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Wer das liest gerät in Panik oder verfällt in Depression
#1
Aus Kulturgut Mobilität (IKM): Teil 1

Jetzt geht’s uns an den Kragen, aber noch haben wir die Möglichkeit, mitzubestimmen, wie viel Luft wir bekommen.

Die Initiative Kulturgut Mobilität und der ASC hatten gestern ein gemeinsames Gespräch im Bundesministerium für Umwelt. Gesprächspartner war Ministerialdirektor Dr. Lahl, Abteilungsleiter Umwelt und Gesundheit, Immissionsschutz, Anlagensicherheit und Verkehr, Chemikaliensicherheit (BMU).

Der Sachstand stellt sich momentan wie folgt dar: Die Möglichkeit zur Einrichtung von Fahrverbotszonen ist zementiert. Es handelt sich hierbei um Ministerialbeschlüsse, die auch keiner Zustimmung durch den Bundestag bedürfen, sondern lediglich durch den Bundesrat bestätigt werden müssen. Die Ministerialbeschlüsse werden vom Bundesministerium für Umwelt und vom Bundesverkehrsminsterium gleichermaßen getragen. Der öffentliche Druck zu diesem Thema ist so groß und wird auch als derart berechtigt empfunden, dass es hier kein Zurückweichen geben wird. Dr. Lahl gibt an dieser Stelle auch einen kleinen Ausblick zum Thema CO²-Ausstoß und bezeichnet dies als nächstes dringendes Thema, das Opfer verlangen wird. Auch hier ist der politische Druck europaweit und aus der Bevölkerung so stark, dass sich die Bundesregierung dem nicht verschließen kann. Sollte der Oldtimerszene daran gelegen sein, an diesen Beschlüssen noch zu rütteln, wäre dies nur über eine Bundesratsmehrheit möglich. Letztlich wäre dies allerdings nur ein Aufhalten. Auch sieht Dr. Lahl es als wenig aussichtsreich an, bei dem nur noch kurzen Zeitfenster hierfür eine Bundesratsmehrheit zu erhalten.

Der Antrag der FDP wird als eher kontraproduktiv gesehen. Kurze Begründung: Der Antrag wird mit der Koalitionsmehrheit abgelehnt werden. Warum? Schon allein aus dem Grund, weil dieser Antrag von der Opposition kommt und sich hier die große Koalition nicht teilen lässt. Schlimmer ist aber, dass damit ein Thema, das überhaupt nicht in den Bundestag gemusst hätte, jetzt im Bundestag ist und nun abgeschmettert wird. Hier hätte man auf ministerialer Ebene Lösungen für uns finden können. Es wird auch allein schon aus Parteidisziplin niemand aus der Koalition für diesen Antrag stimmen. Ergebnis wird dann sein: "Der Bundestag hat beschlossen, dass es keine Ausnahmen geben wird." Der FDP wird das egal sein, die stellt den Antrag nur aus taktischen Gründen, um dann ihren Oldtimerwählern sagen zu können: Seht Ihr, wir wollten ja was für Euch tun.

Es wurde dann auch nochmals versucht, auf das Zahlenwerk, die geringe Teilname der Oldtimer am Verkehr und den Wert von historischen Fahrzeugen als Kulturgut einzugehen, was aber schon in Ansätzen als nutzlos dargestellt wurde. Man kennt die Zahlen zwischenzeitlich sehr gut und wäre hier auch nicht weit von der Oldtimerszene entfernt. In den Überlegungen der beiden Ministerien spielen zwischenzeitlich aber auch Themen wie CO²-Ausstoß usw. eine viel erheblichere Rolle. Auch müsse ein „Rutschbahneffekt“ verhindert werden. Es gibt neben den Oldtimerfahrern ca. 20 weitere Gruppen geben, die zum Teil sogar weitaus größere existentielle Gründe für Ausnahmegenehmigungen hätten. Es gehe vom Gemüsehändler an der Ecke bis zum Behindertenfahrzeug.

Auf ein mögliches Beschreiten des Klagewegs eventuell bis nach Brüssel reagiert man seitens der beiden Ministerien gelassen. Man hätte sich auf mögliche Klagen eingestellt und deren Wirksamkeit vorab geprüft (hier spielen eben nicht nur die Oldtimer eine Rolle). Das Thema Volksgesundheit und in Zukunft auch immer mehr der Klimaschutz seien eben das höhere Gut, für das es bei allem Verständnis für unsere Sichtweise keine politischen Mehrheiten – auch nicht in der Bevölkerung – geben würde.

Es sei ja auch nur ein Teil der Oldtimerfahrer betroffen. Der weitaus größere Teil wohnt weder in einer Fahrverbotszone noch dort eine Werkstatt besuchen. Auch trete man weiterhin für den Erhalt der Oldtimer ein, eben nur nicht in den ausgewiesenen Fahrverbotszonen. Spätestens jetzt war uns klar, wie verhärtet die Fronten hier sind und dass an den grundsätzlichen politischen Entscheidungen nicht mehr zu rütteln ist.

Der Weg ist das Ziel
Initiative Kukturgut Mobilität IKM http://www.kulturgut-mobilitaet.de/
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#2
Teil 2

Das Wort „grundsätzlich“ wurde dann nochmals aufgenommen, um vielleicht noch Einfluss darauf zu nehmen, wie die geplanten Fahrverbote abgemildert werden können. Hier kam es dann zu weiteren Gesprächsangeboten seitens des Ministeriums. Es gibt zwischen den Ministerialerlässen und den Bundesratsbestätigungen noch ein erhebliches Zeitfenster, in dem Einfluss genommen werden kann, inwieweit sich die Fahrverbotszonen auf Oldtimer auswirken. Im Rahmen dieses Zeitfensters bietet man uns (ich denke mal dem Ladenburger Kreis) weitere Gespräche an und würde seitens des Bundesumweltministeriums als weiteren Gesprächspartner das Bundesverkehrsministerium mit an den Tisch holen, um gemeinsam mit den jetzigen Gesprächsführern (wobei der Kreis auch gerne auf Seiten der Oldtimerszene noch minimal erweitert werden könnte) konkrete Abmilderungen zu verhandeln.

Grundlage für diese Gespräche müsste aber die Bereitschaft der Gesprächsführer sein, die Sichtweisen der beiden Ministerien mehr in die Szene hineinzutragen. Aktionen „pro Oldtimer“ sind in Ordnung, zu heftiger Protest ist jedoch den Entscheidern in der Politik nicht zu vermitteln und man sollte seitens der Oldtimerszene jetzt Gesprächsbereitschaft zeigen. Es wurde die Zusage von Initiative Kulturgut und ASC gegeben, in dieser Form auf die Szene zuzugehen und die Gesprächsbereitschaft der Ministerien positiv zu nutzen.
Konkret wurde vereinbart, dass die Gesprächsführer ein Papier mit „Essentials“ erarbeiten und dieses möglichst umgehend an ihn weiterreichen. Dann wird sehr schnell die Einladung gemeinsam von Bundesumweltministerium und Verkehrsministerium ergehen. die genannten Essentials zu könnten z.B. sein

• Die weitere Möglichkeit der Durchführung von Oldtimerveranstaltungen auch in den Fahrverbotszonen.
• Werkstattbesuche
• Regelung für Anwohner in Fahrverbotszonen
• Zufahrt zu Oldtimermuseen mit Oldtimern
• usw.

Die initiative Kulturgut Mobilität und auch der ASC will diesen Weg der Gespräche gehen.

Mir wurde gestern zum ersten Mal wirklich klar, wohin die Richtung unserer Bundesregierung geht. Wir stehen hier erst am Anfang und die Oldtimer sind nur ein ganz kleines Problemchen.
Wir leben halt in einer Welt, in der ein amerikanischer ExVize einen Oskar bekommt, weil er einen Film über den Klimawandel drehte. Seht Euch doch nur einmal den Spiegel von vor zwei Wochen und die Focus der letzten Woche an.

Ja, ich sehe Tempolimit, Co2-Beschränkungen, einen Benzinpreis von 6 Euro bei Wegfall der Kfz-Steuer als realistisch an. Der VDA, ADAC und bislang auch AvD schlafen. Ich habe gestern erst die Anfänge kennen gelernt. Volksgesundheit, Klimaschutz, Luftreinhaltung werden die Themen der nächsten Zeit sein.

Wir haben diese sich verändernde Welt noch nicht begriffen. Die Wirtschaft sieht Ihre Zukunft nicht mehr im Automobil, das ohnehin aus Japan kommt, sondern in der Entwicklung alternativer Stromerzeugung und ähnlichem, wo Deutschland Weltmarktführer ist. Das Automobil wurde aufgegeben.

Meine Tochter wird mal in einer Welt mit Erdgasfahrzeugen, einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf Autobahnen und dem so genannten "2/3 Konzept" leben, bei dem maximal bei Fahrzeugen nur noch 1/3 durch Verbrennung erfolgen darf und zwei Drittel durch alternative Energie erbracht werden muss. Wenn wir jetzt die angebotenen Gespräche mit den beiden wichtigen Ministerien nicht annehmen werden wir uns in ein paar Jahren unsere Versäumnis vorwerfen.
Der Weg ist das Ziel
Initiative Kukturgut Mobilität IKM http://www.kulturgut-mobilitaet.de/
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#3
Leute! Wenn die Asiaten und die Amis nicht endlich auch mal an einem Strang ziehen, können wir machen was wir wollen und es wird nicht besser.

Ich weiß, das die Politiker irgendwie unter Tatendruck stehen, aber kann das nicht vorher mal durchdacht sein? Kann man sich nicht mal vorher mit Leuten aus dem Fach beraten und auch mal auf diese hören?

Weil wir gerade dabei sind, die Flotte unserer Politiker soll (so kam es mir zu Ohren) auf asiatische Fabrikate umgestellt werden, weil die weniger Schadstoffe ausstoßen würden... ja ja - ich verweise nur auf den Hybridantrieb des Lexus. 2 mal mehr Kohlendioxidausstoß als ein Benziner.....

Wo soll das hinführen?

Robert
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#4
und ich arbeite nicht im Ministerium! Aber ich habe es für euch geahnt - und deshalb den Worst-Case Szenario Thread reingesetzt!

man schaut als Zaungast nach Deutschland zurück und kriegt das Gulp

Ihr habt mein Mitleid!
Oh heilige Maria der gesegneten Beschleunigung! Verlass uns nicht in diesem Moment! (Elwood Blues)

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#5
Moin,

also ich finde ja der Weg führt (wenn auch im Moment überhastet) in die richtige Richtung. Nur dass Fahrzeuge, welche auf dem besten Wege sind Klassiker zu werden, Fahrzeuge, welche alleinerziehende Mütter benötigen um ihre Kinder in dei Kita zu fahren, Fahrzeuge, welche ein Wenigverdiener benötigt, um flexibel zur Arbeit zu kommen, durch immer höhere Aufschläge betraft werden ist unverständlich. Es sollte so etwas wie einen Bestandsschutz für schon produzierte Fahrzeuge geben. Ein ähnliches Modell funktioniert ja bereits in Kalifornien, wo Neuwagen eine sehr strenge Abgasemmisionsgrenze nicht übersteigen dürfen. Aber wichtig: Neuwagen. Einen Neuwagenkäufer interessiert es nicht bzw. wenig, wenn er aus Umweltschutzgründen für seinen Neuwagen 500€ mehr ausgeben muss. Einen Altwagenbesitzer dazu zu bringen, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen, weil es durch Zwangsenteignung des Staates (nichts anderes ist das City-Fahrverbot) wird dagegen nicht funktionieren. Der ist froh, wenn er jeden Monat +/- 0€ über die Runden kommt. Ausserdem verschwinden die sogenannten "Stinker" ja eh nach und nach von selbst von den Straßen soweit es keine Liebhaberstücke sind.

Mann mann, wo soll das nur hinführen?
Der mit ohne E30
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#6
Fahrverbote und kein Ende - wehrt euch bevor es zu spät ist!

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...hp/1369003
Der Weg ist das Ziel
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#7
Owei - die Jungs haben ja richtig innovative Ideen:

"Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) forderte die Autoindustrie auf, bei Neuwagen spezielle Anzeigen für den Spritverbrauch ... zu installieren."

Ich bin gerade etwas verwirrt - bei BMW ist sowas seit 25 Jahren Serienausstattung - gibt's das auch heute noch nicht überall? Verwirrt
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#8
So seltsame Zeiger gab es auch schon in meinem W123 und in den späten Mantas. Fand ich aber immer irgendwie witzlos: ich gebe Gas und das Ding klatscht von Null auf Anschlag... Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen
"Mit den Menschen ist es wie mit den Autos... Laster sind schwer zu bremsen." (Heinz Erhardt)
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#9
Zitat:Ich weiß, das die Politiker irgendwie unter Tatendruck stehen,

Sauer Die sollen endlich ihren Auftrag erfüllen und Arbeitsplätze schaffen, und ihre Wähler nicht mit irgendwelchen unsinnigen Aktionen belästigen. Kein Wunder, daß immer mehr Bürger politikverdrossen sind und die Wahl boykottieren Sauer

Wenn ich diese "Quotenfrau" im Fernsehen sehe, muß ich Gulp
Pessimisten stehen im Regen - Optimisten duschen unter den Wolken















Eine Erältung hätte auch gereicht.
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#10
Früher hiess das NSDAP Zwinker
BMW ist nicht alles, aber Spass machts trotzdem.
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#11
Zitat:So seltsame Zeiger gab es auch schon in meinem W123 und in den späten Mantas. Fand ich aber immer irgendwie witzlos: ich gebe Gas und das Ding klatscht von Null auf Anschlag... Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen

...diese Hochschalt-Anzeigen hatten auch einige Audi 80 aus den gaaaanz frühen 80ern...
Feinstaub aus Leidenschaft
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#12
Zitat:Früher hiess das NSDAP Zwinker

Was genau denn?
Feinstaub aus Leidenschaft
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#13
Zitat:
Zitat:So seltsame Zeiger gab es auch schon in meinem W123 und in den späten Mantas. Fand ich aber immer irgendwie witzlos: ich gebe Gas und das Ding klatscht von Null auf Anschlag... Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen

...diese Hochschalt-Anzeigen hatten auch einige Audi 80 aus den gaaaanz frühen 80ern...

Oder mein Toyota Starlet BJ 86 - ein grünes und ein orangenes Feld. Aber irgendwie war das grüne bei mir kaputt... ;-)
Wer säuft, sündigt. Wer trinkt, betet.
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#14
Wenn ich die Plauderei mal gerade für eine ernste Durchsage unterbrechen dürfte: Der Autor des "Jetzt geht's uns an den Kragen"-Artikels und Gründer der Initiative Kulturgut Mobilität, Peter David Göhr, ist gestern plötzlich und völlig unerwartet verstorben.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)
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#15
Traurig Traurig Traurig Traurig Traurig
Mein Beileid. Traurig
BMW ist nicht alles, aber Spass machts trotzdem.
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