Zitat:Der alte Passus "Zustand wie im Prospekt" hat mir in diesem Zusammenhang wesentlich besser gefallen.Dummerweise ist dieser Punkt nicht aus einer Laune heraus entfallen, sonern weil allgemein darüber gemeckert wurde. Argumente s.u.
Und über die Satzung in der vorliegenden Form wurde plenar abgestimmt - da hatte niemand ein Problem damit ...
Zitat:Knackpunkt scheint mir letztlich die Definition "Originalzustand" zu sein. Seinerzeit waren jede Menge Extras optional ab Werk erhältlich und auch über die Vertragshändler wurden Zubehör und Sonderausstattungen angeboten. Alle diese Features sind in zahlreichen Prospekten dokumentiert und zählen für meine Begriffe zum "Originalzustand" und sind somit legitim. Egal ob im Auslieferungszustand vorhanden oder nicht.
Und genau da liegt das Problem: Jeder versteht bereits unter dem Wort "Prospekt" etwas anderes: Der Verkaufsprospekt des Wagens? Der Zubehörprospekt von BMW? Diese Zubehörkataloge gab es auch über die Fertigungsdauer des Modells hinaus, es kamen sogar z.T. nach Fertigungsende noch neue Teile hinzu. Ist das Nachrüsten eines Spoilers aus dem 1988er BMW-E21-Zubehörkatalog (s. 8 oben) original? Der ist nicht einmal zeitgenössisch, er war während der Bauzeit des E21 nicht einmal lieferbar. In alten BMW-Zubehörkatalogen finden sich die primitivsten Intersound-Autoradios in trauter Eintracht neben Becker-Geräten. Sinnvolles und geschmackvolles neben schäbigem Plunder. Wollen wir mit Plunder ausstaffierte Autos als Aushängeschild für den Club, nur weil's komischfarbige Webplüschsitzbezüge und Schwanenhalsleseleuchten im Originalzubehörprospekt gab? Oder billigste Baumarktradios?
Oder sind auch andere Marken erlaubt? Alpina? Hartge? MK? BBS? Bosch? Hella? Wie will man "gute" von "schlechten" Herstellern unterscheiden?
Was ist mit all den vielen Sonderausstattungen, die man zwar in keinem BMW-Prospekt finden konnte, die aber definitiv auf Kundenwunsch gegen horrende Preise von der M GmbH verbaut wurden? Elektrisch verstellbarer Fahrersitz im E30 zum Beispiel? Oder was ist, wenn sich jemand ein Extra ins Auto bastelt, das es nur im Prospekt, aber nie beim Händler gab (z.B. das elektrische Schiebedach des E21)?
Und was macht man mit den Autos bis Bj. 84, deren Auslieferungszustand nicht mehr rekonstruierbar ist? Gibt es beim E30 Bj. 85 Punktabzug für nachgerüstete Fensterheber hinten, nicht aber beim Bj. 83, weil da keiner weiss, ob die Dinger ab Werk verbaut wurden?
Für mich klingt das alles nach dem Versuch, gesunden Menschenverstand und guten Geschmack in Regeln zu pressen.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)