umrüstung auf euro 2

[sunkillmoon]

hallo,

ich bin neu hier und will mich kurz vorstellen:

ich heiße David und komme aus der nähe von Stuttgart.
Da mein jetztiges Auto bald versagt wollte ich mir einen E30 zulegen, der mir
schon immer sehr gefallen hat.

Jetzt habe ich schon manche Modelle gesehen, die mangelns Kaltlaufregler und Katalysator nur Euro 1 haben.

Jetzt meine Fragen:

reicht der Einbau eines Kaltlaufreglers schon??
Was soll der kosten? Wo bekommt man solch einen her ?
Ist der Einbau aufwendig?

Ich habe denke ich keine zwei linken Hände, habe schon ein Moped restauriert und auch das ein oder andere am Auto.

Ich habe einen 316 im Auge vom Baujahr 84 mit 90PS und 1754 ccm.

Vielen Dank schonmal =)

Gruß David

[...christian]

Hi David,

den Wagen, bzw. den Motor, bekommst Du legal leider nicht auf Euro 2. Die 316 ohne i hatten ab Werk nicht einmal einen Katalysator. Es gab (mittlerweile nur noch sehr schlecht zu kriegende) G-Kat-Nachrüst-Anlagen, damit kam man immerhin auf Euro 1.

[sunkillmoon]

Hallo Christian,

danke für die schnelle Antwort.

Verstehe ich es richtig, dass der Wagen so ohne Kat und KLR
nicht einmal euro 1 hat.
Und es nicht möglich ist diesen Umzubauen.

Das heißt auch, dass ich keine Grüne Plakette bekommen könnte?
Was würde das denn ca Steuern im Jahr kosten?

vielen Dank
mfg

[...christian]

Jep, so wie BMW ihn schuf, ist der 316 (ohne i) für die Umweltzone eine denkbar ungeeignete Lösung.
Steuer katlos dürfte um die 450 Euro liegen, mit Euro 1 irgendwo um 200. Versicherung ist beim E30 auch nicht die billigste.

Plakettentauglicher Umbau ist mit Aufwand möglich:
- Mit einem G-Kat-Nachrüstsatz (HJS oder GAT fallen mir ein) sollte der Wagen Euro 1 und damit eine grüne Plakette bekommen. Wenn überhaupt lieferbar, sollte der Satz neu um die 800 Euro plus Einbau kosten. Keine Ahnung, wie die Verfügbarkeit von Gebrauchtteilen aussieht.
- Alternativ kannst Du den Wagen theoretisch auch auf den Motor vom 318i M10 umbauen. Den gab es mit Euro1-Kat und der ist mit KLR auch Euro2-fähig (um die 120 Euro Steuern). Ist aber auch ein Haufen Arbeit: Spenderfahrzeug besorgen, Tausch von Motor, Abgasanlage, evtl. Getriebe und Diff, Tankentlüftung umbauen...

Wenn Du den Wagen aus Liebhaberei anschaffen wolltest, hätte ich gesagt, kaufen, mit Saisionzulassung
anmelden, nicht in Umweltzonen fahren und 2014 auf das H-Kennzeichen spekulieren (ab dann darfst Du es wieder).
Für den ganzjährigen Umweltzonen-Alltag würde ich einen katlosen 316 M10 nicht nehmen.

Da würde ich wenn nach einem 316i/318i M10 (102PS) oder 316i M40 (99/100PS) oder 318i M40 (113PS) Ausschau halten. Die Autos haben alle einen grün-plaktettenfähigen Euro-1-Kat an Bord und sind mit Schaltgetriebe auf jeden Fall auch Euro-2-tauglich.

[sunkillmoon]

das hat mir doch schon sehr weiter geholfen =)
Dann fällt der 316 wohl weg, da es für mich keinen Sinn hat.
ICh würde ihn nämlich als Alltagsfahrzeug nutzen und der Umbau wäre mir zu teuer und zu aufwendig. Da werde ich mich wohl nach einem von Dir genannten Wagen umschauen müssen.

Kannst du mir was über den Benzinverbrauch bei einem 318i oder einem 316i bei normaler Fahrweise sagen??

[klettenkrauts]

Hallo zusammen,
ich misch mich mal ein:

Benzinverbrauch ist beim 316i M40 (73 kw/99 PS), wie bei jedem anderen Auto auch, sehr von der Jahreszeit und der Fahrtstrecke abhängig.

Zwischen reinem Stadtbetrieb im Winter und mäßigem Autobahntempo im Sommer kann ich zwischen 10,x und 7,x Litern berichten.

Viele Grüße
Tom

[...christian]

Den 316iM40 (99PS) fahre ich (bei ~60%Autobahn, Rest Landstraße und Stadtverkehr) mit 7,8-8,5 l/100km. Als Faustregel kann man sagen, dass die alten M10-Motoren knapp einen Liter mehr im Schnitt brauchen.

Bei den Autos mit M40-Motor solltest Du darauf achten, dass die Nockenwelle nicht eingelaufen ist und nach dem Kauf sicherheitshalber einen Pleuellagerwechsel einkalkulieren.

[sunkillmoon]

alles klar danke für die antworten.

Nur welche Modelle besitzen den jetzt den M10 und welche den M40 motor? =)

[...christian]

318i bis einschließlich 8/87: M10 (102PS), danach M40 (113PS)
316i bis einschließlich 8/88: M10 (102PS), danach M40 (99/100PS)

[klettenkrauts]

Zusätzlich beim M40 darauf achten, wann der letzte, nachgewiesene Zahnriemenwechsel war. Wenn nicht nachvollziehbar oder schon länger als vier Jahre bzw. 40.000 KM her: wechseln und dann das Intervall beibehalten.

Beim M10 entfällt das, da Steuerkette

Viele Grüße
Tom

[HEL]

komplett mit Papieren und Steuerantrag

[sunkillmoon]

vielen Dank,
dann weiß ich jetzt schon mehr=)

[punkrentner]

Ideal wäre ein 318i mit dem Motorentyp M10B18, welcher 75kw/102 PS stark daherkommt, und ab August 1985 werksseitig mit G-Kat bestellbar war. Dieses Modell lässt sich auch per Kaltlaufregler auf Euro 2 aufrüsten. (Achtung: Nur Fahrzeuge mit Schaltgetriebe sind legal nachrüstbar!. Es gibt vereinzelt auch Fahrzeuge mit Automatik, welche auf Euro 2 aufgerüstet wurden, und bei welchen dies auch eingetragen ist, aber eigentlich ist dies laut ABE nicht zulässig. Im Nachhinein fällt das aber kaum jemand auf.)

Beim 318i mit 77kw Motor handelt es sich prinzipiell um den gleichen Motor, dieser ist aber, (da ab werk absolut katlos ausgeliefert) nicht auf legalem Wege auf Euro 2 zu bringen. Wobei es auch hier Fahrzeuge mit Euro 2 Eintragung gibt. Legal, ist das aber, ähnlich wie o.g. genannt, eigentlich nicht. In aller Regel bemerkt das aber niemand.)

Als Alltagsfahrzeug wäre also, wenn man absolut legal unterwegs sein will, nur ein 318i mit werksseitigen G-KAT ratsam.

Alternativ kannst Du auch einen 320i (Motortyp M20B20) mit dem 90kw Motor nehmen, so fern er ab Werk mit G-Kat ausgeliefert wurde. Markteinführung war ebenfalls August 1985. Ab August 1986 wurde bei diesem Motor die Leistung auf 95kw angehoben.

Der Motor mit 92kw (bis Juli 1985) wurde ab Werk grundsätzlich katlos ausgeliefert und lässt sich, wie auch beim 318i, deshalb nur auf Euro 1, aber nicht auf eine legale Euro 2 nachrüsten.

Das große Plus der M10 Motoren besteht darin, das sie über eine wartungsfreie Steuerkette verfügen. Der M20B20 verfügt über einen Zahnriemen, welche alle vier Jahre oder 60.000km ersetzt werden muss, aber im Vergleich zu anderen Autos relativ preiswert (250 - 350 €) erledigt werden kann. Das alleine wäre für mich kein Grund, einen guten 320i stehen zu lassen.

Der M20B20 verfügt über einen sehr schönen Klang und über eine sehr kultivierten Motorlauf und ist einem M10B18 jederzeit vorzuziehen. Obendrein ist es ein Sechszylinder.
Verbrauchstechnisch geben sich beide Motoren eigentlich nix. Bei Steuer und Versucherung trennen beide Varianten oft nur zweistellige Beträge.
Obendrein ist der e30 mit M20B20 in der Anschaffung auf ähnlichen Niveau wie ein M10B18.

Der empfehlenswerteste Motor dieser Baureihe ist für mich aber der M20B27. Verkaufsbezeichnung: 325e (manchmal auch als 325eta bezeichnet.)

Dieser Motor bietet deutlich bessere Fahrleistungen, als die Modelle 318i/320i. Wohlgemerkt: bei gleichem oder sogar geringerem Verbrauch und verwöhnt mit einem wunderbaren Drehmomentverlauf, wie er heute bei modernen Dieselmotoren üblich ist. Für den Alltag auf jedenfall der komfortabelste Motor aller e30 Modelle.
Was das Thema Euro 2 betrifft, gilt das bereits geschriebene. Wobei ein 325e schon ab Markteinführung im Jan. 1985 an mit G-KAT lieferbar war und 90% aller Fahrzeuge diesen schon ab Werk an Bord hatten.

Nachteil: In der Anschaffung liegt ein 325e deutlich höher, bzw. es sind wesentlich weniger, im Kern gesunde, Fahrzeuge am Markt verfügbar, was sich in deutlich höheren Marktpreisen ausdrückt.
Während man einen guten 318i/320i schon mal um die 2.500 € finden kann, geht die Reise bei einem 325e in Richtung 4.000 €. Bei Fahrzeugen mit passender Historie, geringer laufleistung und in beliebter Ausstattung daherkommend, sinds auch mal 6.000 €.
Ausnahmen nach "unten" finden sich meist nur, wenn ein Auto in eher unbeliebten Farb und Ausstattungskombinationen daher kommen. Mit etwas Glück findet sich ein roter oder grüner Viertürer ohne viel Sonderausstattung zum kleinen Preis. Wer unbedingt auf Zweitürer mit beliebten Farben und etwas mehr Ausstattung besteht, der wird tendentiell immer etwas mehr investieren müssen. Hier muss man für sich selbst überlegen, was einem die Sache wert ist.