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Normale Version: Karosseriearbeiten am E30 - oder Per DU mit dem Rost
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Hallo Gemeinde,

auch wenn es einige von uns nicht wahr haben wollen, Rost ist beim E30 ein
ernst zu nehmendes Problem.

Deshalb nun hier ein kleiner Reparaturleitfaden, wie mit Lochfraß umzugehen ist.

Bei unserem Fotomodell handelt es sich um das 3er Cabrio vom 325schneggle. EZ: 5/90 202 tkm.

Ausführende Gewalt war Mark.F, ich übernahm Handlanger Arbeiten und die Teschnische Leitung

Fettes Grinsen

Alles begann mit einem ca. 2cm großen Rostfleck auf der rechten Seite des Kofferaums (unterm Schwingungsdämpfer), der sich bei näherer Betrachtung mittels eines kleinen Schraubendrehers als bald in ein Loch verwandelte. Das sah dann nach Beabeitung mit dem Drahtbürstenaufsatz
auf der Flex so aus:

[Bild: cimg0010cb6.jpg]

Nach dem großflächigem Heraustrennen des schadhaften Bereichs mit der
Druckluftsäge ergab sich folgendes Bild:

[Bild: cimg0013vd7.jpg]

Bei der Schweißnahtvorbereitung, sprich blankschleifen um das
"Loch" herum, entdeckten wir weiteren Rost. Also wurde der Ausschnitt nochmals vergrößert.

[Bild: cimg0014py7.jpg]

So nun ess ich ersmal Mittach...
Hallo,

nachdem Alex voll im Stress ist bring ich die Sache mal zum Abschluß. Smile

Als die angrenzenden Bereiche gründlich gesäubert waren, haben wir erst mal alles mit Zinkspray vor dem Schweißen dünn grundiert.

[Bild: cimg0015rq9.jpg]

[Bild: cimg0016qf0.jpg]

Jetzt haben wir das erste Blech eingesetzt welches unten am Bord abgewinkelt anschließt. Alle Bleche (Stahlblech verzinkt) haben wir auf Stoß geschweißt, das heißt keine Überlappung der Bleche miteinander (setzt natürlich voraus das die Bleche sauber angepaßt werden sollten). Dadurch gibt’s es nachher keine unzugänglichen Stellen der Schweißnaht die wieder neue Rostherde bilden. Während der schweißens hat Alex darauf geachtet das der Kofferraum innen nicht anfängt zu brennen. Da sich Reste von Farbe oder Abdichtung schnell mal entzünden. Und auch das Verdeck samt Scheiben haben wird gut abgehängt falls sich mal ein Funke verirrt.

[Bild: cimg0018kv0.jpg]

So jetzt ist das erste Blech drin. Alles sauber gemacht, und unten dran noch mal Zink gesprüht an der Stelle an der die Bleche überlappen. So und weiter geht’s.

Das zweite das zur Seitenteilaußenhaut gehört wird eingesetzt. Ebenfalls auf Stoß eingeschweißt nachdem das Blech vorher auch wieder penibel angepasst wurde und anschließend angeheftet wurde, sieht das ganze so aus.

[Bild: cimg0019lv3.jpg]

Jetzt das Blech noch komplett durchgepunktet und dann die PUNKTNaht umlaufen geglättet und gesäubert.

Und das Ergebnis sieht dann so aus.

[Bild: cimg0021vq5.jpg]

Wenn gut gearbeitet wurde und das Blech sauber eingesetzt wurde muß nicht mal mehr etwas gespachtelt oder verzinnt werden. In diesem Fall sowieso der U-schutz bzw. die Streichbare Nahtabdichtung tun ihr übriges um die Fläche zu glätten.

Gleich geht weiter
Zwinker
Wow, interessantes Thema - bitte mehr davon! Smile
Von Innen sieht das ganze nach dem Schweißen so aus:

[Bild: cimg0025gx0.jpg]

Innen wird genauso weiter verfahren wie außen. Das heißt säubern und anschließend mit Zinkspray behandelt wie außen. Das sieht dann so aus

[Bild: cimg0023hw4.jpg]

Dann lässt man das ganze gut durch trocknen manche Zinksprays müssen extrem lang ablüften. Alex hatte ein schnell trocknendes was viel Zeit spart. Dann ging es weiter mit der Grundierung. Zuvor wurden die zu grundierenden Flächen noch entfettet. Und dann kam die Grundierung drauf.

[Bild: cimg0027kc8.jpg]

[Bild: cimg0029zk5.jpg]

Während die Grundierung Innen und Außen trocknete waren wir dann mal ne Kleinigkeit essen. Als wir zurück waren haben wir die Falzkanten. Mit Streichbare Abdichtung vorbehandelt damit sie besser geschützt sind. Dann den ganzen Heckbereich des Cabs abgeklebt damit beim U- Schutz sprühen nicht die ganze Karosserie und die Felgen verspritzt werden.

[Bild: cimg0031kx4.jpg]

[Bild: cimg0032ml6.jpg]

Übrigens kam innen nur die streichbare Nahtabdichtung auf den Falzen zum Einsatz. U-Schutz ist hier nicht von Nöten.

Zu guter letzt kommt noch der Lackauftrag. Passende Farbe aus der Dose und los gehts. In dem Fall muß man natürlich einen überlackierbaren U- Schutz verwenden. Im konkreten Fall konnte man gut beilackieren da oberhalb der schadhaften Stelle ein kleine Abstellkante verläuft, auf der wir dann das Klebeband platzierten. Also Basislack sprühen Ablüftzeit einhalten, und zu guter letzt der Klarlack.

[Bild: cimg0033ls2.jpg]

Fertig, so einfach ist das
Fettes Grinsen

P.S. Die Gelegenheit zum üben kommt bestimmt schneller als manch einer denkt, oder ihm lieb ist

Gruß Mark
Alex und Mark, saubere Arbeit - könnt ihr noch ein Bild vom fertigen Resultat ablichten?

Grüße,
Robert
Hallo Robert,

Das letzte Bild ist das Resultat. Es sieht zwar nach Schatten aus ist aber nicht so. Mal sehen wenn ich das nächste mal da bin gibts vielleicht noch eins in trockenem Zustand.

Gruß Mark Smile
Zitat:Hallo Robert,

Das letzte Bild ist das Resultat. Es sieht zwar nach Schatten aus ist aber nicht so. Mal sehen wenn ich das nächste mal da bin gibts vielleicht noch eins in trockenem Zustand.

Gruß Mark Smile

Ja das wäre toll! Ansonsten eine schöne "How-to" Anleitung. Könnte mir irgendwann mal nützlich sein.... Zwinker
Ich denke, ich bin nicht der einzige, der hier eine abweichende Meinung zu etlichen Arbeitsausführungen hat.

Ich will hier nicht ins Detail - aber eine wirklich fachgerechte Reparaturschweißung sieht anders aus! Überrascht
Hallo,

Also wo ist dein Problem Christoph was soll nicht fachgerecht sein Verwirrt

Ich hab nicht jeden einzelnen Schritt fotografiert. Aber

Ich hab das immerhin gelernt und meinen Meister gemacht

Sauer Herrje! Haare zu Berge:

Natürlich kannst du ein neues Seitenteil einschweißen und noch mehr. Was soll daran schlecht sein Sauer

Ich hab schon mehr Autos geschweißt und restauriert wie die meisten hier

Gruß Mark
Ich hätte ein passendes Reparaturstück gefertigt, das innen an der Seitenwand anliegend abgekantet und mit Schweißlöchern für die Punktschweißung versehen. Dies von innen angesetzt, die Punkte von innen mit dem Schutzgas gesetzt - und die Punkte außen am Falz mit der Punktschweißzange gesetzt - ihr hattet ja die originalen Punkte top ausgebohrt!

Die entstehende Naht/Spalt/Passung wird dann von außen aufgezinnt und damit unsichtbar gemacht.

U.a. um die Kante, die bei der Reparatur nicht gerade sitzt voll stimmig hinzukriegen (ihr habt da erkennbar eine Welle drin).

Komplett durchschweißen mit dem Schutzgas ist nicht fachgerecht! Entweder schweißt man Autogen durch - oder punktet per Schutzgas - oder?

Hallo Sauer

Wir Haben unten an der Kante die alten Punkte und das Blech abgebohrt das neue haben wir genau so angesetzt und Löcher an der Kante unten hinein gemacht, zum Punkten.

Da Alex und auch ich keine Punktschweißzange haben und man auch nicht überall mit der Punktschweißzange dran kommt geht das gar nicht.

Und wer hat die erzählt das man Autogen schweißen muß bei einer Reperaturschweißung Haare zu Berge: Herrje!

Ich hab mit dem Schutzgas gepunktet von außen und alles innen wie außen gesäubert. Verzinnen an der Stelle wäre wirklich übertrieben. Alex war diese Lösung ausreichend

Gruß Mark
Ich behaupte die Reparatur hält länger als das Auto Zwinker

Im Vergleich zu mir hast du Christoph hier noch keine Reperturanleitungen zum besten gegeben. Ehrlich gesagt hab ich schon gute Lust wieder alles zu löschen Sauer

Es gibt immer einen der einen in Frage stellt. Selbst wenn man vom Fach ist.

Ich bin enttäuscht Herrje!
Zitat:Wir Haben unten an der Kante die alten Punkte und das Blech abgebohrt das neue haben wir genau so angesetzt und Löcher an der Kante unten hinein gemacht, zum Punkten.

Das ist ja auch o.k. - habe ich nichts gegen gesagt - wenn keine Schweißzange da ist geht das ja auch so!

Da Alex und auch ich keine Punktschweißzange haben und man auch nicht überall mit der Punktschweißzange dran kommt geht das gar nicht.


Zitat:Und wer hat die erzählt das man Autogen schweißn muß bei einer Reparaturschweißung
..... und genau das habe ich nicht behauptet Mark! Aber entweder oder habe ich behauptet - und stehe dazu - also Schutzgas punkten oder Autogen durchschweißen.

Bei einem Stück Blech - also nicht bei 2 Stücken hättet ihr wohl auch eine definitiv gerade Kante untern erzielt - also die originale Profillierung getroffen. Den u.a. durch die Abkantung des Bleches wäre die Steifheit des Bleches höher gwesen und das Profil hätte 100%ig gesessen, bzw. hätte ihr die Kante vorher perfekt ins Blech bekommen - oder?[/b]
Hallo,

Das Blech ist an der Stelle nun mal zwei geteilt. Und genau das haben wir wieder rekonstruiert.

Und es wurde nirgends durchgeschweißt sondern gepunktet. Okay sorry das mit dem Autogenschweißen habe ich mich verlesen.



hast PN - denke mehr mal in Ruhe beim Bier!
Hallo Mark,

da ich gerade dabei bin mir das schweissen anzueignen, finde ich die story sehr sehr klasse. ich war gestern echt gespannt wie es weiter geht.

Ich finde deine Arbeit echt gut und gelernt ist gelernt, der meisterbrief beweisst das ganze.

Lass dir deine arbeit hier mal nicht von miesepetern kaputt machen, wenn er meint er kanns besser, dann lass ihn das doch glauben und gut ist.

LG norman
Zitat:hast PN - denke mehr mal in Ruhe beim Bier!

Hallo Christoph,

Ich bin nicht in Papenburg Zwinker Bin nur in Felsberg und in Winterberg

Gruß Mark
So, nun melde ich mich mal zu Wort:

Dies ist eine absolut fachgerechte Reparatur, in allen Punkten. Nur ein Blech einzusetzen wäre absoluter Murks. Ich bin selber gelerter Industriemechaniker und habe meine halbe Jugend in einer sehr sehr guten Karosseriefachwerstatt zugebracht.

Wo will man auf diesen Bildern ne Welle erkennen? Da würd ich meine eigene Großmutter nicht erkennen!

Wir haben uns extra die Mühe gemacht alles zu dokumentieren, um hier ein kleines Verfahrensschema darzulegen, und nicht um alles in Frage stellen zu lassen.

Desweiteren ist die Reparatur mit "Hobbymitteln" durchgeführt worden. Ich hab leider keine voll ausgerüstete Karosseriewerkstatt zu Hause, sondern nur nen Hammer, nen Schraubstock und ein Schutzgasschweißgerät.

Ich bin mit dem Ergebnis in vollstem Umfang zufrieden... Sauer

Ich möchte mich auch nochmal bei Mark für seine Hilfe bedanken!!!
@Norman

wie schon auch Mark.F per PN mitgeteilt bin ich von der Tätigkeit zwar zu 85 % im Büro - meine handwerkliche Ausbildung habe ich aber trotzdem noch im Kopf - und nach einigem Üben - die Routine ist nicht mehr da - aber auch wieder in den Fingern.

Der Meisterbrief des Karosseriebaues des KFZ Handwerkes ist leider, ich bedauere das außerordentlich, kein Freifahrtschein für die fachgerechte Youngtimer oder Oldtimerrestaurierung!

Dies bitte ich allgemein zu verstehen!

Das was heute in den Werkstätten zum Alltagsjob gehört ist zu einem großen Teil weit von diesem, mittlerweile nur noch ähnlichem, Tätigkeitsfeld (Oldtimer/Youngtimer), entfernt.

Was bitte hat zum Beispiel das Beplanken eines Holzrahmens bei einem Oldtimer mit dem Richten eines Audi A8 mit Unfallschaden zu tun? Dies fällt unter einen Meisterbrief - aber die Tätigkeiten sind doch wohl sehr verschieden!

In meiner Branche müßte ich theoretisch noch Hausnummern und Maueranker schmieden, drehen und fräsen können! Leider kann ich bei einer CNC Drehmaschine nur den Stecker aus der Wand ziehen und ein Pferd schon gar nicht mehr beschlagen! Was hilft mir da der Titel? Verwirrt

Ich kann aber per Laptop den Fehlerspeicher von Landmaschinen auslesen - habe das aber in meiner Ausbildung und Weiterbildung nie gelernt! Dies lief nur z.B. über die Hersteller Schulung - was bei unserem Beispiel bedeutet, das ein Karosseriespzialist z.B. im Moment bestimmt eine Schulung von BMW für das neue Blechdach beim Cabrio bekommt - aber bestimmt nicht mehr lernt einem E30 eine neue Haut zu verpassen.

Trotz allem halte ich das deutsche Ausbildungswesen im Handwerk für vorbildlich - bin aber trotzdem in der Lage die Kenntnisse hinterher zu differenzieren! Ich sehe den Meisterbrief immer noch als Grundlage - billige aber "Amateuren" mindestens in Teilbereichen das selbe Fachwissen zu wenn Sie sich mit der Materie ausreichend beschäftigt haben oder in der täglichen Praxis stehen.

Meister sein bedeutet für mich eher, das der Inhaber des Titels beruflich in der Lage war/ist sich verändernden Aufgaben im Berufsleben zu stellen - und dies schneller kann als z.B. ein Geselle.
Ich wollte dich nicht persönlich angreifen, fand das posting nur etwas unpassend.
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