26.04.2008, 00:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2008, 00:21 von Holgi 02 E30.)
Zitat:Also ich denke, am einfachsten wäre es, das KFZ Steueraufkommen zu beleuchten, dazu ins Verhältnis den jährlich verbrauchten Kraftstoff zu setzen und dann die Steuer abzuschaffen. Dann wird der Kraftstoff eben um diesen Anteil teurer, und der der wenig fährt zahlt wenig und anders herum... Das gute daran: Euro 0 bis sonstwie ist egal. Und fair wäre das auch. Kat oder nicht ist wurst, CO2 emittieren doch alle Verbrenner....Das ist einleuchtend, das ist logisch,... das ist mit deutschen Politikern nicht zu machen...
Gruß Daniel
Ich erinnere nur an diese LKW-Maut-Nummer... Anderswo gibt es das schon seit Jahrzehnten. Plakette kaufen, auf Frontscheibe kleben, fertig. Investition für das System und Verwaltungsaufwand: minimal. Einfach-billig-effektiv.
Und in Deutschland? Sündteuere High-Tech-Lösung mit Defekt- und Pannengarantie, jahrelanges Gebastel, bis der Murks dann endlich funktioniert, allgemeines Kopfschütteln bei Speditionen und Fahrern... Und dann klopfen sich die Politclowns ob der völlig überflüssigen "zukunftsweisenden" Technologie auch noch gegenseitig auf die Schultern... Und zählen im Geiste die beiseitegeschafften Schmiergelder der Industrie, die sich für die Entwicklung und Einrichtung dieses Blödsinns Milliarden an Steuergeldern eingesackt hat...
Wie sieht also die Zukunft der CO2-abhängigen Besteuerung in Deutschland aus:
- Nachrüstung aller Fahrzeuge mit GSM-Blackboxen mit angeschlossenem CO2-Sensor
- Echtzeiterfassung der CO2-Emissionen durch Einbau des Sensors in den Aufpufftrakt. Das einwandfreie Funktionieren der Blackbox wird über einen automatischen Selbsttest ständig geprüft, um Steuerausfälle zu vermeiden. Bei Defekten am System würde die Zündanlage des Fahrzeugs automatisch blockiert.
- Senden der CO2-Daten über GPRS / UMTS an eigens angeschaffte Großrechner im jeweiligen Landesfinanzministerium, in dessen Zuständigkeitsbereich das CO2 emittiert wurde (Kfz-Steuer ist eine Ländersteuer, Ermittlung des zuständigen Finanzamtes über die geographische Lage der Funkzelle, in der das Fahrzeug unterwegs ist)
- Berechnung der individuellen Steuerschuld anhand einer sekundengenauen Auswertung der CO2-Daten (CO2-Gehalt * Emittierungsdauer * Verrechnungsfaktor/Steuersatz)
- Monatliche Abrechnung der individuellen Steuerschuld über die Mobilfunkrechnung der in der Blackbox eingebauten GSM-Karte (Mobilfunkbetreiber leitet die angefallenen Steuerbeträge an die Länderfinanzministerien weiter)
Diese Lösung ist technisch hübsch aufwendig, störanfällig und teuer - für den Endverbraucher (Aus- bzw. Nachrüstung der Fahrzeuge, laufende Kosten für GSM-Vertrag) wie für den Staat (Anschaffung von 15 Großrechnern - einer für jedes Bundesland, Programmierung des Systems, Systemwartung).
Aber es zeigt mal wieder aller Welt, WER hier der Technologieführer ist...
Und die Mineralölsteuer braucht nicht mal angefasst zu werden (Mineralölsteuer ist schließlich Bundessteuer)...
Weshalb auch Dein Vorschlag, die Kfz-Steuer irgendwie umzurechnen und auf den Spritpreis aufzuschlagen, nicht funktionieren kann und wird.
Denn die LÄNDER werden nicht auf die Steuereinnahmen verzichten wollen, die bei einer Umwandlung in eine Erhöhung der Spritbesteuerung ja dann dem BUND zukommen würden...
Der Kampf "Föderalismus gegen gesunden Menschenverstand" geht an dieser Stelle mal wieder - wie so oft - zugunsten des Föderalismus aus...
Eigentlich wollte ich ja den
hinter meine "Zukunftsvision" der CO2-Besteuerung setzen...
... aber ich fürchte, in den finsteren Labors der Elektronikschrottbranche laufen schon Prototypen...
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"Mit den Menschen ist es wie mit den Autos... Laster sind schwer zu bremsen." (Heinz Erhardt)