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Hohlraumkonservierung - Erfahrungsberichte
#33
Eijeijei... da wird ja wieder wild spekuliert Haare zu Berge:

Was auf jeden Fall richtig ist: Es ist besser irgendwas zu machen, anstatt zu warten, bis der Rost sich einen Weg ins Freie gebahnt hat. Zwinker

Tatsache ist aber auch, dass das Zeug, das direkt an Otto Normalverbraucher verkauft wird i.d.R. rausgeschmissenes Geld ist, da bei diesen Produkten immer vom "dümmsten anzunehmenden User" ausgegangen wird, was zu Kompromissen bei den Produkten führt, welche sich nachteilig auf die Rostschutzeigenschaften auswirkt. Ausserdem bestehen die meisten Produkte aus Wachsen mit Lösungsmitteln, welches sich mit der Zeit verflüchtigt. Das Wachs härtet aus und durch den normalen Fahrbetrieb bildet sich Micro-Risse in der Oberfläche, die kapliarisch das Wasser halten Traurig Ausserdem ist der Druck, der mit eine Spray-Dose darstellbar ist, schlechtweg zu gering.

In der "richtigen Oldtimerszene" Achtung, Ironie werden zur Zeit zwei Produkte diskutiert, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.
Zum einen, das bereits angesprochene Fett von Sanders, zum anderen die "Fluid-Film"-Produkte von Hodt.

Sanders ist wie bereits erwähnt Testsieger im Auto-Bild Test geworden, was schon mal ein Vorteil ist Haare zu Berge:
Der Nachteil ist die sehr aufwendige Verarbeitung. Das feste Fett muss bis kurz vor den Siedpunkt erhitzt werden, dann in einer Druckbecherpistole umgefüllt werden und dann mit genügend Druck in die Hohlräume geblasen werden, wobei entsprechende Schutzmassnahmen unbedingt notwendig sind, das es sonst zu üblen Verbrennungen kommen kann. Ausserdem sollte zudem auch das Blech auch möglichst warm sein, damit es das Fett nicht gleich wieder "abschreckt". Aus dem selben Grund sollten die Hohlräume auch möglichst trocken sein. Daher wäre es optimal, den Wagen vorher in einer Trockenkammer auf Temperatur zu bringen.
Professionelle Verarbeitung vorausgesetzt, sind die behandelten Bereiche dann für viele Jahre geschützt. Allerdings hat das abgekühlte Fett nur sehr geringe Kriechfähigkeit, weshalb auch die angesprochenen "raussuppen" normalerweise nicht vorkommen sollte. Zudem macht Sanders vorallem für Holräume Sinn, die noch nicht angerostet sind.

Fluid-Film wurde eigentlich für die Konservierung von Ballast-Tanks (Salzwasser) im Schiffsbau entwickelt. In den letzten Jahren wird es aber auch vermehrt für die Konservierung von Oldtimern eingesetzt. Es ist von der Konsistenz deutlich "dünn"flüssiger als das Sanders Fett, so dass es direkt mit der Druckbecherpistole verarbeitet werden kann. Es verdrängt Wasser und durchdringt vorhandenen Rostschichten und soll diese am Weiterrosten hindern. Auch nach der Verarbeitung kriecht es weiter (vorallem bei Wärme), so dass bei warmem Wetter hier und da immer mal wieder ein Tröpfchen zum Vorschein kommen kann, was ich persönlich eher beruhigend anstatt störend finde Zwinker
Umweltpolitisch ist es auch "political correct", da es zum überwiegenden Teil aus natürlichem Wollfett besteht. Ein Zeugs, das schon im Mittelalter für die Konservierung von Rüstungen verwendet wurde...

FF hat zudem die Eigenschaft, dass es sich mit vorhandenen (systhetischen) Hohlraumschutz verbindet und dieses wieder "geschmeidig) macht, ebenso ist die Wirkung auf Bitumen-Underbodenschutz...
Dies ist zugleich auch ein Nachteil von FF, da es diese Wirkung auch auf einige Gummiarten haben kann, welche nach der Behandlung zum "Aufquellen" neigen. Deshalb sollte bei der Verwendung von FF auch peinlichst darauf geachtet werden, dass keine Fahrwerksgummis eingenebelt werden. Auf der anderen Seite vertragen sie E21-Scheibengummies probelmlos mit FF. Bei machen Gummiarten bildet sich diese "Schwellung" nach einigen Wochen übrigens auch wieder zurück, so z.B. bei den Hohlraumstopfen von Mercedes.

Ganz Experimentierfreudige haben schon Sanders und FF gemischt und leicht erhitzt verarbeitet, in der Hoffnung, dass sich die positiven Eigenschaften der beiden ergänzen mögen...

Ich hab seit Herbst einen 20-Liter Eimer Fluidfilm in der Garage stehen, den ich, sobald es wieder wärmer ist, gleichmässig auf 5 Autos verteilen werde Haare zu Berge:

Ach noch was: Egal weches der beiden Mittel verwendet wird, sollte man sich sicher sein, dass in den nächsten Jahren keine Schweissarbeiten nötig sind, da bei richtiger Behandlung die zu schweissenden Bereiche vorher aufendig "entfettet" werden müssen, damit der Schweisspunkt sitzt, bevor dass Fett nachfießen kann...
Also: Erst entrosten/schweissen, dann konservieren!


O-O


PS: Im übrigen stellen auch die ab Werk verwendeten Hohlraumschutz-Mittel immer Kompromisse dar, da die Hersteller darauf bestehen, dass die Mittel nicht ans Tageslicht treten ("Negativbeispiel" ist das Wachs, das beim Golf II jahrelang aus der Heckklappe triefte), was sich negativ auf die Kriecheigenschaften auswirkt (ich hab schon mehr rostenden Golf III Heckklappen gesehen, als entsprechende vom Golf II). Aber Hauptsache der Neuwagenkäufer kommt nicht reklamieren!

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RE: Hohlraumkonservierung - Erfahrungsberichte - von Original-Otto - 03.03.2005, 11:19



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