugel auf der Schwungscheibe (Guckloch) unter der Lampe. Etzold geht offenbar von 25° vor OT (bei angeblitzter Keilriemenscheibe) und 2500 U/min aus, nennt allerdings nicht die in meinem Auto verbaute Verteilernummer (0 237 002 111). Die Bucheli-Reparaturanleitung nennt für den Einspritzmotor 25° vor OT bei 2300 U/min (Schaltwagen: Schwungrad anblitzen, Automatik: Riemenscheibe anblitzen); allerdings stimmt auch hier die Verteilernummer nicht. Das alles reicht irgendwie schon aus, um mich völlig zu verwirren...
Ist ganz einfach: Die Fliehkraftverstellung ist gesund, wenn der Zündzeitpunkt bei ca. 2500 U/min 25° v.OT und bei ca. 3500 U/min 31° v.OT ist.
Der Profi hat eine Zündzeitpunktpistole, die sich so einstellen lässt, dass sie z.B. 6° zu spät blitzt - dann kann der Profi bei 3500 U/min die 25°-Marke an der Schwungscheibe zum Anblitzen benutzen. Für den Verwender von Heim & Brassel - Einstellpistolen bleibt nur das System Etzold: Selber eine Marke an der Schwungscheibe anbringen (nach meiner Erinnerung sind 0,8 mm Umfang 1° Zündzeitpunktdifferenz).


(21.10.2011, 19:35)Timon schrieb: Jedenfalls hatte der Bosch-Mann die Schwungscheiben-Markierung schon bei ca 2400 U/min unter der Lampe und meinte, die Fliehkraftverstellung würde wohl zu früh einsetzen, wegen erlahmter Federn oder so.
Wenn er die 25°-Marke bei 2400 U/min sieht, ist alles in Ordnung, sooooo genau muss das eh' nicht eingestellt werden. Das ist ein Automotor, keine Taschenuhr. Und wenn's ihn stört, muss er's halt korrigieren.
Interessant ist nur, dass sich der Zündzeitpunkt mit der Drehzahl richtig bewegt. Also erst auf 25° bei 2500 U/min einstellen, dann 1000 U/min höher drehen und schauen, dass der ZZP um 6° Richtung früh wandert und alles ist gut.
Bei meinem E21 (der hat eine Unterdruck-Früh- und eine Unterdruck-Spätverstellung) wurden beim Einbau des Verteilers die beiden Schläuche verwechselt, alles von Grund auf falsch eingestellt, so dass der AU-Wert stimmte und irgendwie lief er trotzdem einwandfrei, klang nur übel.
Eine Grundeinstellung gibt es (im BMW-Servicemanual unter Einbau des Zündverteilers beschrieben), aber wenn da ernstlich gepatzt wird, läuft der Motor gar nicht, weil der Zündfunke zu einem Zeitpunkt kommt, wenn der Verteilerläufer zwischen zwei Kontakten des Deckels steht.
Was Du brauchst, ist eine Autowerkstatt, die noch eine funktionierende Zündzeitpunkt-Pistole besitzt (sollte jeder Boschdienst haben) und das E30-Servicemanual von BMW...
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#7
Prima, und noch einmal vielen Dank für die superschnelle und sehr einleuchtende Antwort. Also, nur um zu sehen, ob ich das auch richtig geblickt habe, frage ich nochmal nach:

1. Die Stahlkugel auf der Schwungscheibe ist so eine Art feststehende 25°-vor-OT-Marke, die für alle E30 M-10 Motoren gleich gilt und für alle Zündverteiler als Bezugspunkt genommen werden kann?

2. Die Markierung auf der Keilriemenscheibe (und die zugehörige Nase am Kurbelgehäuse) sind die OT-Markierungen für den Motorzusammenbau?

3. Bei den Zündverteilern, die auf 25° vor OT eingestellt werden (z.B. 316, 318i mit K-Jetronic, jeweils diverse Verteilernummern), hängt man einfach die Zündpistole an (das geht auch mit einer einfachen für Selbermacher) und lässt den Motor mit Einstelldrehzahl laufen; wenn man dann die Stahlkugel auf der Schwungscheibe anblitzen kann, ist alles ok, wenn nicht, muss eingestellt werden bzw. überprüft werden, ob die Markierung wegläuft oder pendelt (Verteiler ausgeschlagen, Rückholfedern der Fliehkraftverstellung defekt, ...)?

4. Bei den Zündverteilern, die andere Einstellpunkte haben, muss man die (einstellbare!) Blitze so einstellen, dass der Messwert auf die 25° Markierung bezogen wird (in meinem Fall -6°, um auf 31° zu kommen) und misst dann wie oben; hat man nur die einfache Blitze, braucht man eine Behelfsmarkierung (z.B. wie bei Korp beschrieben: "31° vor OT entsprechen 33mm rechts von der OT-Marke auf der Riemenscheibe.")?

5. Was mir nicht klar ist: Wenn man die 25°-Markierung sowieso als Messpunkt nimmt und die 25° bei 2500 U/min als Richtgröße eh stimmen, wieso werden dann überhaupt je nach Verteiler unterschiedliche Drehzahlen und Zündzeitpunkte angegeben?

Ach ja: Wo kriege ich denn das BMW-Servicemanual für den E30 her?

Was die hiesigen Boschdienste und ihre Ausstattung angeht: Wir haben hier zwei, der eine ist ein besserer Gebrauchtwagenhandel, von der meine Werkstatt des Vertrauens (ok, die mit dem kaputten Motortester - aber es ist ein 1-Mann-Betrieb, der Mensch hat unglaublich viel Erfahrung, nimmt sich viel Zeit, hat super Tipps und gute Diagnosen und ist absolut zuverlässig, auch wenn er mit 68 Jahren nicht mehr gewillt ist, viel Geld für Equipment auszugeben...) sagt, da bräuchte man gar nicht erst hinzugehen; der andere ist der Laden, bei dem ich letzten Montag vorstellig wurde und bei dem der (pensionierte) Altmeister seinen eigenen Leuten nicht über den Weg traut ("also, mit dem alten Motortester, das müßten wir schon machen, wenn ich selbst da bin, die anderen kommen damit sowieso nicht klar!").

Mann oh Mann, was machen wir Altmetallbeweger wohl, wenn die Alten alle weggestorben sind und nur noch die dynamischen "Ich-schließe-mal eben-das-Diagnosegerät-an-und-lese-den-Fehler-aus"-Mechatroniker am Start sind?
Das soll hier keine deplatzierte Häme sein, aber es scheint echt viel know-how verloren zu gehen. Als ich neulich beim Freundlichen war und eine E30-Frage an den Kundendienstmann hatte, meinte der, die Baureihe habe er nicht mehr erlebt, er würde mal den Werkstattleiter fragen. Was er dann auch tat, als dieser den Raum betrat: "Kannst du eine Frage zum E30 M10 beantworten?" - "Nein, aber ich kann Georg rufen!" Georg ist nämlich der Altgeselle, der sich dann sehr geduldig und mit viel Plaudern aus dem Nähkästchen um meine Belange gekümmert hat...

Ähm... zurück zum Thema: Ich hoffe dann einfach mal, dass sich der Bosch-Senior noch daran erinnern kann, ob er die 25° bei 2400 U/min bei "auf 0" gestellter Blitzlampe oder bei auf -6° gestellter Lampe gesehen hat, denn das scheint ja der ausschlaggebende Punkt zu sein, oder?

Nochmals Dank und Gruß

Timon Smile
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#8
(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: Prima, und noch einmal vielen Dank für die superschnelle und sehr einleuchtende Antwort. Also, nur um zu sehen, ob ich das auch richtig geblickt habe, frage ich nochmal nach:

1. Die Stahlkugel auf der Schwungscheibe ist so eine Art feststehende 25°-vor-OT-Marke, die für alle E30 M-10 Motoren gleich gilt und für alle Zündverteiler als Bezugspunkt genommen werden kann?
Die Marke haben alle M10-Motoren, das war schon beim 02 so. Je nach Zündverteiler ist die Drehzahlreferenz eine andere.

(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: 2. Die Markierung auf der Keilriemenscheibe (und die zugehörige Nase am Kurbelgehäuse) sind die OT-Markierungen für den Motorzusammenbau?
Ja. Kann man natürlich auch zweckentfremden, wenn man mit einer Heim & Brassel Zündzeitpunktlampe auskommen muss.

(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: 3. Bei den Zündverteilern, die auf 25° vor OT eingestellt werden
Das sind alle ...

(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: (z.B. 316, 318i mit K-Jetronic, jeweils diverse Verteilernummern), hängt man einfach die Zündpistole an (das geht auch mit einer einfachen für Selbermacher) und lässt den Motor mit Einstelldrehzahl laufen; wenn man dann die Stahlkugel auf der Schwungscheibe anblitzen kann, ist alles ok, wenn nicht, muss eingestellt werden bzw. überprüft werden, ob die Markierung wegläuft oder pendelt (Verteiler ausgeschlagen, Rückholfedern der Fliehkraftverstellung defekt, ...)?
So ist das.

(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: 4. Bei den Zündverteilern, die andere Einstellpunkte haben,
Die gibt es nicht, abgesehen von einem zweiten Referenzpunkt zum Test der Fliehkraftverstellung.
(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: muss man die (einstellbare!) Blitze so einstellen, dass der Messwert auf die 25° Markierung bezogen wird (in meinem Fall -6°, um auf 31° zu kommen) und misst dann wie oben; hat man nur die einfache Blitze, braucht man eine Behelfsmarkierung (z.B. wie bei Korp beschrieben: "31° vor OT entsprechen 33mm rechts von der OT-Marke auf der Riemenscheibe.")?
Genau.
(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: 5. Was mir nicht klar ist: Wenn man die 25°-Markierung sowieso als Messpunkt nimmt und die 25° bei 2500 U/min als Richtgröße eh stimmen, wieso werden dann überhaupt je nach Verteiler unterschiedliche Drehzahlen und Zündzeitpunkte angegeben?
AU-Prüfung müsste bei allen Verteilern 25° v.OT bei entsprechender Drehzahl sein, der andere Wert sollte der zum Checken der Fliehkraftverstellung sein.

(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: Ach ja: Wo kriege ich denn das BMW-Servicemanual für den E30 her?

Vom BMW-Händler. Gibts auf CD.

(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: Was die hiesigen Boschdienste und ihre Ausstattung angeht: Wir haben hier zwei, der eine ist ein besserer Gebrauchtwagenhandel, von der meine Werkstatt des Vertrauens (ok, die mit dem kaputten Motortester - aber es ist ein 1-Mann-Betrieb, der Mensch hat unglaublich viel Erfahrung, nimmt sich viel Zeit, hat super Tipps und gute Diagnosen und ist absolut zuverlässig, auch wenn er mit 68 Jahren nicht mehr gewillt ist, viel Geld für Equipment auszugeben...) sagt, da bräuchte man gar nicht erst hinzugehen; der andere ist der Laden, bei dem ich letzten Montag vorstellig wurde und bei dem der (pensionierte) Altmeister seinen eigenen Leuten nicht über den Weg traut ("also, mit dem alten Motortester, das müßten wir schon machen, wenn ich selbst da bin, die anderen kommen damit sowieso nicht klar!").
Da muss ich den Meister in Schutz nehmen - bereits vor vielen Jahren wurde die Funktion einer normalen Zündanlage, geschweige denn deren Wartung, aus dem Lehrplan gestrichen. Heutige Mechatroniker kennen den Aufbau und die Funktion eines Zündverteilers allenfalls noch aus privatem Interesse, jedoch nicht aufgrund ihrer Berufsausbildung.
Der Meister kennt den Lehrplan und weiss, was er an Fachkenntnis erwarten kann.
(21.10.2011, 21:18)Timon schrieb: Mann oh Mann, was machen wir Altmetallbeweger wohl, wenn die Alten alle weggestorben sind und nur noch die dynamischen "Ich-schließe-mal eben-das-Diagnosegerät-an-und-lese-den-Fehler-aus"-Mechatroniker am Start sind?
Das soll hier keine deplatzierte Häme sein, aber es scheint echt viel know-how verloren zu gehen. Als ich neulich beim Freundlichen war und eine E30-Frage an den Kundendienstmann hatte, meinte der, die Baureihe habe er nicht mehr erlebt, er würde mal den Werkstattleiter fragen. Was er dann auch tat, als dieser den Raum betrat: "Kannst du eine Frage zum E30 M10 beantworten?" - "Nein, aber ich kann Georg rufen!" Georg ist nämlich der Altgeselle, der sich dann sehr geduldig und mit viel Plaudern aus dem Nähkästchen um meine Belange gekümmert hat...
Nun weiss ich nicht, wo du wohnst, aber BMW versucht zumindest, Classic-Center aufzuziehen (leider hört man von Hannover, Hamburg, Berlin und Zürich nichts mehr), um Abhilfe zu schaffen.
Bosch inzwischen 17 speziell ausgestattete und geschulte Boschdienste am Start, wo noch Werkzeug und Know-How für alte Modelle vorhanden ist: http://www.automotive-tradition.de/de/teile/partner.htm


Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#9
Moin,

jetzt muss ich mich mal einklinken.
Alle M10-Motoren haben die Markierung auf der Schwungscheibe bei 25° ? Ich hab da wirklich meine ZweifelVerwirrt

Ich kenne dieses Ruckeln und Minderleistung auch. Und da stimmte der Zündzeitpunkt auch nicht genau. Ich hab einfach die Kugel angeblitzt bei 3500 U/min (abgezogener Unterdruckschlauch) und gut war. Kein Ruckeln mehr...
Das würde ich als erstes machen, bevor ich den Verteiler auseinander nehmeZwinker
Wenn die Kugel beim Blitzen allerdings wie wild hin und her springt, lässt das auf einen ausgeschlagenen Verteiler schliessen (Höhenspiel).

Gruß Ekki
Signatur kann ich mir nicht leisten
www.e21-board.de
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#10
@Ralf: vielen Dank für die ausführlichen Hinweise, dann sehe ich mal zu, dass ich die BMW-Anleitung kriege. Was die Bosch-Classic-Dienste angeht, habe ich dann die Wahl zwischen Köln und Bielefeld (bin da irgendwo in der Mitte), das ist für mein Problem vielleicht doch zu umständlich und weit weg, um nur mal den Zündzeitpunkt zu kontrollieren (muss doch hier in der Nähe gehen, verflixt nochmal!) Bezüglich des Bosch-Meisters bin ich deiner Meinung: klar weiß der, was er von seinen Leuten verlangen kann und was im Lehrplan steht. Nur erinnere ich mich daran, dass Bosch schon vor mehreren Jahren (vermutlich in Oldtimerzeitschriften) mit dem Spruch warb: "Wir freuen uns, wenn mal jemand mit einem älteren Auto zu uns kommt". Damals war von Classic-Centern noch keine Spur, der E30 vielleicht 12 oder 15 (?) Jahre alt und die "Besetzung" in dem obengenannten Bosch-Dienst bereits die gleiche (nur dass der Senior-Meister noch nicht in Pension war). Und die Situation vermutlich ähnlich: Mit dem "alten" Tester umgehen konnte außer dem "Chef" keiner.

@Ekki: vielen Dank für dein "Einklinken"! Ging es bei dir auch um einen 318i M10 KAT? und hast du bei 3500 U/min auf 25° vor OT oder auf 31° vor OT geblitzt bzw. eingestellt?

Viele Grüße

Timon Smile
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#11
Ja, gleicher Motor, gleicher Verteiler.
Bei 3500 U/min auf die Markierung geblitzt. Was für mich dann 31° sind.
Die Motoren mit L-Jetronic reagieren ganz empfindlich auf eine auch nur etwas falsch stehende Zündung. Das ist aber auch bei dem Motor ohne Kat so. Nur mit anderen Werten. Und austauschbar ist auch nichts untereinander...

Gruß Ekki
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#12
Moin! Ein Bekannter hatte ein ähnliches Problem, hier sein Beitrag dazu: http://e30-talk.com/1084379-post1.html
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#13
Also,

mittlerweile ist der Zündzeitpunkt nochmals eingestellt worden (Kugel bei 3500 U/min angeblitzt, Unterdruckverstellung abgezogen). Seitdem läuft zumindest der warme Motor deutlich besser als vorher.
Solange der Motor allerdings noch nicht richtig warm ist, bleiben die Probleme: Ruckeln beim Teillastbeschleunigen (beim Beschleunigen unter Volllast scheint das Rucklen weg zu sein, aber dem kalten Motor tritt man ja sowieso nicht auf den Pinn!), eher schlechte Gasannahme während der Kaltlaufphase (wenn man in kaltem Zustand Gas gibt, bleibt die Drehzahl zunächst oben, fällt dann aber wieder ab, und dann wird gesägt, alles bei gleichbleibender Gaspedalstellung).

Den Beitrag zum Impulsgeber fand ich sehr erhellend und interessant, aber kann es sein, dass ein solcher Fehler auch temperaturabhängig auftritt, also ein in die Jahre gekommener Impulsgeber kalt schlechter arbeitet als warm? Außerdem besteht das Problem ja schon relativ lange (gefühlte 80.000 km), ohne dass sich der Zustand deutlich verschlechtert, was ja auch eher gegen ein kontinuierlich alterndes Bauteil, sondern mehr für einen statischen Fehler spricht, oder? (z.B. undichter Luftschlauch, zu mageres Gemisch oder so. Aber das wurde alles schon überprüft). Allerdings trat das Problem neulich auch bei betriebswarmem Motor auf: Teillastruckeln auf ca 25 km Autobahnfahrt (Vollgas und Schiebebetrieb gingen halbwegs anständig, alles andere war ein arges Gehüpfe). Vorher und nachher lief der Motor wie immer (Autobahnstrecke insgesamt ca 150 km mit vorher und nachher Stadtverkehr und Landstraße).

Viele Grüße

Timon Smile
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