06.11.2010, 21:09
Der Grund dürfte einfach sein: Für neue Antriebstechniken gibt's noch keinen Markt. Alle reden davon, alle schreien laut, dass man sowas bräuchte, keiner kauft's. Wenn man so etwas baut, dann geht es z.Zt. nur in Form sündteurer Autos, die (wie dieser neue M1) nur einen kleinen Nischenmarkt bedienen. Und dafür ist er ohne Zweifel gut. Abgesehen davon soll der Dieselmotor ausreichend dimensioniert sein, um Dauerspitze 250 km/h zu ermöglichen, alles Andere wäre an Peinlichkeit auch kaum zu überbieten. Und weil die EU-Flottenverbrauchs-Grenzwerte nicht unterscheiden, ob ein Modell in großen Stückzahlen verkauft wird, oder unverkäuflich im Prospekt existiert, kann so ein Wagen dazu beitragen, BMW noch ein paar zusätzliche Jahre den Luxus zu ermöglichen, Autos mit Vierzylindermotoren und mehr als 1,5 l Hubraum anzubieten. FIAT setzt, um den gesetzlichen Erfordernissen zu genügen, zukünftig wieder verstärkt auf Zweizylindermotoren. Die S-lasse bekommt in 8 Wochen einen Vierzylinder spendiert, die Spirale wird sich, den gesetzgeberischen Zwängen folgend, in den nächsten Jahren immer schneller drehen ... und Hersteller wie BMW und Mercedes sind davon besonders betroffen, müssen sie doch mit überdurchschnitlich großen, komfortablen und starken Wagen die gleichen Verbrauchswerte (zumindest auf dem Papier) hinbekommen, wie ausgemachte Kleinwagenhersteller...
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)